Angezeigtes Thema: 'Karsais umstrittenen Haltung gegenüber den Taliban'
Beitrag Nummer -1 plus eine Antwort

Legende:  - Infos zur Person  - E-Mail  - Homepage öffnen  - Editieren  - Antworten  - Antw. ohne Zitat
Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 14.05.2005 um 15:27 (5288 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Formal haben sich viele Mitglieder der Taliban von der Terrororganisation El Quaida distanziert. Der harte Kern kämpft noch immer für die "Islamischen Emirate". Auf Kosten des Staates Afghanistan halten sich Funktionäre der Taliban derzeit in der Hauptstadt Kabul auf, unter ihnen "Wutamakil", dereinst Aussenminister unter der Herrschaft der Taliban. Karsai ziele darauf ab, Spannungen zu untedrücken. Die Haltung Karsais stösst auf Ablehnung, da gerade "Wutamakil" entscheidend dazu beigetragen hat, dass El Quaida in Afghanistan Unterschlupf gefunden hat um von dort aus zu operieren.

Nadjia Hanafi, Sprecherin des "Vereins der afghanischen Frauen für die Partizipation an der Politik" sagt in einem Gespräch mit der Deutschen Welle, der Staat, dessen Präsident demokratisch gewählt wurde, habe das Vertrauen der Bevölkerung missbraucht. "Leute, die jahrelang Menschen im primitiven Zustand gehalten haben, werden von der Regierung mit Nachsicht behandelt und es werden sogar Gespräche mit ihnen geführt. Durch die Beteiligung der Taliban-Milizen an der Macht wird der Fundamentalismus erstarken und die Demokratie darunter leiden", sagt Hanafi. Wie werden die USA damit umgehen?

Als strategische Gefahr werden die Taliban laut Artikel nicht mehr betrachtet.

_________________
Wir leben nicht, wir werden gelebt.

Aktionen:   Informationen zu revolutionsound   User-Website besuchen revolutionsound   Antworten mit Zitieren   Antworten ohne Zitieren
Antworten:
Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 17.05.2005 um 15:28 (6863 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2005-05-14 15:27 hat revolutionsound geschrieben:

Formal haben sich viele Mitglieder der Taliban von der Terrororganisation El Quaida distanziert. Der harte Kern kämpft noch immer für die "Islamischen Emirate". Auf Kosten des Staates Afghanistan halten sich Funktionäre der Taliban derzeit in der Hauptstadt Kabul auf, unter ihnen "Wutamakil", dereinst Aussenminister unter der Herrschaft der Taliban. Karsai ziele darauf ab, Spannungen zu untedrücken. Die Haltung Karsais stösst auf Ablehnung, da gerade "Wutamakil" entscheidend dazu beigetragen hat, dass El Quaida in Afghanistan Unterschlupf gefunden hat um von dort aus zu operieren.

Das ist ein altes Dilemma: Was tut man mit den "Bösen". Natürlich ist wünschenswert, dass sie bestraft werden. Schon allein um den anderen zu zeigen, dass man sich nicht straffrei danebenbenehmen kann.

Manchmal ist es aber auch vorteilhaft, sie in ein neues System einzubinden. In Deutschland hat man das nach dem Krieg mit vielen gemacht und es dem Land geholfen - wenngleich auch vieles ungestraft geblieben ist.

Im Irak hingegen hat man Mitglieder der Baath-Partei strikt aus dem Staatsdiensten entfernt. Mit dem Nachteil, dass alles zusammengebrochen ist und die Leute als Aufständische auf den Straßen sind.

Einem verbrecherischen Diktator Straffreiheit anzubieten ist bitter und ungerecht. Aber wenn er dann ins Exil geht anstatt noch Jahre oder Jahrzehnte ein Land zu tyranisieren? Ist es wichtiger, ihn für die 100000 vergangenen Daten zu bestrafen als 100000 noch kommende zu verhindern?

_________________
Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

Aktionen:   Informationen zu Bodo   User-Website besuchen Bodo   Antworten mit Zitieren   Antworten ohne Zitieren
Legende:  - Infos zur Person  - E-Mail  - Homepage öffnen  - Editieren  - Antworten  - Antw. ohne Zitat