Angezeigtes Thema: 'Weichspülen beim Wiesbadener Parteitag'
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Von: Kunstguerilla (Rang: Moderator)   Beiträge: 508
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 06.05.2002 um 09:55 (5457 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Liebe Ex-Freunde der Grünen!

Nun scheinen die Grünen endlich in der Macht angekommen zu sein. Der jüngste Parteitag in Wiesbaden vom Wochenende hat deutlich gemacht, dass die Grünen als Erfolgsrezept sehen, es den anderen Parteien gleich zu tun. Nur ja keine Kritik an der Aufgabe der basisdemokratischen Mechanismen (Spitzenmann statt Doppelspitze) oder an der bis vor 4 Jahren unvorstellbaren Wandlung hin zu einer Partei, die aktive Kriegseinsätze der Bundeswehr mit verantworten kann.
Mäuschen müsste man sein, um beobachten zu können, was im Umfeld an Aktionen gestartet wurden, die solch eine Harmonie für die Öffentlichkeit zu bewirken. Geschlossen wie nie ziehen die Grünen also in den Wahlkampf 2002. Obwohl ihnen immer mehr Mitglieder und Wähler den Rücken kehren (die verlorene Wahl in Sachsen-Anhalt war die wivielte in Folge verlorene Wahl? die 17te?), stilisieren sie sich zum "Motor der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Erneuerung". Mit solchen Traras im Rücken fällt es natürlich auch nicht schwer, sich das ambitionierte Wahlziel von 8 % + x zu setzen - sollten Umfragen Indikatoren sein, wäre Nachdenklichkeit über die prognostizierten 6 % angebracht.

Bündnis90/Grünen sollten sich vielleicht einmal die zwar schmerzhafte, aber gerade deshalb wichtige Frage stellen, weshalb ihnen die Wähler und Mitglieder in Massen davon springen. Sicherlich doch aufgrund Unzufriedenheit. Und was löst diese Unzufriedenheit aus? Doch sicherlich der "Verrat" an bis vor wenigen Jahren gültigen Zielen. Die Grünen sind nicht mehr anders, sondern verstehen ihr politisches Geschäft inzwischen wie die Kollegen der anderen lange im Bundestag befindlichen Parteien als der tägliche Drahtseilakt zur Erreichung von Konsens. Sind Krieg, Ökologie, Entwicklungshilfe und Globalisierung wirklich Themen, die Konsens vertragen oder müsste man nicht einmal wieder wie in früheren Tagen, in denen die Grünen höchst erfolgreich waren, für Ziele kämpfen und stur bleiben?

In Anlehnung an einen alten Slogan der ökologischen Bewegung: "Weichspüler nein danke!"


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Wir haben die Demokratie längst verschlafen, deshalb müssen wir
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