Angezeigtes Thema: 'Ruanda: Zehn Jahre danach'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 01.04.2004 um 21:53 (5477 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Der Völkermord in Ruanda jährt sich zum zehnten Mal. Innerhalb von drei Monaten wurden in Ruanda 800.000 Menschen, hauptsächlich Tutsi, dahingemordet. Und nun leben die Mörder Seite an Seite mit den Überlebenden: die Opfer stehen nicht selten nach 10 Jahren den Tätern nochmals gegenüber. Es ist nicht Krise, es ist Ordnung, unter Zwang, aber auch eine Nichtaufarbeitung. Ausserdem wird überdeutlich, dass ein anderer Verlauf der Geschichte möglich gewesen wäre, denn am 11. Januar 1994 warnte General Roméo Dallaire die UN eindrücklich vor einem bevorstehenden Massenmord. Die Warnung wurde von der Abteilung für Friedensmissionen nicht ernstgenommen. Deren Leiter von damals ist heute der Leiter der UN. Der Zündfunke im Pulverfass war der Abschuss des Präsidentenjets. Am 7. April begann der Massenmord. Von einem Genozid wollten die UN nicht sprechen, sonst hätte sie einen militärischen Einmarsch befehlen müssen. Annan und Clinton entschuldigten sich danach für ihre 'misslichen Entscheidungen'. Entschuldigen? Wie arbeitet man einen Genozid vernünftig auf? Wie kann Ruanda und seine Bevölkerung kuriert werden?

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Die Justiz der Justiz ist das Volk.

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[ Geändert von revolutionsound am 01.04.2004 ]

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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 02.04.2004 um 21:29 (7016 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Juristische Aufarbeitung? Praktisch unmöglich. Bekenntnisse? Ritualisiert. 80.000 Beschuldigte warten auf ein Verfahren. Die Vergangenheit dividiert Hutu und Tutsi. Ruanda: „Eine vollständige Aufarbeitung ist unmöglich"
(Interview mit einem Juristen)

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