Angezeigtes Thema: 'Politisch inspirierte Beinahe-Untergänge'
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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 22.05.2003 um 03:13 (5471 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Gestern sah ich einen kurzen Ausschnitt aus einer Sendung, in dem es um die "Kuba-Krise" ging. Zur Erinnerung: Kuba, seit Castros Revolution ein kommunistisches Land, liegt recht knapp vor der Südküste der USA. 1962 installierten die Sowjets dort Atomwaffen und bedrohten damit unmittelbar die USA. Die Situation war damals ausgesprochen brenzelig und nicht wenige rechneten mit einem atomaren Krieg.
Der damalige US-Präsident J.F. Kennedy setzte gegen den Rat seiner Militärs nicht auf einen Erstschlag sondern antwortete mit der berühmten Seeblokade und diplomatischen Verhandlungen. Am Ende verzichteten die UdSSR auf eine Truppenstationierung in Kuba und darüber hinaus vereinbarten beide Seiten zukünftig mehr miteinander zu reden.

Als ich darüber nachdachte, stellte sich folgende Frage: Würde ich heute existieren, wenn damals nicht ein vernünftig denkender Demokrat Präsident der Vereinigen Staaten gewesen wäre, sondern irgendein erzkonservativer, amoralischer Kretin, z.B. ein Herr Bush?
Was ist das für eine Welt, in der die gesamte Menschheit auf Gedeih und Verderben dem Verhalten einer einzige Person ausgeliefert ist, die in keinster Weise dafür legitimiert oder qualifiziert ist?


En ähnliches Thema:
Vor ein paar Wochen sah ich eine Doku über einen Zwischenfall im 6-Tage-Krieg 1967. Damals hatte Israel, unter dem Druck an den Grenzen aufmarschierender ägyptischer und syrischer Truppen, angegriffen und hatte u.a. jede Gebiete erobert, die heute noch täglich zum Konflikt mit den Palästinensern beitragen.
Im Verlauf dieses tatsächlich nur sechs Tage dauernden Krieges war auch ein Spionage-Schiff der USA, die nicht direkt militärisch am Konflikt beteiligt waren, unter schweres Feuer geraten. Die USA glaubten an einen Angriff seitens der Ägypter und wollten schon in den Krieg eingreifen, als die israelische Seiten ihnen mitteilte, daß sie aufgrund einer Verwechslung das Schiff beschossen hätten. Es gab diverse Gründe, die nicht an eine "Verwechslung" glauben ließen, aber die traditionell pro-israelische USA schluckte mit Magenkrimmen die Erklärung und legte den Fall, bei dem es mehrere dutzend Tote gegeben hatte, zu den Akten. Die akzeptierte, inoffizielle Vermutung ist, daß Israel auf diese Weise die USA dazu bringen wollte, Ägypten anzugreifen.
Zusätzlich brisant wird die Sache dadurch, daß laut Zeugenaussagen beteiligter Soldaten, die USA unmittelbar nach dem Angriff als Antwort einen Atomschlag auf Kairo geplant hatten. Laut diesen Zeugen war die Bombe bereits per Flugzeug auf dem Weg und wurde dann aufgrund der isaelischen Selbstanzeige zurückgerufen. Offiziell bestreitet mal den geplanten Einsatz einer atomaren Waffe.

Das ist nicht gerade beruhigend, daß aufgrund einer militärischen Finte beinahe eine Millionenstadt vernichtet worden wäre.

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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 22.05.2003 um 11:22 (6953 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2003-05-22 03:13 hat Bodo geschrieben:

Gestern sah ich einen kurzen Ausschnitt aus einer Sendung, in dem es um die "Kuba-Krise" ging. Zur Erinnerung: Kuba, seit Castros Revolution ein kommunistisches Land, liegt recht knapp vor der Südküste der USA. 1962 installierten die Sowjets dort Atomwaffen und bedrohten damit unmittelbar die USA. Die Situation war damals ausgesprochen brenzelig und nicht wenige rechneten mit einem atomaren Krieg.
Der damalige US-Präsident J.F. Kennedy setzte gegen den Rat seiner Militärs nicht auf einen Erstschlag sondern antwortete mit der berühmten Seeblokade und diplomatischen Verhandlungen. Am Ende verzichteten die UdSSR auf eine Truppenstationierung in Kuba und darüber hinaus vereinbarten beide Seiten zukünftig mehr miteinander zu reden.

Die Quersumme für die Menschheit war, dass die Existenz schnell wie am seidenen Faden ist. Abschreckung gegen die UDSSR, Schrecken für die Menschen.

Als ich darüber nachdachte, stellte sich folgende Frage: Würde ich heute existieren, wenn damals nicht ein vernünftig denkender Demokrat Präsident der Vereinigen Staaten gewesen wäre, sondern irgendein erzkonservativer, amoralischer Kretin, z.B. ein Herr Bush?
Was ist das für eine Welt, in der die gesamte Menschheit auf Gedeih und Verderben dem Verhalten einer einzige Person ausgeliefert ist, die in keinster Weise dafür legitimiert oder qualifiziert ist?

Eine schrecklich konstruierte. Bedenklich ist, mit welcher Entschiedenheit die Atomwaffen ausgebreitet und weiter entwickelt werden. Man bekommt beinahe den Eindruck, dass einer kriegsversessenen Person einfach zu viel die Finger jucken müssen, dann könnte es schon knallen. Was ein Atomkrieg erreichen würde, ist doch die Reduzierung von Leben (Menschen, Flora, Fauna, Lebensraum). Was ist mit den politischen Zielen? Ein Atomkrieg würde doch nur Zerstörung erreichen.

En ähnliches Thema:
Vor ein paar Wochen sah ich eine Doku über einen Zwischenfall im 6-Tage-Krieg 1967. Damals hatte Israel, unter dem Druck an den Grenzen aufmarschierender ägyptischer und syrischer Truppen, angegriffen und hatte u.a. jede Gebiete erobert, die heute noch täglich zum Konflikt mit den Palästinensern beitragen.
Im Verlauf dieses tatsächlich nur sechs Tage dauernden Krieges war auch ein Spionage-Schiff der USA, die nicht direkt militärisch am Konflikt beteiligt waren, unter schweres Feuer geraten. Die USA glaubten an einen Angriff seitens der Ägypter und wollten schon in den Krieg eingreifen, als die israelische Seiten ihnen mitteilte, daß sie aufgrund einer Verwechslung das Schiff beschossen hätten. Es gab diverse Gründe, die nicht an eine "Verwechslung" glauben ließen, aber die traditionell pro-israelische USA schluckte mit Magenkrimmen die Erklärung und legte den Fall, bei dem es mehrere dutzend Tote gegeben hatte, zu den Akten. Die akzeptierte, inoffizielle Vermutung ist, daß Israel auf diese Weise die USA dazu bringen wollte, Ägypten anzugreifen.
Zusätzlich brisant wird die Sache dadurch, daß laut Zeugenaussagen beteiligter Soldaten, die USA unmittelbar nach dem Angriff als Antwort einen Atomschlag auf Kairo geplant hatten. Laut diesen Zeugen war die Bombe bereits per Flugzeug auf dem Weg und wurde dann aufgrund der isaelischen Selbstanzeige zurückgerufen. Offiziell bestreitet mal den geplanten Einsatz einer atomaren Waffe.

Das ist nicht gerade beruhigend, daß aufgrund einer militärischen Finte beinahe eine Millionenstadt vernichtet worden wäre.

Da das die Version ist, die der Öffentlichkeit ungern präsentiert wird, frage ich mich: was hat den Abwurf letztendlich verhindert? War der Krieg nicht genug eskaliert?


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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 13.11.2003 um 01:19 (6901 mal angezeigt)   ( 2. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Weils hier reinpaßt. Ich dachte sogar, ich hätte es selbst hier mal erwähnt, finde es aber nicht mehr:
Operation Northwoods

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