Plünderungen im Atomzentrum Tuwaitha
Datum: Mittwoch, 10. Dezember 2003 um 16:19
Thema: Weltpolitik


Es handelt sich bei den Vorgängen um Tuwaitha um eine der sehr denkwürdigen Ereignisse im Irak-Krieg und seinen Folgen, die gleichzeitig Beweis dienen dafür, dass die jüngste Irakpolitik nicht unerheblich durch Widersprüche in sich selbst gekennzeichnet ist, wenn man von den offiziellen Zielen ausgeht, die den Feldzug legitimieren sollten.

Aus dem Atomzentrum Tuwaitha im Irak wurde radioaktives Material geplündert. Das entwendete Material hätte allemal dazu ausgereicht, eine "schmutzige Bombe" herzustellen. Weder waren ernsthafte Bemühungen der US-Truppen zu erkennen, die Anlagen sofort zu sichern um Plünderungen vorzubeugen noch die Plünderungen zu stoppen, als die Anlage brachlag. Das ist im Widerspruch zu einem wesentlichen Ziel der Alliierten, die Weiterverbreitung von Waffen oder waffenfähigen Materialien für Massenvernichtungswaffen zu verhindern; so könnte das Material eventuell sogar zu den Terroristen selbst gelangt sein. Inspekteure der IAEA (internationale Atomenergiebehörde) wollten das Inventar prüfen und in der Umgebung Proben entnehmen, welches ihnen jedoch von US-amerikanischen Militärbehörden untersagt wurde. Die Vorsorgepflicht gegenüber der irakischen Bevölkerung wurde von den USA verletzt. Den eigenen Richtschnuren wurde nicht entsprochen.





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