Iran: Aggressive Töne der Regierung (Intermezzo)
Datum: Donnerstag, 27. Oktober 2005 um 00:33
Thema: Weltpolitik


Irans Präsident fordert die Löschung Israels von der Landkarte. Nach Außen entscheidet sich Ahmadinedschad für einen aggressiven (und vermessenen!) Stil. Nach Innen bedeutet das im gleichen Zug die Einführung strengerer Restriktionen, denn eine nach Innen gerichtete Kontrollpolitik wird gerne mit der Bedrohung von Außen und mit Feindbildern begründet. Das Regime wird nach der Geschlossenheit der Bevölkerung hinter der Regierung streben.

Schlechte Noten bekommt der Iran in der Weltöffentlichkeit, doch diese "Sanktionen" scheinen die Regierung nicht zu erschrecken. Vielleicht entflammt die Diskussion, ob in Zukunft zu einer militärischen Aktion gegriffen wird, neu, ein Szenario wie es nicht im Sinne der breiten Bevölkerung Irans sein kann. Wollen wir das Bild noch nicht weiter malen.

Gewarnt ist die Welt: es wird mal wieder mit dem Feuer gespielt. Möglicherweise fühlt man sich an das Gebrülle Kim Jongs aus Nordkorea erinnert. Doch der hat zum Verhandlungstisch zurückgefunden. Totalitär ohne Abstriche ist Nordkorea geblieben.

Von einer Reaktion Israels war in den Medien bis zu dieser Uhrzeit nicht viel zu lesen. Die USA sind alarmiert und sehen sich bestätigt in ihrer Ansicht, dass Iran mit seinem Atomprogramm in eine gefährliche Richtung strebt. Für die Diplomatie waren die Worte Ahmadinedschad ein Dolchstoß, denn eine Moderation der ohnehin spannungsgeladenen internationalen Auseinandersetzungen mit dem Iran wird nun noch vertrackter.

Berichtet wurde zudem, dass Iran Terroristen Obdach gewährt (Cicero). Ist das nicht eine Steilvorlage für etwaige Präsentationen im UN-Sicherheitsrat? Ups, nun habe ich doch weitergemalt. Jedenfalls wird sich die Regierung Iran schnell erläutern müssen.





Dieser Artikel kommt von mehr-demokratie-wagen.de
http://www.mehr-demokratie-wagen.de

Die URL für diesen Artikel ist:
http://www.mehr-demokratie-wagen.de/article.php?sid=164