Angezeigtes Thema: 'Abhängigkeit von Religion, Gottesbild und religiöse Institutionen'
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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 24.06.2005 um 01:18 (6435 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2005-06-23 12:49 hat revolutionsound geschrieben:

Seit Jahrtausenden ist die Geschichte der Menschheit nicht nur von Stammesfeden oder persönlichen Auseinandersetzungen begleitet, sondern von Unruhen und Kriegen. Viele Kriege wurden im Namen Gottes oder im Namen der Religion geführt. Sicherlich stand dahinter das Begehren nach Macht. Dies ging aber damit einher, dass nach Aussen ein nahezu militantes Gottesbild vertreten wurde bzw. ein Gott der Strafe (obwohl die Schriften als Grundlage andere Interpretationen nahelegen). Auf einen Gott, der Friedensstifter lobt, wurde im christlichen Abendland z.B. von offizieller Seite lange Zeit wenig Gewicht gelegt. Hätten wir eine friedlichere Welt, wenn mehr Gewicht darauf gelegt würde (worden wäre), das Gott selbst mitleidet oder gar mitempfindet, wenn Leid auf der Erde geschieht? Hätten wir weniger Konflikte auf der Welt, wenn zwei Religionen in der Weise etabliert wären, dass großer Wert auf Gleichheit der Menschen und auf Frieden unter den Menschen gelegt würde? Welchen Einfluss haben die Religionen auf das Heute gehabt?

Die letzte Frage ist eigentlich die, die man sich zuerst stellen muss: Welchen Einfluss haben Religionen auf die, die daran glauben und die, die es nicht tun.

Wie Du selbst sagst, stehen hinter Kriegen vor allem (oder ausschliesslich?) Machtinteressen. Angezettelt von denen, die bereits Macht haben und durchgeführt von denen, die darunter leiden.
Religionen sind wohl weder Grund (allenfalls Vorwand) noch Ausweg aus der Gewalt.

Was wir daher wirklich brauchen sind gute Lebensbedingungen und Bildung/Aufklärung. Das verhindert Kriege - wahrscheinliche als einziges.

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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 25.06.2005 um 00:01 (2839 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2005-06-24 01:18 hat Bodo geschrieben:

Am 2005-06-23 12:49 hat revolutionsound geschrieben:

Seit Jahrtausenden ist die Geschichte der Menschheit nicht nur von Stammesfeden oder persönlichen Auseinandersetzungen begleitet, sondern von Unruhen und Kriegen. Viele Kriege wurden im Namen Gottes oder im Namen der Religion geführt. Sicherlich stand dahinter das Begehren nach Macht. Dies ging aber damit einher, dass nach Aussen ein nahezu militantes Gottesbild vertreten wurde bzw. ein Gott der Strafe (obwohl die Schriften als Grundlage andere Interpretationen nahelegen). Auf einen Gott, der Friedensstifter lobt, wurde im christlichen Abendland z.B. von offizieller Seite lange Zeit wenig Gewicht gelegt. Hätten wir eine friedlichere Welt, wenn mehr Gewicht darauf gelegt würde (worden wäre), das Gott selbst mitleidet oder gar mitempfindet, wenn Leid auf der Erde geschieht? Hätten wir weniger Konflikte auf der Welt, wenn zwei Religionen in der Weise etabliert wären, dass großer Wert auf Gleichheit der Menschen und auf Frieden unter den Menschen gelegt würde? Welchen Einfluss haben die Religionen auf das Heute gehabt?

Die letzte Frage ist eigentlich die, die man sich zuerst stellen muss: Welchen Einfluss haben Religionen auf die, die daran glauben und die, die es nicht tun.

Es hängt wohl sehr stark davon ab, wie sehr die Wir-sind-richtig-die-Anderen-sind-falsch-Mentalität unter den Gläubigen besteht. Viele sagen heute, dass ihnen der Glaube Hoffnung gibt. Wenn man nachhakt, kommt dann hierzulande, wenn jemand glaubt, in etwa die Antwort 'dass es noch etwas danach gibt' (nach dem Tod) oder 'das nicht alles so sinnlos dahingeht', oder dass sie manchmal 'spüren, dass noch etwas Höheres ihnen Kraft gibt'.
Andere werden in ihrem Gläubigsein in dem Sinne beeinflusst, dass sie ihren Glauben weitergeben sollen oder andere überzeugen sollen, gewissermassen missionieren sollen. Im Laufe der Geschichte hat sich das 'Missionieren' natürlich unterschiedlich gestaltet.

Wie Du selbst sagst, stehen hinter Kriegen vor allem (oder ausschliesslich?) Machtinteressen. Angezettelt von denen, die bereits Macht haben und durchgeführt von denen, die darunter leiden.
Religionen sind wohl weder Grund (allenfalls Vorwand) noch Ausweg aus der Gewalt.

Gewalt ist ein Aspekt, der in Religionen auch nicht unberührt bleibt. Sie kann sogar ein wichtiger oder gar ein vielseitig behafteter Begriff sein: Gewalt erleiden als Strafe, Gewalt leiden als Verfolgung, Gewalt durchführen als Strafe, Gewalt erleiden anstelle anderer Menschen.

Was wir daher wirklich brauchen sind gute Lebensbedingungen und Bildung/Aufklärung. Das verhindert Kriege - wahrscheinliche als einziges.

Immer wieder kann man beobachten, dass Käfige, die Staaten manchmal echt darstellen, für Bildung offener werden. Aber die guten Lebensbedingungen für jedermann/-frau werden in Zukunft nicht kommen. Der Sieg gegen die Armut findet in diesem Jahrhundert ganz bestimmt nicht statt, wenn überhaupt jemals.

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Wir leben nicht, wir werden gelebt.

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