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© 2002 Bodo Kaelberer

Korruption – unauslöschlich?
Verfasst am Freitag, 16. Juni 2023 um 11:19 von pabstha
Freigegeben von Master

Skandale & Bananen pabstha schreibt:

"Sie spielt immer im Geheimen. Ihrer Größenordnung übertrifft alles Vorstellbare.

Ein Beispiel aus langer Vergangenheit. Der oberste Chef erteilte den Auftrag für einen berühmten Journalisten ein Auto nach dessen Wünschen aufzubauen. Es war quasi ein Prototyp und kaum ein Teil stammte aus der Serie. Kosten weit über 1 Million DM. Das Geschenk wurde überreicht.
Nach einem Jahr war der Herr wieder zu Besuch. Ich fragte ihn wie ihm sein Wunschauto so gefalle. „Was meinen Sie ? Ach der, den habe ich einer Freundin in Nizza geschenkt“.
Aus dem Spiegel: Der Chef der Juroren für das „Auto des Jahres“ wurde bezüglch der Einladungen zur Vorstellung eines neuen Modells befragt. „Solange keine 200.000 $ auf meinem Konto eingegangen sind fahre ich gar nicht hin“.

Neugierig wie hoch der „kick-back“ jährlich ist fragte ich zu später Stunde bei unseren Einkäufern. So etwa 1%, bei Firmen deren Sprache wir nicht beherrschen (Japan) 5%.
Bei den Millionen oder auch Miliarden die da bestellt werden sind das traumhafte Summen.
Ich brachte einmal eine aufgedeckte Manipulation an den Chef der Revision. Er empfing mich mit der Frage um welche Größenordnung es sich handele: ein Kugelschreiber, eine Kiste Wein, ein Fernseher, eine Tankfüllung Heizöl, eine Urlaubsreise, eine Berghütte, die Kosten für das Studium des Sprößlings, ein Haus mit Grundstück (bei Innsbruck gibt es ein Neubauviertel mit dem Namen Schmierenhügel), Aktien oder Beteiligung an einer Firma.
Das war offensichtlich alltäglich für den Oberrrevisor. Nur der Vorsitzende kann mich entlassen, dagegen kann ich nicht ermitteln. Er hat nicht ermittelt.

Wie schlimm sieht es bei Rüstungsgeschäften aus? H. Schreiber sagte er habe 100% an die Parteien bezahlt. Die neuen Bestellungen der Ampel müssen bei den Beteiligten die Haciendas nur so sprudeln lassen?

Weil die Methode uralt ist will ich den Bericht „Korruption für Anfänger“ noch einmal aufleben lassen:

Korruption für Anfänger

Ellenlange Artikel in den Zeitungen, ständige News per Funk usw. läßt den Treudeutschen aufhorchen. Was läuft hier im Stillen ?
Es fängt ganz harmlos an. In einem Restaurant oder Hotel möchte man keine muffelige Pflicht der Bediensteten, sondern mit dem Trinkgeld etwas mehr, also Kür. Ungeschickte zahlen den Tribut beim Gehen. Der Kenner zückt vorher einen Schein und erfreut sich während des ganzen Aufenthalts eines exzellenten Services. Vertraut mit dem System, kann man auch im übrigen Leben etwas mehr Würze haben.
Welcher Mann oder welche Frau stapelt nicht bei der Partnerwahl ein bißchen hoch? -Na also-
In der Schule dem Lehrer um den Bart streichen hilft bei der Hürde des Numerus Clausus, oder gar ein Lebensjahr zu verlieren.
An den Universitäten sollen manche Professoren, Assistenten mit Studentinnen immer wieder Symbiosen zu gegenseitigem Nutzen bilden.

Der nächste, folgerichtige Schritt verschönt das Berufsleben.
So ein kleiner Kugelschreiber oder fetzige Kalender zu Weihnachten läßt den zweitbesten Lieferanten leichter durch das Schlupfloch einer Freigabe klettern. Um welche Größenordnungen geht es wirklich ? Was ist dem Zahlenden die Gunst wert ?
1 % der Umsatzsumme läßt sich jederzeit bei dem jährlichen Preisgefeilsche aufschlagen. Bei 5-10 % müssen beide Seiten ein vertrautes Spiel treiben. Man nennt das zu viel berechnete und anschließend privat geteilte Geld den kick-back. Wer kommt denn heute als bestechlicher Partner in frage ? Jeder, solange er glaubt, nicht erwischt zu werden und das Sümmchen so hoch ist, daß man sich damit notfalls zur Ruhe setzen kann ! Das sind bei einem kleinen Manager mindestens 1 Mio. €. Aber, aber, Sie meinen das könne doch nicht sein?
Große Gesellschaften kaufen jährlich für 10, 25 oder mehr Mrd. € ein.
1% Schmiergeld sind entsprechend 100; 250 Millionen €. Den Rest können Sie sich selbst ausrechnen.
Dem Zahlenden half früher bei diesem Deal unser Rechtsstaat, indem er diese Beeinflussungsgelder von der Steuer absetzen ließ. Dem Empfänger helfen die Banken in den befreundeten Nachbarländern.
( Österreich, Schweiz, Luxemburg usw.)
Das Geld fließt entlang der Macht und Entscheidungsströme. Erleichtert wird das Treiben beim Volk, wenn es die Großen vormachen. ( Dort aber bitte nicht mit Noten ) Stille Anteile bei einem Zulieferer versüßen das Leben ebenso wie Immobilien oder die Studienfinanzierung für den Sprößling.
Richtig schön wird das Spiel erst an der Börse.
Einen Zulieferer den Auftrag vermiesen, läßt dessen Börsenwert in den Keller fallen. Jetzt rasch eingekauft, oder einkaufen lassen. Plötzlich wiedererwachte Aufträge schleudern die Kurse nach oben—dann verkaufen !! Den sagenhaften Gewinn kann man kurzfristig wie einen Jeton ins nächste Spiel werfen. Die Helferchen beim Spiel hoffen auf eine kleine Beförderung.
Frage: Kann man diese skrupellose Treiben eindämmen ?
Natürlich hat der Rechtsstaat und besonders die brave, obrigkeitshörige Justiz dafür zu sorgen, daß einer nur soviel kriegt, wie er erarbeitet hat !
Ein brauchbares Rezept ist fast so alt wie die Korruption selbst.
Die Römer setzten auf einen entscheidenden, d.h. durch Korruption gefährdeten Posten stets zwei Personen, die für die selbe Aufgabe zuständig waren. Machte einer dunkle Geschäfte, so fühlte sich mit großer Wahrscheinlichkeit der Zweite benachteiligt und petzte, womit das Vorgehen ans Licht kam.
Waren sich die beiden Ehrenmänner aber zufälligerweise einig und beschlossen ein Stillhalteabkommen, so waren das beileibe noch nicht die rivalisierenden Ehefrauen. Sie spionierten einander hinterher und deckten meist den Frevel auf.
Kann so etwas heute noch funktionieren ?
Ja, die Menschen haben sich mit ihren Trieben, wie Gier und Veranlagungen nicht geändert.
Das Ex-Weib eines Managers in einer großen Autofirma am Rhein brachte aus Neid ihren Ehemaligen in den Knast. ( Und die Geschäftspartner )
So einfach geht’s.

"

 
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