Angezeigtes Thema: 'Opus Dei'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 30.09.2002 um 15:20 (4974 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Du sollst nicht töten.

Sollen wir es Gebot oder Verbot nennen? Vielleicht eignet sich besser das Wort Grundsatz, denn auf u.a. diesem Satz wird das das in den Büchern Mose nachzulesende Gesetz aufgebaut. Denn Begriff Grundsatz halte ich für brauchbarer, denn er hat einen juristischen Beigeschmack: grundsätzlich heisst im juristischen Sprachgebrauch Ausnahmen sind möglich. So besteht die Kunst in der Herbeiführung von Ausnahmesituationen

Werfen wir einen Blick auf den Verkünder der 10 Grundsätze - Mose. Es ist ein Übertreter des Grundsatzes "Du sollst nicht töten": er floh von Ägypten nach Midian und kehrte erst nach geraumer Zeit wieder zurück und wird später ein berufener Mann, seine Politik wendet sich gegen die des Gottkönigs Pharao, in dessen Hause er doch vor seinem Mord war. War seine Tat zu verurteilen? Oder hat er sich nicht zurecht für das Volk Israel eingesetzt? Nun, war es nicht 'Gott', der das Volk Israel nach Ägypten führte und wo er sie durchführte? Woher kam die Hungersnot? Umweltzerstörung? Klimawechsel?

Werfen wir doch nochmal einen Blick auf das mosaische Gesetz. Hier will ich nicht dazu anhalten, dass jeder Leser eine Bibel zur Hand habe. Wie war die Gesetzesregelung für Totschlag? Sage und schreibe: es gab sogenannte Fluchtstädte! Aha - eine Ausnahmeeinrichtung für den Ausnahmefall! Nun, wie sollte Mose ein Gesetz ohne Ausnahmeregelung verkünden, wenn er nicht selbst schon die Ausnahmeregelung eigenmächtig in Anspruch genommen hätte. Tatsächlich hielten selbst die eigenen aus dem Volk immer wieder seine Tat hoch.

Warum rede ich von der Vergangenheit? Ein aktueller Anlass führte mich dazu, diese Phänomene der Vergangenheit auszugraben, denn noch immer bezieht sich nichts anderes als die Katholische Kirche, Hort für viele religiöse Menschen, auf das mosaische Gesetz. Der aktuelle Anlass ist nichts weniger als die Heiligsprechung des Gründers des Opus Dei (Werk Gottes), Josemariá Escrivá durch den Papst. Kritiker sehen im Opus Dei eine fundamentalistische Sekte mit hohen Personen im Kader - und immerhin ist die Beteiliung des Opus Dei um die italienische P2 (eine Art Intrigenorganisation) unbestritten. Seinen Gründer spricht der Papst heilig (sowas wie unnahbar).

Die katholische Kirche fiel schon oft auf, so hat sich der Vatikan jahrhundertelang trotz aller rechten Tendenzen im Staate gehalten - so auch aktuellerweise - und sie war ja - durch Einzelpersonen auffallendermassen - bei der Organisation der Ausnahmefluchtwege genannt Rattenlinien nach dem 2. WK für Nazis beteiligt.

An dieser Stelle möchte ich anmerken: religiöser Mensch, denke selbst. Lass dir nicht so viel vorkauen. Sonst kommst du zu schnell in eine Schublade. Da oben stehen die schlimmen Werke 'Gottes'. Wichtig ist die Suche nach Wahrheit - und die kann äusserst menschlich sein. Und die Wahrheit muss sich vor dir verantworten können.

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Die Justiz der Justiz ist das Volk.

[ Geändert von revolutionsound am 30.09.2002 ]

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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 02.10.2002 um 00:16 (6024 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-09-30 15:20 hat revolutionsound geschrieben:

Warum rede ich von der Vergangenheit? Ein aktueller Anlass führte mich dazu, diese Phänomene der Vergangenheit auszugraben, denn noch immer bezieht sich nichts anderes als die Katholische Kirche, Hort für viele religiöse Menschen, auf das mosaische Gesetz. Der aktuelle Anlass ist nichts weniger als die Heiligsprechung des Gründers des Opus Dei (Werk Gottes), Josemariá Escrivá durch den Papst. Kritiker sehen im Opus Dei eine fundamentalistische Sekte mit hohen Personen im Kader - und immerhin ist die Beteiliung des Opus Dei um die italienische P2 (eine Art Intrigenorganisation) unbestritten. Seinen Gründer spricht der Papst heilig (sowas wie unnahbar).

Die katholische Kirche fiel schon oft auf, so hat sich der Vatikan jahrhundertelang trotz aller rechten Tendenzen im Staate gehalten - so auch aktuellerweise - und sie war ja - durch Einzelpersonen auffallendermassen - bei der Organisation der Ausnahmefluchtwege genannt Rattenlinien nach dem 2. WK für Nazis beteiligt.

Eine Kirche/Religion hat aus Verbraucher-Sicht einen großen Vorteil gegenüber einer Partei/Kirche: Man braucht sie nicht. Es geht ohne sie hervorragend (-:

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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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