Aus der Ferne - mit anderer Brennweite betrachtet
Datum: Mittwoch, 15. Februar 2023 um 16:25
Thema: Politische Systeme im Vergleich


Chile liegt ganz schön weit weg; man ist 30 Stunden unterwegs.
Hat Ihnen schon mal einer gesagt: "leider merkt man Ihnen an, dass Sie in der Propaganda der Siegermächte erzogen wurden!". Patsch, damit hatten wir nicht gerechnet.

Wir hörten die selben Worte in Argentinien, mit dem Zusatz :"Wir sehen den 2. Weltkrieg aus einer ganz anderen Perspektive."
Was können wir von Chile lernen?
Sie sind eine aufstrebende Nation. Es herrscht "deutscher Ordnungssinn", der liebe Gott hat es gut mit Ihnen gemeint.
Es gibt sehr viele und wertvolle Rohstoffe. (Kupfer, Salpeter, Gold, Silber, Lithium ... auch fossile Energie, daneben viel Wasser, Wasserkraft. Seit Allende die Guggenheims und Co. enteignet hat können sie die Einnahmen für sich verwenden.
Man sieht nur neue, große Autos, keine Rostlauben.
Die Landwirtschaft blüht mit zahlreichen köstlichen Früchten wie Kirschen, Erdbeeren, Ananas. Den tollen Wein braucht man gar nicht mehr erwähnen.
Neu war die Erkenntnis von vielen und schönen Wäldern und entsprechend blühender Forstwirtschaft.
Von der Viehzucht können sich unsere Tierquäler-Bauern 2 Scheiben abschneiden. Die Kühe laufen gemeinsam mit ihren Kälbern auf riesigen Weiden frei spazieren. Die Milch schmeckt entsprechend viel besser als unsere entrahmten EU-Produkte.
Die Fischerei auf dem Pazifik ist ergiebig weil das kalte Meer sauerstoffreich mit vielen Fischen gesegnet ist. Haben Sie schon einmal Congrio geschmeckt, der ist nicht zu toppen!

Die stark deutsch geprägte Lagos-Region südlich von Santago ist die Vorstufe zum Paradies.
Alles grün, voller Blumen. Ein großer Chiemsee reiht sich an den Nächsten, mit dem Unterschied viel Natur zu erleben, das Hochgebirge ist näher und aus den Anden ragen großartige Vulkane mit weißen Hüten durch die Wolken. Meine Frau: " wenn wir 30 Jahre jünger wären würden wir sofort dorthin auswandern."
Der Strassenbau ist richtig in Schwung gekommen. Es gibt gut ausgebaute Bundesstrassen und Autobahnen.
Probleme sollte man nicht kleinreden.
Eigentlich gleich den USA. Dort ist die Mischbevölkerung Farbige zu Weißen. In Chile und auch anderen Staaten in S-Amerika sind es Weiße und Indianer.
Die Indianer in den Anden konnten besser überleben, weil sie dank Höhentraining durch ihre Inkas den Spaniern in die Hochanden entflohen sind, wo die Eroberer wegen Atemnot mit einem nassen Handtuch erschlagen werden konnten.
Bei der Landverteilung sind Mapuche, Aimara, Quechua zu kurz gekommen. Sie können sich auch keine guten Schulen leisten. Sie sind arm aber gesund kriegerisch. So fackeln sie schon ab und zu ein Haus eines Weißen ab.
Wir erlebten aber mehrmals folgendes Ritual.
Wir näherten uns einem Chilenen. Seine Frage von Ferne wegen unserer rosa Gesichter.
Sind Sie Amerikaner? nein
Sind Sie Engländer? nein
Sind Sie Spanier? nein
Wir sind deutsche Touristen. Dann strahlten sie und umarmten einen!
Das tut gut!






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