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1. Bodo, 27.04, 13:29 (Start)
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Angezeigtes Thema: 'Filmreifer Amok-Lauf in Leibzig, ups Erfurt'
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Von: Bodo (Rang: Moderator)  |
 | Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
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 Geschrieben am: 01.05.2002 um 15:05 (2457 mal angezeigt) (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2002-05-01 14:40 hat Kunstguerilla geschrieben:
Wenn man mit dem Handeln immer wartet, bis alles lueckenlos bewiesen ist, passiert nie was.
Aber es passiert doch sowieso nichts, was etwas ändert, also kann man sich mit der richtigen Einschätzung auch Zeit lassen, bevor man nach Cowboy-Manier verfährt, wie von Stoiber sogleich lautstark gefordert.
An dieser "richtigen Einschaetzung" wurstelt man seit 20 Jahren und ist noch keinen Schritt weiter.
Robert ist auf jeden Fall auf solche Spiele und Video gestanden und er hat seinen Auftritt filmreif inszeniert. In Littleton (?) vor ein paar Jahren war es auch so eine Clone-Nummer mit Trenchcoats aus irgendeinem Spiel oder Video.
Ja. Also sind doch die Videogames schuld und sobald die weg sind wird alles gut?
Noe. Aber vielleicht schon so ein kleines bisschen besser, dass so extreme Ausrutscher nicht mehr vorkommen.
[Bloss nichts eventuell nicht perfektes tun sondern lieber warten]
Und dieser Zweifel ist das Risiko wert?
Mit dieser rhetorischen Frage behauptest Du, dass eine Zensur dazu führen würde, dass weniger Menschen Amok laufen.
Das war keine rhetorische Frage. Du sagst, du glaubst nicht, dass es etwas aendern wuerde, ich sagen, ich sehe Chancen, aber weiss es auch nicht.
Und ich will von Dir wissen, ob diese Ungewissheit es rechtfertigt, das schnell Moegliche nicht zu tun?
Es waere klar viel besser, wenn man an den eigentlich Gruenden (z.B. gestoertes Sozialleben) ansetzen wuerde. Aber das kriegt man offenbar nicht hin und dann ist es mir lieber, man tut etwas, was VIELLEICHT was bringt, als das man gar nichts tut.
Jetzt sind wir am casus cnaxus angelangt, danke dafür. Denn so läuft es immer: Das langwierige aber erfolgsversprechende wird nicht getan, weil man schnell etwas haben will, um zu sagen: Guckt mal, wir haben doch was gemacht.
Gesetze sind nun mal das, was die Politik machen kann. Die eigentliche Erziehung ist Sache der Eltern. Willst du, dass der Staat deine Kinder erzieht?
Mal angenommen, du haettest Robert gekannt, haettest seine Aeusserungen ueber Terminator im Internet gelesen etc. Was haettest du davon gehalten, Ihm zum Geburtstag ein Baller-Spiel oder ne Schusswaffe zu schenken?
Jetzt hast Du aber wirklich die Hoheit über die Stammtische 
Wieso? Das ist die Kernfrage. Wuerdest du einem psychisch angeschlagenen ein Computerspiel schenken, in dem man Menschen toetet oder ein Video ala "Gesichter des Todes."?
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| Von: Kunstguerilla (Rang: Moderator) |
 | Beiträge: 508
Mitglied seit: 13.01.2002
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Geschrieben am: 01.05.2002 um 15:17 (2418 mal angezeigt) ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag) Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Mahlzeit!
Am 2002-05-01 15:05 hat Bodo geschrieben:
An dieser "richtigen Einschaetzung" wurstelt man seit 20 Jahren und ist noch keinen Schritt weiter.
Ja, genau, das ist doch bezeichnend! Anscheinend ist der Schock nicht gross genug, um ein Umdenken zu bewirken. Zumal man dann ja jeweils immer flott irgendeine Aktion macht, die die Bevölkerung beruhigt. Auch hier siehe 11. September. Hauruck Sicherheitspaket II raus gebracht, dem Bürger vermittelt "Sieh her, wir krempeln die Ärmel hoch" und der Bürger war beruhigt und diskutiert nicht mehr darüber, weshalb manche Menschen so verzweifelt und/oder voller Hass sind, dass sie einen terroristischen Anschlag begehen.
Bravo! Decken drauf und nicht mehr darüber reden und in weiteren 20 Jahren hat sich dann immer noch nichts getan.
Ja. Also sind doch die Videogames schuld und sobald die weg sind wird alles gut?
Noe. Aber vielleicht schon so ein kleines bisschen besser, dass so extreme Ausrutscher nicht mehr vorkommen.
Also gut, dann eben eine Verschärfung der bereits bestehenden Verbots- und Schutzmassnahmen, aber gleichzeitig ein gesellschaftweites Nachdenken, wie man der Problematik wirklich begegnet.
Ich fürchte nur, die erste, schnelle Aktion wird alle wieder befriedigen - bis zum nächsten Amoklauf.
[Bloss nichts eventuell nicht perfektes tun sondern lieber warten]
Wo haste denn den Titel her?
Mit dieser rhetorischen Frage behauptest Du, dass eine Zensur dazu führen würde, dass weniger Menschen Amok laufen.
Das war keine rhetorische Frage. Du sagst, du glaubst nicht, dass es etwas aendern wuerde, ich sagen, ich sehe Chancen, aber weiss es auch nicht.
Und nun?
Und ich will von Dir wissen, ob diese Ungewissheit es rechtfertigt, das schnell Moegliche nicht zu tun?
Ich habe solange kein Problem mit schnellen Hauruck-Aktionen wie einer Verschärfung des Jugendschutzes, wenn gleichzeitig ernsthaft versucht wird, langfristig und nachhaltig etwas zu ändern.
Die Realität zeigt aber, dass, sobald man eine schnelle Aktion gestartet hat, alle zufrieden sind, die Schlagzeilen aus der BILD verschwinden und keiner mehr darüber nachdenkt.
Jetzt sind wir am casus cnaxus angelangt, danke dafür. Denn so läuft es immer: Das langwierige aber erfolgsversprechende wird nicht getan, weil man schnell etwas haben will, um zu sagen: Guckt mal, wir haben doch was gemacht.
Gesetze sind nun mal das, was die Politik machen kann. Die eigentliche Erziehung ist Sache der Eltern. Willst du, dass der Staat deine Kinder erzieht?
Nein, aber ich will, dass Eltern oder eigentlich besser Kinder nicht alleine gelassen werden. Da kann der Staat oder andere gesellschaftliche Einrichtungen sehr viel tun durch Information und Betreuung der Eltern, die Kindergärten, in den Schulen.
Jetzt hast Du aber wirklich die Hoheit über die Stammtische
Wieso? Das ist die Kernfrage. Wuerdest du einem psychisch angeschlagenen ein Computerspiel schenken, in dem man Menschen toetet oder ein Video ala "Gesichter des Todes."?
Natürlich nicht, aber ich würde überhaupt keinem ein Burtalo-Game zum Geburtstag schenken, sondern lieber ein gutes Buch.
Das Problem bei Robert war doch aber vor allem auch, dass sich keine alte Sau für sein Seelenheil interessiert hat - allein voran nicht die Eltern. Da ist es wurscht, was ich dem zum Geburtstag geschenkt hätte. Der hat ja sogar noch mit seiner Website, wenn sie denn wirklich schon vor seiner Tat bestanden hat, einen Hilferuf veröffentlicht, der nicht deutlicher sein kann.
Grüße, Andreas.
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Wir haben die Demokratie längst verschlafen, deshalb müssen wir
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