Angezeigtes Thema: 'Kriege der USA'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 25.01.2003 um 22:53 (1525 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Woran kann das liegen? Vertrauen die Menschen zu sehr und zu viel den Leuten, die sie führen? Oder liegt es an seiner Natur? Obwohl, Menschen können sehr gegensätzlich sein. Einige Menschen werden immer ausgleichende Rollen übernehmen (Frieden schaffend sein). Sie haben sich mit der Geschichte, die viel Blut aufweist, beschäftigt - und Konsequenzen gezogen, da sie vielleicht erkannt haben, wo die Grundprobleme liegen. Die meisten von ihnen haben jedoch nicht einen großen Aktionsradius, so dass es jeder sehen könnte, wieviel sie erreichen.


Die Fraghe ist nur, wie wird man das eine ("Kriegstreiber") und wie das andere ("Schlichter")? Ist man es von anfang an, wird man dazu gemacht oder eine Mischung aus beidem?

Da unterscheiden sich die Wege. Wenn man an die Militärschulen in Amerika denkt: dort werden die jungen Menschen von Jugend auf an ein militärisches Kommandodenken 'gewöhnt' - richtiggehend hineingezwungen. Der Zugriff auf sie ist leicht. Geeignete steigen weiter auf. Je mehr es ins Eingemachte geht, also die Informationen strategischer werden, man in der Kommandostruktur aufsteigt und Verantwortung übertragen bekommt, umso mehr muss man getestet worden sein, wie sehr man sich dafür eignet. Insofern spielen Persönlichkeitsmerkmale und Hintergrund auf jeden Fall eine Rolle - und natürlich der Umgang mit Information. Beispielsweise werden Personen zugespielt, wo man sich fragt: "Woher kann der/die das nur wissen?" oder "Wie kann die Person so viel wissen." Jetzt ist die Frage, wie man mit dieser Information umgeht. Neugier kann zur 'Falle' werden.
Die Rechnung, dass ein Hoher Militär in der Bundeswehr oder der amerikanischen Armee automatisch im Krieg schnell zur Waffe greifen will, geht nämlich lange nicht auf. Die Meinungen und Werte können so gegensätzlich sein - auch in der Armee - wie es bald garnicht mehr gegensätzlicher geht. Die Leute würden dann natürlich im Krisenfall wie - nehmen wir Vietnam oder Irak - ihre Regierung absetzen und sagen: ok, neues Spiel. Das geht natürlich dann nicht mehr so einfach. Wenn man ihnen nicht handhaft werden kann, werden sie ganz einfach an die Peripherie der Organisation gedrückt. In so einem Fall merkt man dann schnell, wo die einzelnen stehen und wo sie mitspielen - wie es um ihre wirklichen Werte steht.

Anders wird der zivile Weg sein: beispielsweise ein Studium. Da läuft es eher auf Tuchfühlung, weniger Kommandostruktur. Allmählich wird man hineingenommen. Unter Kriegstreiberei verstehe ich nicht nur die öffentliche Polemik, sondern auch die Hochrüstung, Schaffen eines Feindbildes auf unterschwelliger Art: beispielsweise das schleichende Schlechtmachen (oder auch öffentlich) von Personengruppen oder Ländern. Das Spiel mit Antipathie, die Entmündigung des Volkes. Die Ertastung der geeignete Leute für das alles kann in gewisser Weise als 'Agentenspiel' ablaufen. Die Personen, die unterschwellig so arbeiten, werden im Ernstfall zu merklich unangenehmen Leuten. Über ihre tatsächlichen Absichten schweigen sie sich nämlich aus. Sind die geeigneten Personen gefunden, werden sie Stück für Stück hineingenommen, und werden bevorzugt, ungeeignete natürlich benachteiligt. Oder es gibt Ärger und Auseinandersetzungen, die in juristische Prozesse führen können: da ist man sich oft nur selbst Zeuge.

Und es gibt die Leute, die diesen Weg beschreiten wollen. Die sind schnell gefunden. Der letztliche Aufstieg erfolgt immer ähnlich. Wie weit man wirklich bereit ist, Menschenleben zu verachten, das ist trotzdem noch eine Sache von bewussten Entscheidungen.

Jetzt habe ich noch nicht über die Kriegsgegner gesprochen. Wichtig ist, wenn man sehr ernster Kriegstreiber oder Kriegsgegner ist, weiss man, woran es liegt, wie Kriege zustandekommen. Man kennt das falsche Spiel um den Krieg. Die Entscheidung, auf welcher Seite man steht, ist gefallen.

Die Mehrheit der Menschen ist eher gegen bewaffnete Konflikte und Krieg. Also ist die Mehrheit der 'Kriegsgegnerschaft' zuzuordnen. Jedoch ist die überaus grosse Mehrheit nicht politisiert und nicht einflussreich, oder ist sich nicht bewusst, dass sie etwas bewegen kann und darf, oder ist aus dem Einflussbereich schlichtweg abgeschnitten. Will man also 'Kriegsgegner' gewinnen, muss man breite Aufklärungsarbeit leisten, muss die Menschen ins politische Geschehen hineinnehmen, ihnen eine Stimme geben - ob nun Frieden oder Nichtfrieden herrscht. Natürlich unterscheiden sich auch die Kriegsgegner - Schlichter, wieweit sie Widerstand leisten können, wie weit sie sich behaupten können, wie sehr sie sich engagieren. Am heftigsten für die Kriegstreiber sind natürlich die, die den Kriegstreibern direkt gegenüberstehen können, ohne auch nur mit den Wimpern zu zucken oder den Hut einzuziehen. Das sind quasi echte Antagonisten. Dementsprechend läuft die Kommunikation ab. Es dann nur noch darum, sich durchzusetzen und/oder den anderen zurückzudrängen, seinen Einfluss zu beschneiden.

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Von: Sozialist (Rang: Vielschreiber)   Beiträge: 783
Mitglied seit: 29.09.2002
Geschrieben am: 26.01.2003 um 16:45 (1526 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2003-01-25 22:53 hat revolutionsound geschrieben:

Woran kann das liegen? Vertrauen die Menschen zu sehr und zu viel den Leuten, die sie führen? Oder liegt es an seiner Natur? Obwohl, Menschen können sehr gegensätzlich sein. Einige Menschen werden immer ausgleichende Rollen übernehmen (Frieden schaffend sein). Sie haben sich mit der Geschichte, die viel Blut aufweist, beschäftigt - und Konsequenzen gezogen, da sie vielleicht erkannt haben, wo die Grundprobleme liegen. Die meisten von ihnen haben jedoch nicht einen großen Aktionsradius, so dass es jeder sehen könnte, wieviel sie erreichen.


Die Fraghe ist nur, wie wird man das eine ("Kriegstreiber") und wie das andere ("Schlichter")? Ist man es von anfang an, wird man dazu gemacht oder eine Mischung aus beidem?

Da unterscheiden sich die Wege. Wenn man an die Militärschulen in Amerika denkt: dort werden die jungen Menschen von Jugend auf an ein militärisches Kommandodenken 'gewöhnt' - richtiggehend hineingezwungen. Der Zugriff auf sie ist leicht. Geeignete steigen weiter auf. Je mehr es ins Eingemachte geht, also die Informationen strategischer werden, man in der Kommandostruktur aufsteigt und Verantwortung übertragen bekommt, umso mehr muss man getestet worden sein, wie sehr man sich dafür eignet. Insofern spielen Persönlichkeitsmerkmale und Hintergrund auf jeden Fall eine Rolle - und natürlich der Umgang mit Information. Beispielsweise werden Personen zugespielt, wo man sich fragt: "Woher kann der/die das nur wissen?" oder "Wie kann die Person so viel wissen." Jetzt ist die Frage, wie man mit dieser Information umgeht. Neugier kann zur 'Falle' werden.
Die Rechnung, dass ein Hoher Militär in der Bundeswehr oder der amerikanischen Armee automatisch im Krieg schnell zur Waffe greifen will, geht nämlich lange nicht auf. Die Meinungen und Werte können so gegensätzlich sein - auch in der Armee - wie es bald garnicht mehr gegensätzlicher geht. Die Leute würden dann natürlich im Krisenfall wie - nehmen wir Vietnam oder Irak - ihre Regierung absetzen und sagen: ok, neues Spiel. Das geht natürlich dann nicht mehr so einfach. Wenn man ihnen nicht handhaft werden kann, werden sie ganz einfach an die Peripherie der Organisation gedrückt. In so einem Fall merkt man dann schnell, wo die einzelnen stehen und wo sie mitspielen - wie es um ihre wirklichen Werte steht.

Anders wird der zivile Weg sein: beispielsweise ein Studium. Da läuft es eher auf Tuchfühlung, weniger Kommandostruktur. Allmählich wird man hineingenommen. Unter Kriegstreiberei verstehe ich nicht nur die öffentliche Polemik, sondern auch die Hochrüstung, Schaffen eines Feindbildes auf unterschwelliger Art: beispielsweise das schleichende Schlechtmachen (oder auch öffentlich) von Personengruppen oder Ländern. Das Spiel mit Antipathie, die Entmündigung des Volkes. Die Ertastung der geeignete Leute für das alles kann in gewisser Weise als 'Agentenspiel' ablaufen. Die Personen, die unterschwellig so arbeiten, werden im Ernstfall zu merklich unangenehmen Leuten. Über ihre tatsächlichen Absichten schweigen sie sich nämlich aus. Sind die geeigneten Personen gefunden, werden sie Stück für Stück hineingenommen, und werden bevorzugt, ungeeignete natürlich benachteiligt. Oder es gibt Ärger und Auseinandersetzungen, die in juristische Prozesse führen können: da ist man sich oft nur selbst Zeuge.

Und es gibt die Leute, die diesen Weg beschreiten wollen. Die sind schnell gefunden. Der letztliche Aufstieg erfolgt immer ähnlich. Wie weit man wirklich bereit ist, Menschenleben zu verachten, das ist trotzdem noch eine Sache von bewussten Entscheidungen.

Jetzt habe ich noch nicht über die Kriegsgegner gesprochen. Wichtig ist, wenn man sehr ernster Kriegstreiber oder Kriegsgegner ist, weiss man, woran es liegt, wie Kriege zustandekommen. Man kennt das falsche Spiel um den Krieg. Die Entscheidung, auf welcher Seite man steht, ist gefallen.

Die Mehrheit der Menschen ist eher gegen bewaffnete Konflikte und Krieg. Also ist die Mehrheit der 'Kriegsgegnerschaft' zuzuordnen. Jedoch ist die überaus grosse Mehrheit nicht politisiert und nicht einflussreich, oder ist sich nicht bewusst, dass sie etwas bewegen kann und darf, oder ist aus dem Einflussbereich schlichtweg abgeschnitten. Will man also 'Kriegsgegner' gewinnen, muss man breite Aufklärungsarbeit leisten, muss die Menschen ins politische Geschehen hineinnehmen, ihnen eine Stimme geben - ob nun Frieden oder Nichtfrieden herrscht. Natürlich unterscheiden sich auch die Kriegsgegner - Schlichter, wieweit sie Widerstand leisten können, wie weit sie sich behaupten können, wie sehr sie sich engagieren. Am heftigsten für die Kriegstreiber sind natürlich die, die den Kriegstreibern direkt gegenüberstehen können, ohne auch nur mit den Wimpern zu zucken oder den Hut einzuziehen. Das sind quasi echte Antagonisten. Dementsprechend läuft die Kommunikation ab. Es dann nur noch darum, sich durchzusetzen und/oder den anderen zurückzudrängen, seinen Einfluss zu beschneiden.

Eine so ausführliche Antwort hatte ich jetzt nicht erwartet.
Fassen wir es mal zusammen. Du meinst also, Kriegsgegnerschaft oder Kriegsbefürwortertum hängen nur mit der Erziehung oder anderen äusseren Einflüssen zusammen und diese EWinflüsse werden zum Teil bewusst gesteuert um Leute in der Armee auf ihre tauglichkeit hin zu überprüfen? Das sehe ich genauso. Man muss also, um noch mehr Leute gegen den Krieg z mobilisieren, versuchen die Einflüsse, die sie zum Kriegsbeffürworter machen, auszuschalten, um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen.

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wieder da...

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