Angezeigtes Thema: 'Das Phänomen des Krieges'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 09.05.2003 um 21:00 (3070 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
"Mit den heutigen Waffen ist es leicht möglich, ein Land in die Steinzeit zurückzubomben." Die Aussage klingt flachsig, aber diese und ähnliche kommen einem doch ab und zu Ohren. Krieg als bewaffneter Konflikt ist ein uraltes Phänomen. Dabei muss Krieg nicht mit explosiven Gegenständen oder scharfen Instrumenten geführt werden. Andere Mittel sind die Isolierung (Boykott) oder auch die Erlassung von Dekreten unter Androhung (Waffengewalt im Hintergrund, Festnahmen, etc.). Was sind die Zündfunken für Krieg? Welche Folgen hat Krieg für die Entwicklungen auf unserem Globus, welche für den Menschen? Ist eine kriegsfreie Welt Utopie? Wieviel Gewicht wurde der Kriegsvermeidung in der politischen Ideengeschichte gegeben? Ist es die Natur des Menschen oder liegt ein Urgrund für den Krieg an dem System 'Staat'? Sind in der politischen Ideengeschichte falsche Grundüberlegungen angestellt worden? Bieten staatliche Grenzen zu viel Anlass für Konflikte? Ist der Mensch tendenziell besser als der, der ihn regieren will?

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Wir leben nicht, wir werden gelebt.

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Von: HeldenUndDiebe (Rang: Regular)   Beiträge: 213
Mitglied seit: 05.12.2002
Geschrieben am: 09.05.2003 um 23:21 (4076 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2003-05-09 21:00 hat revolutionsound geschrieben:

Ist es die Natur des Menschen oder liegt ein Urgrund für den Krieg an dem System 'Staat'?
Immanuel Kant war davon überzeugt, dass der Krieg in der Natur des Menschen liegt (ich habe es jetzt endlich geschafft, mir den "ewigen Frieden" auf Spanisch zu kaufen--- )

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el pueblo unido, jamás sera vencido

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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 10.05.2003 um 00:13 (4129 mal angezeigt)   ( 2. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2003-05-09 21:00 hat revolutionsound geschrieben:

Was sind die Zündfunken für Krieg? Welche Folgen hat Krieg für die Entwicklungen auf unserem Globus, welche für den Menschen? Ist eine kriegsfreie Welt Utopie? Wieviel Gewicht wurde der Kriegsvermeidung in der politischen Ideengeschichte gegeben? Ist es die Natur des Menschen oder liegt ein Urgrund für den Krieg an dem System 'Staat'?

Ein ordentlicher Konflikt ist natürlich eng mit der Idee des Staates verknüpft. Denn erst dadurch werden potentiell gegnerische Parteien (Staatsbürger) in entsprechender Größe gebildet.

Liegt Krieg in der Natur des Menschen? Eine difizielle Frage. Wer weißt schon, was ein wirklich natürbelassener Mensch ist? Tatsache ist, dass es gewalttätige Konflikte auch in der "unzivilisierten" Welt sowie der Tierewelt gibt. Krieg ist also definitiv keine Erfindung des modernen Menschen, sondern dieser hat lediglich die Dimension verändert. Er hat sie den Dimensionen angepaßt, in denen er heute lebt. Während der Mensch von Insektensammler und Hüttenbewohner zum Staatsbürger geworden ist, hat sich analog dazu der gewalttätige Konflikt vom Nachbarschaftskonflikt zum internationalen Krieg entwickelt.

Stellen wir lieber die Frage: Muß es Krieg geben, solange es den Menschen gibt? Nein, aber es ist gaaaaaanz schwierig diesen Zustand zu erreichen.

Wird die Menschheit diesen Zustand jemals erreichen? Ich habe Zweifel.

Wie müßte der Zustand aussehen? Weiß ich nicht!!!
Ich hab drüber nachgedacht und ich weiß es einfach nicht.
Ich war versucht zu sagen, daß es von Vorteil wäre, wenn es jedem gut gehen würde. Tatsächlich sind es aber meistens Staaten, denen es verhältnismäßig gut geht, die sich kriegerisch aufführen.
Ich wollte auch schreiben, Bildung würde die Leute vernünftiger machen. Aber das prallt ebenfalls am vorherigen Argument ab. Meistens sind es reiche, fortschrittliche Staaten mit einer gebildeten Bevölkerung, von denen Kriege ausgehen.

Wie wäre es mit folgender, radikalen Lösung: Ein Staatsoberhaupt, welches von seinen Schäfchen erwartet, daß sie in den Krieg ziehen, um dort eventuell ihr Leben für die angeblich so wichtige, hohe Sache zu opfern, sollte doch prinzipiell auch bereits sein, daß eigene Leben zu opfern. Oder? Ist doch nicht sehr glaubhaft, wenn jemand von anderen fordert, daß diese in Leben für eine Sache opfern, aber selbst nicht bereit ist, selbiges zu tun. Dann kann es doch so wichtig nicht sein.

Ergo: Ein Staatschef, der einen Krieg initiieren will, soll sich selbst umbringen um damit zu beweisen, daß der Krieg wirklich einen höheren Wert hat.
Ist das eine Idee? Wir könnten es das"Finale Glaubwürdigkeits-Prinzip" nennen.

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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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