Angezeigtes Thema: 'Statistik'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 02.06.2002 um 16:10 (5390 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Dies ist das Fachgebiet der Mathematik, die mir am Besten gefällt. Und für politische Diskussionen ist sie eine der nützlichsten Werkzeuge. Zahlen machen plausibel. Andererseits werden Statistiken gefälscht, sie werden vorenthalten. Sie sind äusserst harte Instrumente. Vielleicht sollte gerade der Statistik in Schule und Universität mehr Beachtung geschenkt werden.

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Von: Kunstguerilla (Rang: Moderator)   Beiträge: 508
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 03.06.2002 um 14:54 (6907 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Hi!

Am 2002-06-02 16:10 hat revolutionsound geschrieben:

Dies ist das Fachgebiet der Mathematik, die mir am Besten gefällt. Und für politische Diskussionen ist sie eine der nützlichsten Werkzeuge. Zahlen machen plausibel. Andererseits werden Statistiken gefälscht, sie werden vorenthalten. Sie sind äusserst harte Instrumente. Vielleicht sollte gerade der Statistik in Schule und Universität mehr Beachtung geschenkt werden.

Zahlen sind schon eine feine Sache, vor allem, weil sie an sich wertfrei sind und erst durch Interpretation zur Meinung werden. Aber genau da steckt auch das Problem: Zahlen sind beliebig interpretierbar. Z. B. die SPD sackt auf einen schlechten Wert bei Umfragen. Die Union höhnt und fühlt sich bestärkt, interpretiert die Zahlen als klaren Beleg dafür, dass die Bürger mit der Politik von rot-grün nicht einverstanden sind. Die SPD sieht das ganz anders, weil die Werte ja auch schon ein wenig schlechter waren, die SPD sich also auf dem Weg der Besserung befindet.

Krass.

Und mein Lieblingsvergleich ist der folgende, den einmal ein Mediziner bei einem Vortrag auf einem Symposium zum Thema "Medizinische Statistiken" von sich gab (und gerade in der Medizin und Psychologie sind statistische Aussagen mehr als fragwürdig aufgrund der Einflüsse auf die menschliche Gesundheit):

Statistisch ist erwiesen, dass ca. 75% der Heroinsüchtigen zuvor Canabis zu sich genommen haben. Also ist Canabis Einstiegsdroge Nr. 1.
Andererseits ist statistisch ebenso richtig, dass 90% der Heroinsüchtigen Muttermilch "zu sich" genommen haben, also müsste Muttermilch Einstiegsdroge Nr. 1 sein.



Die Statistiken bzw. die Zahlen können nichts dafür. Aber solange sie politisch und argumentativ beliebig im eigenen Sinne interpretiert und präsentiert werden, dienen sie zu nicht viel.

Grüße, Andreas.


_________________
Wir haben die Demokratie längst verschlafen, deshalb müssen wir
endlich wieder mehr-demokratie-wagen.de!

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Von: regimekritiker (Rang: Regular)   Beiträge: 322
Mitglied seit: 07.05.2002
Geschrieben am: 08.06.2002 um 15:14 (6855 mal angezeigt)   ( 2. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-06-02 16:10 hat revolutionsound geschrieben:

Dies ist das Fachgebiet der Mathematik, die mir am Besten gefällt. Und für politische Diskussionen ist sie eine der nützlichsten Werkzeuge. Zahlen machen plausibel. Andererseits werden Statistiken gefälscht, sie werden vorenthalten. Sie sind äusserst harte Instrumente. Vielleicht sollte gerade der Statistik in Schule und Universität mehr Beachtung geschenkt werden.


und weiter...
wie wärs mit ner wirklich unabhängigen einrichtung, unabhängig vom staat!

ausserdem wurde schon immer betrogen!

statischtische grüsse. ein kritiker.

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Von: Jan (Rang: Neuling)   Beiträge: 18
Mitglied seit: 19.08.2002
Geschrieben am: 02.12.2002 um 20:52 (6745 mal angezeigt)   ( 3. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-06-02 16:10 hat revolutionsound geschrieben:

Dies ist das Fachgebiet der Mathematik, die mir am Besten gefällt. Und für politische Diskussionen ist sie eine der nützlichsten Werkzeuge. Zahlen machen plausibel. Andererseits werden Statistiken gefälscht, sie werden vorenthalten. Sie sind äusserst harte Instrumente. Vielleicht sollte gerade der Statistik in Schule und Universität mehr Beachtung geschenkt werden.

Als bekennender Statistiker muss ich dir grundsätzlich recht geben. Aber : Zahlen kann man drehen und wenden, wie man will, und vor allem sind Zahlen geduldig. Ihr Einsatz in der Politik würde vielleicht nur Haarspaltereien auslösen. In der Schule halte ich den Einsatz von Statistiken für grundsätzlich falsch, denn :

> Statistiken ändern sich zu schnell, als dass man in Lehrplan und -büchern
adäquat mithalten könnte

> Statistische Arbeit ist rein reproduktiv, und unsere tolle PISA - Studie hat uns ja
gezeigt, dass es unseren Schülern an Kreativität fehlt.


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