Angezeigtes Thema: 'Engländer wählen per Computer'
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Von: Kunstguerilla (Rang: Moderator)   Beiträge: 508
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 02.05.2002 um 10:33 (3330 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Liebe Freunde der gepflegten Demokratie!

Bei den aktuellen Kommunalwahlen in Großbritannien erprobt man in 30 Wahlbezirken die Abstimmung via Internet und per Handy. Damit ist England die erste Nation weltweit, die eDemocracy praktisch probieren. Sollte der Versuch erfolgreich verlaufen, will man das System auch bei den nächsten Wahlen zum Unterhaus im Jahr 2006 einsetzen.

Generell verspricht man sich davon eine höhere Wahlbeteilung, da die Beteilung bei den letzten Wahlen in 2001 unter 60% lagen.

Ich bin ja ebenso ein Befürworter der Möglichkeit, elektronisch seine Stimme abzugeben - Briefwahl ist ja auch möglich, also kann der Gang zur Urne nicht ein entscheidendes Argument gegen "Fernwahlen" sein. Aber natürlich stelle ich mir die Frage, ob man damit tatsächlich der immer weiter sinkenden Wahlbeteiligungen begegnen kann. Denn der Hauptgrund, nicht zu wählen, scheint mir eher in dem zu liegen, was gerne plakativ als "Politverdrossenheit" durch die Medienwelt tuckert. Erfolgsversprechend ist das Projekt aber sicherlich bei den jungen Wählern, deren Spass am virtuellen Abstimmen man kennt. Und gerade diese Gruppe ist es, die am seltensten den Weg in das Wahllokal finden.

Nun würde mich Eure Meinung zum Thema "eDemocracy" interessieren. Vor allem, wenn man das einmal in die Zukunft weiter spinnt und sich vorstellt, dass damit eine direktere Demokratie mit zig Volksabstimmungen etc. praktisch besser durchführbar wäre bzw. vielleicht dafür sorgen würde, dass den Leuten dann nicht aufgrund der häufigen Wahlgänge die Lust verloren geht.

Grüße, Andreas.

PS: Einen ausführlichen Artikel findet Ihr unter http://www.heute.de/ZDFheute/artikel/0,1251,POL-0-182887,00.html.


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Wir haben die Demokratie längst verschlafen, deshalb müssen wir
endlich wieder mehr-demokratie-wagen.de!

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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 02.05.2002 um 12:15 (4490 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am Besten, jeder hat XP und weiss selber einfach nicht, was so alles rausgeht, während er seine anonyme Wahl vornimmt. Er unterschreibt ja beim Kauf sehr interessante Klauseln:(
Bezeichnend ist auch noch, dass aus den Sicherheitschefkreisen von M$ jemand zur Regierung von Bush gewechselt ist - als Sicherheitsberater. Und die Regierung der UK scheint der Politik der USA ja sehr aufgeschlossen zu sein. 1984 lässt grüssen. Also, das mit EWahlen sehe ich doch eher skeptisch...

Die Gedanken sind frei;)

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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 05.05.2002 um 23:27 (4541 mal angezeigt)   ( 2. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen

Am 2002-05-02 10:33 hat Kunstguerilla geschrieben:
Aber natürlich stelle ich mir die Frage, ob man damit tatsächlich der immer weiter sinkenden Wahlbeteiligungen begegnen kann. Denn der Hauptgrund, nicht zu wählen, scheint mir eher in dem zu liegen, was gerne plakativ als "Politverdrossenheit" durch die Medienwelt tuckert. Erfolgsversprechend ist das Projekt aber sicherlich bei den jungen Wählern, deren Spass am virtuellen Abstimmen man kennt. Und gerade diese Gruppe ist es, die am seltensten den Weg in das Wahllokal finden.

Ich denke, es wuerde sich bei der Wahlbeteiligung positiv bemerkbar machen. Aber ob das zu einem "besseren" Ergebnis fuehrt?
Wenn jemand fuer ein so wichtiges Element der Demokratie nicht alle paar jahre 15 Minuten fuer den Gang in's Wahlstudio aufwenden will dann ist es vielleicht wirklich besser, wenn diese Person nicht mit abstimmt.

Nun würde mich Eure Meinung zum Thema "eDemocracy" interessieren. Vor allem, wenn man das einmal in die Zukunft weiter spinnt und sich vorstellt, dass damit eine direktere Demokratie mit zig Volksabstimmungen etc. praktisch besser durchführbar wäre bzw. vielleicht dafür sorgen würde, dass den Leuten dann nicht aufgrund der häufigen Wahlgänge die Lust verloren geht.

Zum Zweck der direkteren Beteiligung ist das unbedingt ausbauenswert. Damit wird es vielleicht sogar eines Tages gelingen, den ebenso teuren wie ineffizenten Wasserkopf der Politiker selbst loszuwerden.

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