Fahren ohne Fahrer
Datum: Mittwoch, 30. Januar 2013 um 20:10
Thema: Skandale & Bananen


Der gesamte Verkehr braucht Innovationen aber nicht mit so Laien-Politikern wie Ramsauer oder nicht belangbaren Euphoristen wie Herrn Wüst!

Was die Pferde unserer Großväter konnten, nämlich allein den volltrunkenen Lenker nach Hause zu fahren, wünschen wir uns alle, nur hat das unendlich viele Stolperstellen.
Die Bahn beschleunigt, bremst, hält Abstand, kuppelt wie im 19. Jahrhundert.
Die Flieger fallen gelegentlich vom Himmel weil der Geschwindigkeitsmesser -wie bei Großmutter- mit einem leicht vereisenden Venturirohr das Chaos auslöst und die Air France Piloten nicht mehr mit Gefühl die Kiste abfangen können.

Seriöse Firmen wie Bosch und Siemens trauen sich noch lange nicht ein autonomes Fahren zu verantworten.
Dr. Piëch traute nicht einmal mehr seinen eigenen Elektroingenieuren die Elektrik und Elektronik eines Rennquattros zu entwickeln oder einzubauen. Das konnte und durfte nur erfolgreich vom Tornado-Entweickler EADS in Manching durchgeführt werden.
Bevor wir uns in dieses lebensbedrohende Abenteuer stürzen gäbe es viel wichtigere Dinge anzupacken.

Unsere Lastwagen müssen laut Gesetzgeber nur halb so stark bremsen (0,5g) wie ein PKW (1,0g). Gnade dem PKW, der auf der Autobahn gerade noch eine Notbremsung hinlegt. Der LKW hinter ihm muß ihn platt machen. (...wie das Gesetz es befahl)

Was passiert, wenn ein LKW, Lieferwagen oder Omnibus einen „Elchtest” -wie ein PKW- fahren sollte? Er würde in der ersten Kurve umkippen.
Das vielgelobte ESP ist bei Lastzügen immer noch nicht serienreif. Jeden Winter sieht man in den Zeitungen wie Hänger und Zugwagen ähnlich einer Ziehharmonika abgekickt sind, weil das Zusammenspiel zwischen den Bremsen, Lastverteilung, der Lenkung und dem Reibwert zur Strasse nicht klappt.
Dieser naive Ramsauer hat ein Gesetz über Winterreifen erlassen: der PKW muß sie haben, der LKW braucht sie nur auf der Antriebsachse, er bremst aber überwiegend mit den vorderen, gelenkten Rädern. Die Zweiräder (Radler und Motorradfahrer) brauchen gar keine, dabei wäre für sie das am wichtigsten.

Vorschlag: fangen wir erst mit den einfachen Dingen an und lassen uns Zeit für autonome Techniken, bis sie reif sind und unter allen Bedingungen redundant funktionieren.


Hans-Georg Pabst







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