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© 2002 Bodo Kaelberer

Re: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing ! (Punkte: 50)
von Bodo (mdw2006@webkind.de) am Dienstag, 05. Februar 2008 um 20:56
Der verlinkte Artikel ist, mit Verlaub, ausgesprochen "unausgewogen". Mal im einzelnen:

] Hierin besteht ein wesentlicher Unterschied zur Milch, denn sie ist
] beim Säugetier immer nur für die eigenen Nachkommen gedacht
] und daher auch optimal für die Bedürfnisse dieser Nachkommen
] zusammengesetzt.

Das mag wohl stimmen, ist aber weder Beweis noch erstnzunehmender
Hinweis auf eine Schädlichkeit für andere Lebewesen.
Wenn die exakte Zusammensetzung von Nahrung so zentral wäre,
müssten wir unser Leben lang ausschliesslich Muttermilch konsumieren.


] Es muss vom Immunsystem entgiftet werden, was eine erhebliche
] Belastung für die Abwehrkräfte eines Säuglings bedeutet. Flaschenkinder
] erkranken aus diesem Grund viel häufiger an Allergien, Neurodermitis,
] Infektionskrankheiten und Bronchitis und erleiden auch den plötzlichen
] Kindstod (Sudden Infant Death, SID) zweimal häufiger als gestillte Kinder.
] ... Dieser Mangel kann für das Menschenbaby ernste Folgen haben, wobei
] ein geringerer IQ (ca. 8 Punkte niedriger als bei gestillten Kindern) noch
] der harmloseste ist.

Auch nicht sehr plausibel:

1. Wird hinlänglich angenommen, dass Allergien darauf resultieren, dass
man zuwenig Kontakt mit Fremdstoffen hat.
Kinder, die auf Bauernhöfen aufgewachsen sind, gehören zu der Gruppe
mit dem geringsten Allergierisiko. Und das obwohl man davon ausgehen
kann, dass auf Bauernhöfen eher viel Kuhmilch konsumiert wird.

2. Am plötzlichen Kindstot ist mal der Zigarettenrauch schuld, mal die
zu dicke Decke, mal die Schlafposition etc. Von Milch habe ich noch
nie gehört.

3. Fällt hier gänzlich unter den Tisch, was Kuhmilch als Muttermilch-
Ersatz zur Folge hat: nämlich dass weniger Muttermilch zugeführt wird.
Und das Muttermilch wesentlichen Anteil an der Gesundheit des Säuglings
hat, wird keiner bestreiten.
Ergo taugt das als Beweis für die Schädlichkeit von Kuhmilch gar nicht,
sondern unterstreicht lediglich die Bedeutung der Muttermilch.


] Sesamsamen haben von allen Lebensmitteln mit 1.100 - 1.500 mg pro hundert
] Gramm den höchsten Kalziumgehalt - siebenmal soviel wie Vollmilch..

Dann sollte also jeder täglich 100g Sesam essen? Klingt lustig.


] Seltsamerweise haben aber die Länder mit dem weltweit höchsten Milchverzehr
] (USA, Schweden, Finnland, Deutschland, Schweiz) auch die weltweit höchste
] Osteoporoserate.
] In asiatischen Ländern dagegen, in denen die Milch eine untergeordnete
] Rolle spielt, ist die Osteoporose viel seltener.

Eine nahezu nutzlose Aussage, weil die Lebensumstände allgemein nicht
vergleichbar sind und weder konkrete asiatische Länder genannt werden,
noch konkrete Zahlen.
Osteoporose ist eine Erkrankung, die mit dem Alter gehäuft auftritt. Da
die Menschen im asiatische Raum eine geringere Lebenserwartung haben als
wir Westeuropäer ist auch klar, dass es hierzulande mehr Falle von
Osteoporose geben muss, weil die Leute ja schlichtweg älter werden. Wenn
der Vergleich also nicht im selben Alter durchgeführt wird (dazu enthält
der Text keine Informationen), dann ist er ziemlich nutzlos.

Ausserdem würde ich VERMUTEN, dass Männer mehr Milch trinken als Frauen.
Frauen haben aber ein doppelt so hohes Risiko an Osteoporose zu erkranken.
Das passt auch nicht so recht zusammen. Laut Wikipedia ist Kalziummangel
auch einer von 14 Gründen warum es zu O. kommen kann.


] Neben Kalzium enthält die Milch auch große Mengen an Phosphaten und dem
] für Menschen artfremden Kaseineiweiß.

Sofern man nicht Kannibalismus praktiziert kann man sich auch kaum mit
nicht artfremdem Eiweis ernähren.


] In einer Langzeitstudie zu diesem Thema wurde Versuchspersonen täglich
] 75 g Eiweiß mit der Nahrung verabreicht. Das ist immer noch weniger als
] der Durchschnittskonsum eines Mitteleuropäers, der bei ca. 100 g pro Tag
] liegt. Aber bereits die Dosis von 75 g täglich führte bei den untersuchten
] Personen dazu, dass mehr Kalzium ausgeschieden wurde als die Nahrung
] enthielt, also zu einer negativen Kalziumbilanz. Auch als die Kalziumzufuhr
] stark erhöht wurde (bis auf das Doppelte des Durchschnittsverzehrs), blieb
] die Kalziummenge negativ.

Das ist natürlich ein hochinteressanter Absatz: Wenn bereits 75g Eiweiß dazu
führen, dass der Körper mehr Kalcium verliert als er aufnimmt und wir im
Schnitt täglich sogar 100g aufnehmen, wieso leben wir dann noch?


Mein Eindruck ist, dass die Auswahl an Argumenten etwas mager war und der
Autor nicht allzu wählerisch sein konnte. Wir Menschen sind Allesfresser.
Unser Körper ist darauf abgestimmt, dass wir Nährstoffe aus verschiedenen
Quellen in unterschiedlichen Kombinationen konsumieren können.
Das heisst nicht, dass alles gesund ist - vielleicht gehört sogar Kuhmilch
zu den Dingen, die es nicht sind. Aber überzeugt hat mich der Artikel nicht.

Wenn er mich von etwas wieder mal überzeugt hat, dann das man genau
hinschauen soll (-;


]

 
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