Angezeigtes Thema: 'Muss eine Revolution blutig sein?'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 28.08.2002 um 20:03 (2206 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2002-08-28 12:39 hat Bodo geschrieben:

Am 2002-08-28 01:53 hat revolutionsound geschrieben:

Ein Vollidiot war Hitler bestimmt nicht.

Oh doch. Er war gut im Manipulieren von Menschen aber er war zu doof um Grenzen zu erkennen.

Damit der Kriegsfall eintreten kann, muss ein massloser Grenzübertritt geschehen.

Das war durchaus Kalkül. Mit dem Angriff auf Polen hat er einen Krieg mit England und Frankreich erzwungen und das wußte er vorher. Ist ja zuerst auch alles toll gelaufen. Polen im Flug genommen, Frankreich dank der Veletzung der Neutralität von Holland/Belgien ebenso.
Definitiv idiotisch hingegen war, auch aus damaliger Sicht, der Angriff auf Rußland. Damit hat man im Osten eine riesige Front aufgemacht, die nicht zu versorgen war und für die man keine Ausrüstung hatte. Wäre das nicht passiert und hätte man stattdessen eine stabile, wenig Resourcen verbrauchende Grenze im Osten gehabt, dann wäre Westeuropa vielleicht noch heute ein faschistischer Polizeitstaat unter deutscher Führung.
Schön, dass Hitler so doof war (-:

Mich hat es immer gewundert, warum Kriege mit der Niederlage in Aussicht eröffnet werden und warum sich die Führung nicht ergibt - wie im Nazireich der Totale Krieg: es wurden Millionen von Menschen geopfert. Wenn Hitler tatsächlich auf einen Krieg gehofft hat, war der von ihm geführte Krieg absurd: die letzten beiden Jahre waren absolut aussichtslos. Deswegen frage ich mich, ob er ihn jemals gewinnen wollte und seine Ziele nicht ganz andere waren.

Ungeheuer viel Dummheit.

Auch die Deportation der Juden war im Ausland bekannt: IBM half bei der Koordination. Dummheit war nicht das Motiv.

Du meinst doch nicht ernsthaft, die USA haette dem Verkauf von ein paar Rechenmaschinen wegen den Holocaust toleriert?

Dazu gibt es einige Seiten. IBM und der Holocaust. IBM hat Stellung bezogen und geäussert, dass sie mit deutschen Vertretungen zu Kriegszeiten keinen Draht hatte. Das ist jedoch völliger Unsinn. Natürlich wussten sie von dem Holocaust. Sechs Millionen Juden verschwinden nicht spurlos. Die Reichskristallnacht war laut genug, um weltweiten Alarm auszulösen. Ich glaube, dass die Verschweigung und Unterschlagung, die Nichtinformation der Öffentlichkeit den Holocaust massgeblich zur Ermöglichung beigetragen hat. Ausserdem ist es naheliegend, dass in einer solchen Diktatur wie im Deutschen Reich Gegner verfolgt und getötet werden. Ähnliches war auch von Russland bekannt. Und auch die USA hatten Konzentrationslager für Japaner. Die USA HAT den Holocaust toleriert, sonst wäre auch ein Atombombenabwurf nicht möglich gewesen.
Stalin ist für mich Beleg dafür, dass ENORME Völkerverbrechen von der Staatspolitik toleriert werden. Aber wie gesagt, seitens der Staatsführung werden solche Verbrechen kaum thematisiert. Es wurde in der nach 1945 verhandelt und Konfliktpolitik betrieben. Die UDSSR galt schlicht und einfach als totalitäres Regime und als Kontrahent, das wars.

Der Kalte Krieg hatte globale Auswirkungen. Er könnte theoretisch auch als "Weltkrieg" aufgefasst werden.

Da müßte man mal eine Definition für "Weltkrieg" finden. Ich würde sagen, daß wenn einzelne Staaten mit je einem anderen Staat im Krieg liegen, ist das kein Wetkrieg. Auch nicht dann, wenn das diverse Staaten aus verschiedenen Gegenden tun.

Würdest du sagen, ab einer gewissen Zahl von Staaten...?

Inoffiziell beteiligt sich die USA in den bewaffneten Auseinandersetzungen wie in Kolumbien. Unter was sollen wir die bewaffneten Konflikte einordnen, die aufgrund der Interessen der Ölkonzerne stattfinden?

Wirtschaftspolitik im Kolonialstil.

(Einseitig) bewaffneter Konflikt?

Aber wo ist das die Verbindung zu einem Weltkrieg?

Der Krieg ist schon längst global, die bewaffneten Konflikte sind es nicht.

Ist ein Krieg nicht ein bewaffneter Konflikt?

Oder ist es bewaffnet, wenn die Schüsse fallen? Der Kalte Krieg war nicht ein bewaffneter Konflikt, den die USA und die UDSSR direkt miteinander ausgetragen haben. War der Kalte Krieg zu Zeiten, in denen keine Schüsse zwischen den Blöcken fielen, ein Krieg?
Ein Krieg muss nicht ein bewaffneter Konflikt sein, wenn man dabei an konventionellen und ABC-Waffen denkt. Aber man kann auch den Begriff Krieg erweitern, beispielsweise um den Aspekt Finanzen. Dann wird die Sache etwas interessanter.

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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 28.08.2002 um 20:51 (2264 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-08-28 20:03 hat revolutionsound geschrieben:


Mich hat es immer gewundert, warum Kriege mit der Niederlage in Aussicht eröffnet werden und warum sich die Führung nicht ergibt - wie im Nazireich der Totale Krieg: es wurden Millionen von Menschen geopfert. Wenn Hitler tatsächlich auf einen Krieg gehofft hat, war der von ihm geführte Krieg absurd: die letzten beiden Jahre waren absolut aussichtslos. Deswegen frage ich mich, ob er ihn jemals gewinnen wollte und seine Ziele nicht ganz andere waren.

Nicht zu Kapitulieren war reiner Selbstschutz. Nach all dem, was zwischen 1933 und 1942 passiert war, hätte man Hitler ohnehin als Kriegsverbrecher erschossen. Dann doch lieber noch sich 3 Jahre von einem belogenen Volk bewundern lassen, als Knast -> Gericht -> Hinrichtung. Hitler war ja nicht so der Typ Mensch, der sich selbst für andere geopfert hat. Lieber andersherum.


Du meinst doch nicht ernsthaft, die USA haette dem Verkauf von ein paar Rechenmaschinen wegen den Holocaust toleriert?

Dazu gibt es einige Seiten. IBM und der Holocaust. IBM hat Stellung bezogen und geäussert, dass sie mit deutschen Vertretungen zu Kriegszeiten keinen Draht hatte. Das ist jedoch völliger Unsinn.

Das sind zwei Paar Stiefel. Es ist ein Unterschied, ob Menschen getotet werden, DAMIT jemand Geld verdient, oder ob sie ohnehin getötet werden und jemand lediglich dran verdient. Beide Fälle sich scheisse, aber nur im ersten ist man Täter.


Ich glaube, dass die Verschweigung und Unterschlagung, die Nichtinformation der Öffentlichkeit den Holocaust massgeblich zur Ermöglichung beigetragen hat.

Sicherlich.

Stalin ist für mich Beleg dafür, dass ENORME Völkerverbrechen von der Staatspolitik toleriert werden. Aber wie gesagt, seitens der Staatsführung werden solche Verbrechen kaum thematisiert. Es wurde in der nach 1945 verhandelt und Konfliktpolitik betrieben. Die UDSSR galt schlicht und einfach als totalitäres Regime und als Kontrahent, das wars.

Wußte der Rest der Welt denn, was Stalin getrieben hat? die Sowjetunion war nicht gerade für eine liberale Informationspolitik bekannt.


Der Kalte Krieg hatte globale Auswirkungen. Er könnte theoretisch auch als "Weltkrieg" aufgefasst werden.

Da müßte man mal eine Definition für "Weltkrieg" finden. Ich würde sagen, daß wenn einzelne Staaten mit je einem anderen Staat im Krieg liegen, ist das kein Wetkrieg. Auch nicht dann, wenn das diverse Staaten aus verschiedenen Gegenden tun.

Würdest du sagen, ab einer gewissen Zahl von Staaten...?

Meine Definition für einen Weltkrieg? Oje (-;
Mit der Anzahl der beteiligten Staaten hat es für mich auf jeden Fall etwas zu tun. Und vor allem damit, ob die einzenen Konflikte zusammenhängen.


Inoffiziell beteiligt sich die USA in den bewaffneten Auseinandersetzungen wie in Kolumbien. Unter was sollen wir die bewaffneten Konflikte einordnen, die aufgrund der Interessen der Ölkonzerne stattfinden?

Wirtschaftspolitik im Kolonialstil.

(Einseitig) bewaffneter Konflikt?

Waffen haben wahrscheinlich beide Seiten. Nur ist die eine haushoch überlegen und diese Seite ist auch der Aggressor.

Begrifflichkeiten sind wichtig um einen gemeinsamen Sprachschatz zu haben - damit man tatsächlich von derselben Sache redet. Entscheidet aber sind die Fakten. Und ob man das nun Scharmuützel, Konflikt, Territorialdifferenzen, Krieg oder sonstwie nennt...


Der Krieg ist schon längst global, die bewaffneten Konflikte sind es nicht.

Ist ein Krieg nicht ein bewaffneter Konflikt?

Oder ist es bewaffnet, wenn die Schüsse fallen? Der Kalte Krieg war nicht ein bewaffneter Konflikt, den die USA und die UDSSR direkt miteinander ausgetragen haben. War der Kalte Krieg zu Zeiten, in denen keine Schüsse zwischen den Blöcken fielen, ein Krieg?

Meiner Meinung nach nicht.

Ein Krieg muss nicht ein bewaffneter Konflikt sein, wenn man dabei an konventionellen und ABC-Waffen denkt. Aber man kann auch den Begriff Krieg erweitern, beispielsweise um den Aspekt Finanzen. Dann wird die Sache etwas interessanter.

Zu einem "Krieg" gehört für mit Gewalt und Zerstörung.

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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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