Angezeigtes Thema: 'Schlau und weise drehen sie sich im Kreise'
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Von: DogInstinkt (Rang: Neuling)   Beiträge: 15
Mitglied seit: 20.07.2002
Geschrieben am: 13.01.2003 um 13:30 (3275 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Die Einwände gegen ein Existenzgeld sind nicht überzeugend

Amüsanterweise scheint vielen die Einführung einer Grundsicherung für alle abwegig. Fragt man sie nach Alternativen, erntet man allerdings nichts als Ratlosigkeit. Da wissen sie nicht weiter, was sie zur Erledigung des Alltagsgeschäft auch nicht brauchen. Diese Ideenlosigkeit spiegelt sich allein schon darin wieder, dass gegen das Existenzgeld immer wieder dieselben zwei "Totschlagargumente" ausgepackt werden:

1) Das Ganze ist nicht finanzierbar.

2) Keiner will mehr arbeiten, wenn sein Lebensunterhalt auch ohne Arbeit gesichert ist.

Fürwahr gewaltige Einwände. "Totschlagargumente" im vollsten Sinne des Wortes. Sie lassen sich nämlich leicht totschlagen:

Zu 1) Die Finanzierung ist kein Problem, wenn die Milliarden für die übertrieben aufgeblähte Arbeitslosen-, Sozial- und Rentenverwaltung in den Existenzgeldtopf wandern. Dazu werden von jeglichem Einkommen (aus Arbeit, Geschäft, Vermietung, Zinsen usw.) entsprechende Beiträge geleistet. Als Anschubfinanzierung macht die Einführung einer Abgabe auf hohe Vermögen Sinn. Tatsache ist: Es gab in Deutschland noch nie soviel Vermögen und es war nie zuvor so ungleich verteilt. Ein Existenzgeld würde die Kluft zwischen hohen und niedrigen Einkommen spürbar verringern und die Kaufkraft allgemein erhöhen. Die wirtschaftliche Belebung würde in kürzester Zeit für die Schaffung von genügend Jobs sorgen. Es gäbe Vollbeschäftigung und breite Einkommenszuwächse, die eine langfristige Finanzierung des Existenzgeld-Netzes zum Kinderspiel machen.

Zu 2) Die Behauptung, nach Einführung eines Existenzgeldes wolle keiner mehr arbeiten, wird allein durch die freiwillig im Rahmen eines Ehrenamtes oder des Freundes- und Familienkreises erbrachte Tätigkeit widerlegt. Sie beweist: Grundsätzlich ist jeder Mensch bereit, etwas für sich und andere zu tun. Was von der Arbeit abschreckt, sind niedrige Löhne, schlechte Arbeitsbedingungen und der Zwang zum Verdienen des Lebensunterhalts. Ein Existenzgeld würde damit Schluss machen. Gern wird dagegen angeführt, es lasse sich dann niemand mehr finden, der solche unangenehme wie gleichwohl gesellschaftlich notwendige Arbeit wie Müllabfuhr oder Kanalreinigung übernähme. Ein Unsinn. Stimmen Bezahlung, Arbeitsbedingungen und -zeiten, ist das Ganze kein Thema. Zumal solche Arbeiten weitestgehend mechanisch erledigt werden. Verräterisch an dieser Argumentation ist, dass sie zumeist von Akademikern vorgetragen wird und damit von Leuten, die sich für solche Tätigkeiten in der Regel zu schade sind. Sie können sich nicht vorstellen, eine solche "Drecksarbeit" freiwillig zu verrichten. Sie können sich überhaupt schwer vorstellen, etwas zwangfrei für sich und andere zu tun. Hieran wird deutlich: Der Einführung eines Existenzgeldes stehen weniger objektive Hindernisse, als Schranken in der subjektiven Vorstellung im Wege. Es kostet viele Menschen unsagbare Mühe, über den Tellerrand der herrschenden, religiös verklärten Zwangsarbeitsmoral hinauszublicken. Lieber hütet man neben den materiellen auch die alten geistigen Errungenschaften. Lieber dreht man sich im Kreise und bleibt dem Gestrigen auf ewig verhaftet. Zur Gegenwart und Zukunft fällt einem nur die Vergangenheit ein. Und dann wundern sie sich, wenn sie die Entwicklung eines Besseren belehrt.

Sozialkrisenmanagement
http://www.DogInstinkt.de

Gerechtigkeit für alle ! Diskutieren Sie mit ! Auch in Österreich ist die Diskussion über eine Grundsicherung oder Existenzgeld entbrannt ! Informieren Sie sich bei Katholische Sozialakademie Österreichs !
http://members.eunet.at/katsozak/grundeinkommen/index.htm oder http://www.existenzgeld.de/


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