Angezeigtes Thema: '8.9.2003, arte, 22:45, The Big One'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 10.09.2003 um 11:49 (6355 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2003-09-08 12:59 hat Bodo geschrieben:

Doku von Michael Moore aus dem Jahren 1997 über die wirtschaftliche Not des kleinen Arbeiters und Firmen, die trotz Milliarden-Gewinne Arbeitsplätze abbauen.
Kam gestern bereits auf NDR. Sehr sehenswert und bisweilen sehr witzig - meistens eher traurig.

Der Mann hat sich einen Namen gemacht. Kannst du eins zwei Beispiele aus dem Film erzählen?

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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 10.09.2003 um 12:23 (2698 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2003-09-10 11:49 hat revolutionsound geschrieben:

Am 2003-09-08 12:59 hat Bodo geschrieben:

Doku von Michael Moore aus dem Jahren 1997 über die wirtschaftliche Not des kleinen Arbeiters und Firmen, die trotz Milliarden-Gewinne Arbeitsplätze abbauen.
Kam gestern bereits auf NDR. Sehr sehenswert und bisweilen sehr witzig - meistens eher traurig.

Der Mann hat sich einen Namen gemacht. Kannst du eins zwei Beispiele aus dem Film erzählen?

Besorgt Dir endlich einen Fernseher (-:

Was hängengeblieben ist:
In US-Gefängnissen machen Häftliche zu Billigstpreisen Arbeiten, die draußen halbwegs ordentlich bezahlt werden müßten. Z.B. TWA, die Fluglinie, läßt Ihre Reservierungen so machen. Microsoft auch - was wurde nicht gesagt.
Moore hat dann ausgemalt, wie die Leute sich nichtsahnend am Telefon mit Mördern über Ihre Reservierung streiten und endete mit folgendem Vorschlag: Alle Arbeitnehmer sollen entlassen werden, dann wartet man, bis sie kriminell geworden sind und im Knast landen und da können sie dann für 20cents die Stunde Ihren alten Job wieder machen.

Dann ging es mehrfach um Firmen, die trotz Rekord-Gewinne massiv Stellen abbauen - "um wettbewerbsfähig zu bleiben". In einer davon hat jemand, der sich als leitender Angesteller ausgab (war wegen der bereits geschlossenen nicht überprüfbar) erklärt, die Farbik wäre geschlossen worden, weil sie sich rentiert habe und wenn sie sich bereits früher rentiert hätte, wäre sie früher geschlossen worden. Moore hat dann leider nicht weiter nachgefragt. Entweder war das Quatsch oder das war irgendein Trick zu steuerlichen Abschreibung von Verlusten etc.

Und er hat mit dem Boss von "Nike" gesprochen. Nike ist offenbar der größte Schuhhersteller der USA, läßt aber keinen einzigen Schuh in den USA produzieren. Stattdessen werden sie in Indonesien (oder waren es die Philippinen) hergestellt - von Arbeitern ab 14 Jahren. Warum muss das so sein? Weil der Boss von Nike meint, daß die Amerikaner keine Lust haben Schuhe zu produzieren. Also hat Moore in einer Stadt 500 Leute aufgetrieben, die öffentlich erklärt haben, daß sie gerne für Nike Schuhe machen würden (und die nebenbei fast alle Nike-Schuhe getragen haben), aber der Boss liess sich nicht erweichen.

Sehr witzig: Moore hatte damals im Wahlkampf um den US-Präsidenten (1996?) Schecks mit erfundenen Absendern (aber gültige Schecks) als Wahlkampfspenden an die verschiedenen Parteien geschickt um zu sehen, ob die das Einlösen. An Clinton beispielsweise schickte er einen Scheck von der Vereinigung der Hanfzüchter. Der Scheck wurde eingelöst.
Der Scheck an Perot kam vorgeblich vom "Freundeskreis der Pädophilen". Auch er wurde eingelöst und es kam sogar ein Dankesschreiben zurück, in dem den Freunden der Pädophilen für ihre Spende gdankt wurde. Wobei das bei näherer Betrachtung nicht so heftig ist, wie es zuerst klingt. Ein Freundeskreis der Pädophilen könnte sich auch mit der Förderung von Therapien für Pädohpilen engagieren und so durchaus ehrenwerte Absichten haben. Gut möglich ist auch, daß der Lakeie im Spendencenter keine Ahnung hatte, was "pädophil" bedeutet.

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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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