Der Kreuzzug zu Beginn des Jahrtausends
Datum: Mittwoch, 10. Juli 2002 um 10:50
Thema: Weltpolitik


"Das Justizministerium der Vereinigten Staaten legt folgende Definition von Terrorismus zugrunde: 'Terrorismus' ist nach dem Code of Federal Regulations (28 C.F.R. Section o.85) definiert als 'der ungesetzliche Gebrauch von Gewalt [force and violence im Original] gegen Personen oder Eigentum mit dem Ziel, eine Regierung, die zivile Bevölkerung oder eine gesellschaftliche Gruppe einzuschüchtern oder Druck auszuüben in der Verfolgung von politischen oder sozialen Zielen'." (BIERMANN/KLÖNNE 2002).

Am 7. Oktober 2001 begannen die Amerikaner unter der Bushadministration einen Feldzug gegen einen Feind, der öffentlich hauptsächlich in Afghanistan vermutet wurde, jedoch vorgegebenermaßen in allen Ländern der Welt möglicherweise tätig sein könne. Mit dieser Prämisse wurde unterstrichen, dass dieser Krieg unabdingbar von den Staaten dieser Welt zu unterstützen sei.
Das Ergebnis vor unseren Augen ist allzu deutlich. Unter den Angriffen der amerikanischen Streitkräfte sind mehr zivile Opfer ums Leben gekommen als bei dem Anschlag auf das World Trade Center und das Pentagon. Der Zugang zu Afghanistan scheint der Bushadministration gesichert.
Kritische Stimmen meldeten sich gleich zu Beginn des Feldzuges - und konnten die strategischen Vorgänge parallellaufend einordnen und wussten die tatsächlichen Motive des Feldzuges zu enthüllen.
Der Anschlag und der Feldzug sind nicht das, was uns in vielen Medien präsentiert wird. Es wurde um einen Krieg geworben, der Interessen diente, offensichtlich aber nicht dem Schutz einer zivilen Gesellschaft. Krieg dient dazu, Regeln und Gesetze zum Schutz der zivilen Gesellschaft ausser Kraft zu setzen: der Weg in den "Sicherheitsstaat", oder negativ formuliert: in den "Überwachungsstaat". Krieg dient der staatlichen Neuorganisation; und wenn Krieg in einem solchen Ausmass inszeniert wird, dann der weltpolitischen Neuorganisation.
Das Vorgehen der USA, sich der juristischen Verantwortung zu entziehen, kann man als Bekenntnis zum Kriegsterrorismus verstehen. Allein dieser Gedanke dürfte dazu führen, dass der eigentliche Gegner nicht die Terroristen sind - sie bahnten lediglich den Weg nach Afghanistan.
Der Anschlag und seine Folgen darf nicht ohne seine Vorgeschichte betrachtet werden. Notwendig ist seine Einordnung in eine logischen Reihenfolge von Ereignissen und Aktivitäten, die geheimdienstliche Machenschaften nicht vernachlässigen darf.
Es sei darauf hingewiesen, dass Osama bin Laden unter der Aufsicht der CIA 'gegen' die UDSSR gearbeitet hat (DAVIES 1998). Das heisst im Klartext, dass er die Ziele der Bushadministration kennt. George W. Bush stand in seiner Karriere zwischenzeitlich der CIA vor. G. Bush betonte, vorher mit der CIA nichts zu gehabt zu haben.
Es ist mit einem Lügengebäude wie mit einem Kartenhaus: man nehme eine, dann fällt das ganze Haus in sich zusammen, denn diese eine liefert die Logik für die nächste.






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