Angezeigtes Thema: 'Überlegungen eines Atheisten'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 13.06.2003 um 22:40 (2690 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2003-06-12 16:45 hat Bodo geschrieben:

Am 2003-06-11 23:19 hat revolutionsound geschrieben:

Noch immer wird man damit konfrontiert, dass Gemeinden und Kirchen, eigentlich auch verschiedene Religionen, die Strafe nach dem Tod predigen und den Menschen zu einem Erlösungsglauben überreden wollen. Seit langen Jahrhunderten ist bei Millionen von Gläubigen noch jetzt der Gedanke einer Hölle und eines letzten Gerichts aufrechterhalten. Das muss doch dem Atheisten äusserst absurd erscheinen. Andererseits, wie konnte die Vorstellung eines Gerichts und einer ewigen Verdammnis so lange aufrechterhalten werden? Wie wurde so eine Lehre 'glaubhaft' gemacht? Erziehung? Zwangsbekehrung?

Genau so. Sie wird per Erziehung weitergegeben. Der Mensch ist das Produkt seiner Erziehung. Nur ganz wenige weichen von dem ab, wie sie erzogen wurden.

Und die, welche abweichen, tun sie es, weil sie dazugelernt haben oder sich doch dafür entscheiden, einige Fragen (sich selbst) zu beantworten?

Erleichert wird das dadurch, daß Religionen Antworten auf die wichtigsten menschlichen Fragen bieten: Woher kommen wir? Wohin gehen wir?

Vielleicht ist es auch die Suche nach Gemeinschaft. Die Gläubigen treffen sich in Gemeinschaften und haben eine gewisse gleiche Gesinnung. Andererseits scheinen nicht wenige 'Gläubige' es mit ihrem Glauben nicht besonders ernst zu meinen. Nach Aussen geben sie sich gläubig, sonst leben sie aber recht profan.

Diese Antworten sind zwar nicht beweiskräftig, aber über den Glauben integrieren sie sich so stark in das Weltbild der Person, daß sie faktisch wahr werden. Daher kann eine Religion eine ungeheure Bereicherung für das Leben sein. Solange man damit nicht den anderen auf die Nerven geht oder meint, jedem, der anderer Meinung ist, den Kopf einschlagen zu müssen.

Sie definieren sich z.T. selbst über das, was sie glauben oder sagen, dass sie für sich die Wahrheit gefunden haben. Die Suche nach Wahrheit scheint sehr wichtig zu sein. Der Weg, wie Personen die Wahrheit 'finden', unterscheidet sich jedoch sehr stark.

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Wir leben nicht, wir werden gelebt.

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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 14.06.2003 um 00:08 (2609 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2003-06-13 22:40 hat revolutionsound geschrieben:

Andererseits, wie konnte die Vorstellung eines Gerichts und einer ewigen Verdammnis so lange aufrechterhalten werden? Wie wurde so eine Lehre 'glaubhaft' gemacht? Erziehung? Zwangsbekehrung?

Genau so. Sie wird per Erziehung weitergegeben. Der Mensch ist das Produkt seiner Erziehung. Nur ganz wenige weichen von dem ab, wie sie erzogen wurden.

Und die, welche abweichen, tun sie es, weil sie dazugelernt haben oder sich doch dafür entscheiden, einige Fragen (sich selbst) zu beantworten?

Weiß nicht. Hauptsächlich erfolgt die Hinwendung zu etwas anderen wohl weil man anderes kennen lernt (hast Du gesagt) oder weil einem die Art, mit der man es beigebracht bekommen hat, nicht zugesagt hat oder widerspruechlich war (z.B. wer die Nächstenliebe predigt und zugleich alles andere zerstören will).


Erleichert wird das dadurch, daß Religionen Antworten auf die wichtigsten menschlichen Fragen bieten: Woher kommen wir? Wohin gehen wir?

Vielleicht ist es auch die Suche nach Gemeinschaft. Die Gläubigen treffen sich in Gemeinschaften und haben eine gewisse gleiche Gesinnung.

Macht sicher auch etwas aus. Aber Möglichkeiten zur Gemeinschaften gibt es viele. Man ist Bestandteil der Gemeinschaft eines Staates, eines Dialekts, seines Heimatortes, des Kegelclubs, VW-Fahrer, Eltern, AOL-Kunde etc.


Sie definieren sich z.T. selbst über das, was sie glauben oder sagen, dass sie für sich die Wahrheit gefunden haben. Die Suche nach Wahrheit scheint sehr wichtig zu sein.

Ich glaube eher, es läuft andersherum ab: Wir befinden das für wahr, was uns zusagt.

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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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