Angezeigtes Thema: 'Ché Guevara - nur noch ein Medienobjekt ?'
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Von: Jan (Rang: Neuling)   Beiträge: 18
Mitglied seit: 19.08.2002
Geschrieben am: 01.11.2002 um 12:18 (3329 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Kurze Biographie

Ernesto Guevara de la Serna war und ist wohl einer der bekanntesten Revolutionäre. Sein Foto, aufgenommen 1960 auf einer Beerdigung in Havanna, wurde zu einem Symbol für Generationen junger Menschen und ist es bis heute.
Geboren wurde Che am 14.6.1928 in Rosario de la Fé (Argentinien) als Sohn von Celia de le Serna, spanischer Herkunft, und Ernesto Guevara Lynch, Sohn eines Iren.
Im Juli 1954 nach einem Militärputsch hilft er seinen kubanischen und guatemalichen Freunden in der argentinischen Botschaft Asyl zu finden. Che geht nach Mexiko-City. Mai 1955 nimmt er den Kontakt zu den kubanischen Flüchtlingen wieder auf. Im Juli/August 1955 wird Che Fidel Castro vorgestellt. Sie diskutieren eine ganze Nacht hindurch und am Morgen gewinnt ihn Fidel als Arzt für die Expedition zur Befreiung Kubas.
Der nachrevolutionäre Staatsrat ernennt Che am 2.6.1959 zum kubanischen Staatsbürger. Am 5. März 1960 nimmt Alberto Korda Ches berühmtes Bild auf. Che wird am 23. Februar 1961 zum Industrieminister.Im März 1965 arbeitet er dann in Afrika als Militärberater.
Che reist am 3. November 1966 unter dem Decknamen Adolfo Mena Gonzales in Bolivien ein.
Am 8. Oktober wird die Gruppe im Tal von El Yuro umzingelt. Che wird verletzt festgenommen und verhört, er antwortet auf keine Frage. Der Unteroffizier Mario Teran erschießt Che am 9. Oktober 1967 um 13.10 Uhr mit einem Maschinengewehr. Er handelt auf direkten Befehl vom bolivianischen Präsident René Barientos. Ches Leichnam wird wie eine Trophäe ausgestellt.
Nach seinem Tode lebt Che weiter als Symbol für den Kampf für Freiheit und Kommunismus.

Ist Che Guevara wirklich noch dieses Symbol für Freiheit ? Meiner Meinung nach weiß heute fast kein Jugendlicher, der sein Foto auf dem T-Shirt trägt, noch, was dieser ominöse "Ché" war, wofür er kämpfte, wofür er starb. Und die Medien tragen das Ihrige zur Umnebelung seiner wahren Geschichte bei, wer will schon gerne einen millitanten Kommunisten auf seinem T-Shirt haben - es wurde uns ja schließlich zur Genüge vorgeplappert, alle Kommunisten seien böse und alle "westlichen Demokraten" (was immer das sein mag) seien unsere Rettung. Der Meinung war ich auch, aber der Bush-Clan und seine Methoden haben mich eines Besseren belehrt - solch verallgemeinernde Urteile sind immer falsch ! Wer aber überhaupt kein Urteil fällen kann, weil er nur die Meinung der Medien kopiert, der sollte auch die Finger von Ché Guevara lassen.

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„Die Qualität, nicht die Dauer des eigenen Lebens ist das, worauf es ankommt.“ Martin Luther King

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Von: Sozialist (Rang: Vielschreiber)   Beiträge: 783
Mitglied seit: 29.09.2002
Geschrieben am: 01.11.2002 um 13:36 (4342 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Ich finde Che Guevara hatte schon einen beeindruckenden Lebenslauf, auch wenn ich nicht mit all seinen Handlungen übereinstimmen kann. Jedoch würde ich auch nie mit einem Bild von ihm rumlaufen, da er so kommerzialisiert worden ist. Man sagt damit einfach nichts mehr aus, es hat seine Bedeutung verloren und ist zum reinen Modeobjekt geworden. Mittleweile gibt es in jedem Teeniladen T-Shirts mit seinem Photo, was es für mich unmöglich macht, so ein T-Shirt anzuziehen, da ich mich von solchen modeerscheinungen grösstenteis abzusetzen Versuche.

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wieder da...

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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 01.11.2002 um 14:14 (4353 mal angezeigt)   ( 2. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Da ich ihn als Avatar habe, muss ich mich schon aus Prinzip zu Wort melden.

Du hast seinen Tod angesprochen. Der Tod eines Revolutionärs ist u.a. aus zwei Gründen bezeichnend:
- Die Person wird noch stärker zum Symbol dafür, für was sie gekämpft hat (Freiheit, Gleichheit, gegen Unterdrückung, etc.).
- Der Tatbestand einer Ermordung dient auf der anderen Seite zur Abschreckung derjenigen, die die 'Revolution' verhindern wollen, was sie auch bewirken soll.

Deswegen ist auch der Ausspruch nicht ganz ohne:
Hasta la victoria siempre! Wenn jemand mit dem Motto kämpft, birgt das in sich schon eine Gefahr, denn sie drückt eine sehr grosse Entschlossenheit (für den Sieg) aus.

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Wir leben nicht, wir werden gelebt.

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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 01.11.2002 um 19:14 (4383 mal angezeigt)   ( 3. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-11-01 12:18 hat Jan geschrieben:

Ist Che Guevara wirklich noch dieses Symbol für Freiheit ? Meiner Meinung nach weiß heute fast kein Jugendlicher, der sein Foto auf dem T-Shirt trägt, noch, was dieser ominöse "Ché" war, wofür er kämpfte, wofür er starb. Und die Medien tragen das Ihrige zur Umnebelung seiner wahren Geschichte bei, wer will schon gerne einen millitanten Kommunisten auf seinem T-Shirt haben - es wurde uns ja schließlich zur Genüge vorgeplappert, alle Kommunisten seien böse und alle "westlichen Demokraten" (was immer das sein mag) seien unsere Rettung.

So sind die Zeiten.
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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 02.11.2002 um 20:27 (4395 mal angezeigt)   ( 4. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Das hat nun nichts mit Che Guevara zu tun, aber wie das Prinzip von Ruhm und Medien funktioniert, kann man gerade auch bei Oliver Kahn beobachten. Früher stets der affenhafte Buhmann über dessen Gebrüll und Grimasen die Nation hämisch lachte, dann während der WM der gottesgleiche Aufstieg und jetzt, wo die Medien weiterhin den Hunger nach Kahn-News stillen wollen aber sportlich wenig zu sehen ist, seziert man sein Privatleben.
Wer sich in die Medien begibt, kommt darin um (-;

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