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Forum: Die Gesellschaft
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mehr-demokratie-wagen.de Forum Index >> Die Gesellschaft >> Wie definiert man Minderheiten und wozu tut man dies?

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1. Bodo, 08.06, 14:52 (Start) 
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                      13. Kunstguerilla, 25.07, 10:31 (12) 
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15. regimekritiker, 08.06, 15:43 (1) 
  16. regimekritiker, 08.06, 15:46 (15) 
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26. Kunstguerilla, 17.06, 11:58 (1)  *
27. Bodo, 17.06, 12:59 (26)  *
  28. Kunstguerilla, 17.06, 16:27 (27) 
    29. Bodo, 17.06, 18:08 (28) 
      30. Kunstguerilla, 16.07, 17:26 (29) 
        31. Bodo, 17.07, 00:58 (30) 
          32. Kunstguerilla, 17.07, 10:37 (31) 
            33. schwarzbart, 28.09, 08:39 (32) 
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                37. schwarzbart, 30.09, 18:05 (35) 

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Angezeigtes Thema: 'Wie definiert man Minderheiten und wozu tut man dies?'
Beitrag Nummer 26 plus eine Antwort

Legende:  - Infos zur Person  - E-Mail  - Homepage öffnen  - Editieren  - Antworten  - Antw. ohne Zitat
Von: Kunstguerilla (Rang: Moderator)   Beiträge: 508
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 17.06.2002 um 11:58 (4473 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Hi!

Am 2002-06-08 14:52 hat Bodo geschrieben:

Minderheiten sind ja ideelle Dinge, die der Mensch durch die Einteilung seiner Mitmenschen schafft. Eine Minderheit existiert nicht wirklich, sie ist nur eine gedankliche Gruppierung.
Warum tut der Mensch dies und nach welchen Kriterien?

Um auszugrenzen, woraus sich auch das besondere Schutzbedürfnis gegenüber Minderheit ergibt, weil die Mitglieder solcher Minderheiten aufgrund der rein zahlenmässigen Unterlegenheit weit weniger Möglichkeiten haben, sich gegen Verletzung ihrer Rechte zu wehren.

Warum sind z.B. Juden bei uns eine Minderheit,

Weil es unter über 80 Mio. nur noch knapp unter 200.000 Juden in Deutschland gibt - dank Hitler und seinen Schergen?

wo man sie doch genauso der Nicht-Minderheit der Frauen, der Maenner, der Glaeubigen, der Deutschen, der Haeusserbesitzer etc. zuteilen koennte?

? Juden sind auch Männer/Frauen, sind auch Gläubige, Deutsche und viele sicherlich auch Hausbesitzer. Aber das Spezifische an ihrer Gruppe neben anderen Gruppen in Deutschland ist eben nicht das, sondern die Tatsache, dass sie Juden sind. Und da ihrer Rechte nicht nur damals eklatant verletzt wurden bis hin zum Massenmord, sondern auch heute noch beinahe wöchentlich Übergriffe stattfinden, müssen sie von der Gesellschaft geschützt werden. Denn schliesslich werden nicht Majoritäten angegriffen und in ihren Rechten verletzt, sondern eben kleine Gruppen (Juden, Kurden, Sinti und Roma, Schwule etc.), die aufgrund ihrer Größe weit weniger Möglichkeiten zur Wehr haben, wie eine gesellschaftliche Mehrheit.

Warum sind katholische Busfahrer mit drei Kindern keine Minderheit, obwohl es davon bei uns sicher weniger gibt als Juden?

Ach Bodo, das kannst Du Dir doch selbst beantworten. Weisst Du von Übergriffen an katholischen Busfahrern mit drei Kindern?

Schliesst eine Minderheit zu sein automatisch auch ein, in irgendeiner Form von der Mehrheit bedroht zu werden?

Yep.

Ich selbst z.B. gehoere zu der Minderheit der 2m grossen Informatiker, die den Namen "Bodo" tragen und einen Kadett fahren. Diese Minderheit steht einer ueberwaeltigenden Mehrheit gegenueber. Macht es Sinn, mich als dieser Minderheits zugehoerig zu betrachten?

Nein, weil Du nicht einmal eine Minderheit bist, sondern ein Individuum, und Du nicht aufgrund Deines "So-Seins" (2m, Informatiker, Name Bodo, Automobil Kadett) in dieser Gesellschaft bedroht bist.

Sollten wir (?) eine Interessengruppe bilden um unsere Rechte durchzusetzen? Ist vielleicht das der Kernpunkt? Teilt man Minderheiten dazu ein, dass man sich benachteiligen kann? Oder bevorteilen?

Eine Minderheit wird nicht "eingeteilt", sie ist einfach da und bezeichnet eine Gruppe von Menschen, die durch ihre Unterscheidbarkeit, ihr Anderssein, ihr "Fremdsein" von Übergriffen durch die Mehrheit bedroht sind.

Vielleicht waere doch eine Definition ganz nuetzlich!

Och, das ist einfach:


Minderheiten = im Staats- und Völkerrecht Volksgruppen, die sich durch Abstammung, Sprache, Kultur, u. U. auch Konfession von der Mehrheitsbevölkerung unterscheiden und über ein politisches Gruppenbewusstsein verfügen.
Die genannten Kriterien können (aber müssen nicht) zu einer Volksgruppenbildung führen. Ob dies geschieht, hängt von der geschichtlichen, politischen und soziologischen Besonderheit des konkreten Falls ab.
[...]
Der rechtliche Schutz der Minderheiten - im 18. Jahrhundert zunächst der religiösen Gruppen (Juden, Christen in der Türkei), im 19. und 20. Jahrhundert der nationalen Gruppen - bestand vorwiegend in der Gewährung der Autonomie und wurde zunächst als eine individualrechtliche Garantie verstanden. Erst in der zweiten Stufe wurde der Kollektivschutz (zugunsten der Volksgruppe) eingeführt, nunmehr vielfach umgekehrt als Recht auf politische Teilhabe am Wirtsstaat.
Ein umfassender vertraglicher Minderheitenschutz hat sich noch nicht erzielen lassen, da die Vereinten Nationen mit Rücksicht auf die Einwanderungsländer keine Neigung zu grundlegenden Kodifikationen auf diesem Gebiet zeigen. Wenn auch die Minderheitenprobleme vorwiegend eine europäische Angelegenheit waren, sind nach 1945 neue Probleme in den Vordergrund getreten: die arabische Minderheit in Israel, die Moslemfrage zwischen Indien und Pakistan u. a. Eine rechtliche Neuerung allgemeiner Art stellt das Genocid-("Völkermord"-)Abkommen vom 9. 12. 1948 dar, das auch von der Bundesrepublik Deutschland ratifiziert wurde. Es bezweckt den Schutz der nationalen, ethnischen, rassischen und religiösen Gruppen und untersagt die Tötung, Eingriffe in die körperliche und geistige Unversehrtheit, die physische Vernichtung, Geburtenbeschränkung, die zwangsweise Überführung von Kindern in eine andere Volksgruppe u. Ä., gewährt aber darüber hinaus keinen besonderen Minderheitenschutz.
Die Menschenrechtskonvention der Vereinten Nationen für bürgerliche und politische Rechte vom 16. 12. 1966 enthält in Art. 27 eine umfassende Schutzklausel für Minderheiten.
[...]

(wissen.de)


Die Tatsache der Existenz von gesellschaftlichen Minderheiten bezieht sich auf deren besondere Schützbedürftigkeit gegenüber der Majorität.

Grüße, Andreas.

_________________
Wir haben die Demokratie längst verschlafen, deshalb müssen wir
endlich wieder mehr-demokratie-wagen.de!

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Antworten:
Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 17.06.2002 um 12:59 (2276 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-06-17 11:58 hat Kunstguerilla geschrieben:

Um auszugrenzen, woraus sich auch das besondere Schutzbedürfnis gegenüber Minderheit ergibt, weil die Mitglieder solcher Minderheiten aufgrund der rein zahlenmässigen Unterlegenheit weit weniger Möglichkeiten haben, sich gegen Verletzung ihrer Rechte zu wehren.

Wieso? ICH bin ganz allein, wenn jemand meine Rechte verletzt. Warum sollten 100000 Romas zahlenbedingt weniger Moeglichkeiten haben als ich alleine?

Warum sind z.B. Juden bei uns eine Minderheit,

Weil es unter über 80 Mio. nur noch knapp unter 200.000 Juden in Deutschland gibt - dank Hitler und seinen Schergen?

Davor waren sie wahrscheinlich auch schon eine.

Und da ihrer Rechte nicht nur damals eklatant verletzt wurden bis hin zum Massenmord, sondern auch heute noch beinahe wöchentlich Übergriffe stattfinden, müssen sie von der Gesellschaft geschützt werden.

Und das tut man, indem man sie eine Minderheit nennt und dadurch ausgrenzt? Immerhin teilt man dadurch die Gesellschaft In Juden und Nicht-Juden. Das ist eine mentale Getthoisierung.

Denn schliesslich werden nicht Majoritäten angegriffen und in ihren Rechten verletzt...

Es sein denn, die Majoritaet ist aus einem anderen Grund schwaecher (z.b. Tuttsies oder wie die da in Zentralafrika heissen).

Warum sind katholische Busfahrer mit drei Kindern keine Minderheit, obwohl es davon bei uns sicher weniger gibt als Juden?

Ach Bodo, das kannst Du Dir doch selbst beantworten. Weisst Du von Übergriffen an katholischen Busfahrern mit drei Kindern?

In Irland schon (-:
Aber: Wuerde es vielleicht diese Uebergriffe geben, wenn man die Minderheit einfuehren wuerde? Wenn man die Gesellschaft in katholische Busfahrer und nicht (katholische Busfahrer) unterteilt? Wuerde man damit nicht kuenstlich ein potentielles Ziel fuer Hass etc. erzeugen? Eine die-gehoeren-nicht-zu-uns-Gruppe?

Ob es dazu psychologische Untersuchungen gibt? Man nehme 10 Leute, markiere einen davon als Irgendwas, z.B. Anhaenger von A, und mache diese Markierung fuer jeden ersichtlich z.B. ein Rotes Quadrat auf dem Aermel, damit ihn auch jeder als (zu schuetzend) Minderheit erkennt. Wie verhaelt sich diese Gruppe in verschiedenen Situationen (Stress, ein Tisch mit nur 9 Stuehlen etc.) und wie verhalten sich Leute, die neu dazukommen? Wenn suchen sich die raus, wie Krawall machen wollen?

Sollten wir (?) eine Interessengruppe bilden um unsere Rechte durchzusetzen? Ist vielleicht das der Kernpunkt? Teilt man Minderheiten dazu ein, dass man sich benachteiligen kann? Oder bevorteilen?

Eine Minderheit wird nicht "eingeteilt", sie ist einfach da und bezeichnet eine Gruppe von Menschen, die durch ihre Unterscheidbarkeit, ihr Anderssein, ihr "Fremdsein" von Übergriffen durch die Mehrheit bedroht sind.

Dann ist es sehr wohl eine Einteilung, weil es gibt Kriterien, die entscheiden, wer dazugehoert oder nicht. Dadurch Teile ich die Menge in verschiedene Untermengen ein.


[Definition]

Minderheiten = im Staats- und Völkerrecht Volksgruppen, die sich durch Abstammung, Sprache, Kultur, u. U. auch Konfession von der Mehrheitsbevölkerung unterscheiden und über ein politisches Gruppenbewusstsein verfügen.


Dann sind Schwule keine Minderheit.
Und das mit dem "politisch" taet ich praktisch auch nicht unterschreiben.



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