Angezeigtes Thema: 'Religion und Homosexualität'
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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 22.04.2003 um 22:48 (6676 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2003-04-22 16:25 hat revolutionsound geschrieben:

Warum wenden sich religiöse Systeme so ausschliesslich gegen die Homosexualität? Wenn doch die Religion die Aufgabe der Sinnfindung hat*, zu der auch die Selbsterkenntnis gehört, dann macht es keinen Sinn, die Homosexualität auszuschliessen.

Weil Religionen, eigentlicher mehr deren weltliche Vertreter, per se sexfeindlich sind.
Triebverleugnung ist wesentlicher Bestandteil von Kultur und Religion. Der Mensch zivilisiert sich, indem sein Geist lernt, seine Triebe und Gefühle zu beherrschen.

Und um Ihre Überlegenheit zu beweisen, legen die geistlichen Führer sich selbst (mit unterschiedlichem Erfolg (-;) Enthaltsamkeit auf. Und weil es scheiße ist, selbst keinen Sex haben zu dürfen, will man ihn auch den anderen vermiesen, indem man versucht, die Sexualität ins private, am besten abgedunkelte, Kämmerlein zu wegquetschen und auf's notwendigste (Fortpflanzung) zu reduzieren.

Nun kommen da aber diese bösen Homos, deren Sexualität so rein gar keinen Fortpflanzungscharakter hat sondern einfach aus banalem Spaß stattfindet. Und wenn jemand das betreibt, was man gerne tun möchte, aber selbst nicht darf, dann tritt ein durch Neid inspirierter Mechanismus in Kraft, der in negativen Gefühlen gegen diese Personen resultiert.

"Negative Gefühle" ist eine schöne Umschreibung, oder? Als vor ein paar Tagen die zwei mutmaßlichen Mörder der zwei Geschwister (Tom und Sonja?) gefaßt wurden, da umschrieb am nächsten Tag ein Beamter mit Blick auf die abgelegten Geständnisse den zweifachen Mord ein "Tötungsdelikt zum Nachteil der Kinder."

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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 23.04.2003 um 17:15 (2712 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2003-04-22 22:48 hat Bodo geschrieben:

Am 2003-04-22 16:25 hat revolutionsound geschrieben:

Warum wenden sich religiöse Systeme so ausschliesslich gegen die Homosexualität? Wenn doch die Religion die Aufgabe der Sinnfindung hat*, zu der auch die Selbsterkenntnis gehört, dann macht es keinen Sinn, die Homosexualität auszuschliessen.

Weil Religionen, eigentlicher mehr deren weltliche Vertreter, per se sexfeindlich sind.
Triebverleugnung ist wesentlicher Bestandteil von Kultur und Religion. Der Mensch zivilisiert sich, indem sein Geist lernt, seine Triebe und Gefühle zu beherrschen.

Oder sie zu 'verleugnen'... Schafft der Mensch sich dadurch nicht immens viele Probleme? Daraus könnte doch resultieren, dass Kultur und Religion 'dumm' ist - sie dienen zur Verkomplizierung des Lebens.

Und um Ihre Überlegenheit zu beweisen, legen die geistlichen Führer sich selbst (mit unterschiedlichem Erfolg (-;) Enthaltsamkeit auf. Und weil es scheiße ist, selbst keinen Sex haben zu dürfen, will man ihn auch den anderen vermiesen, indem man versucht, die Sexualität ins private, am besten abgedunkelte, Kämmerlein zu wegquetschen und auf's notwendigste (Fortpflanzung) zu reduzieren.

So vermitteln sie das Bild, dass sie ihre Triebe im Griff behalten. Beweisen können sie es nicht, denn jeder hat seine Privatsphäre. In den dunklen Kämmerlein läuft manchmal bezeichnend viel, nur das Bild, dass nach Aussen abgegeben wird, soll darauf keinen Hinweis geben.

Nun kommen da aber diese bösen Homos, deren Sexualität so rein gar keinen Fortpflanzungscharakter hat sondern einfach aus banalem Spaß stattfindet. Und wenn jemand das betreibt, was man gerne tun möchte, aber selbst nicht darf, dann tritt ein durch Neid inspirierter Mechanismus in Kraft, der in negativen Gefühlen gegen diese Personen resultiert.

So gesehen ist Homosexualität doch ein natürlichermassen genialer Winkelzug der Natur, der das für Trieb'problem' eine 'banale' Lösung hat.

"Negative Gefühle" ist eine schöne Umschreibung, oder? Als vor ein paar Tagen die zwei mutmaßlichen Mörder der zwei Geschwister (Tom und Sonja?) gefaßt wurden, da umschrieb am nächsten Tag ein Beamter mit Blick auf die abgelegten Geständnisse den zweifachen Mord ein "Tötungsdelikt zum Nachteil der Kinder."

Ja. In der Justiz wird umschrieben.


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Wir leben nicht, wir werden gelebt.

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