Angezeigtes Thema: 'Gefängnis'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 12.08.2002 um 20:21 (2126 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2002-08-12 02:40 hat Bodo geschrieben:

Am 2002-08-11 15:34 hat revolutionsound geschrieben:

Gefängnis kommt von "gefangen sein" und trifft insofern auf alles zu, was die Freiheit von irgendetwas (Mensch oder Tier, physisch wie psychisch) einschränkt. Über die Legalität dieses Einschränkens sagt der Begriff nichts aus.

Auch der Richter kann kriminell sein.

Man kann auch nach einem Arztbesuch kränker sein, als davor. Sollen wir also statt "Arzt" in Zukunft den Begriff: Person-mit-medizinischer-Ausbildung-die-man-wegen-einer-Erkrankung-oder-auch-vorbeugend-aufsucht-und-vielleicht-als-Folge-dieses-Besuches-gesundet nennen?

Das wär doch mal überlegenswert. Was ist denn eigentlich der Erfolg der Medizin? Ist sie erfolgreich in der Krankheitsbekämpfung oder hat sie durch ihre Medikamente neue induziert, oder einfach beides? Wer kann es klarlegen? Jedoch ist es zweifellos wahr, dass viele Medikamente das Immunsystem schwächen.

Begriffe können sich nun mal nicht gegen Missbrauch wehren. Begriffe/Bezeichnungen sind dazu da um auf Basis eines Bedeutungskonsenz Informationen zu vermitteln. Trifft ein Begriff nicht zu, kann jeder einen anderen wählen.

Der Begriff lässt sich missbrauchen. Der tatsächliche Ort (Gefängnis) ist vor Missbrauch nicht gefeit. Wenn man bedenkt, dass in vielen Ländern weltweit Verfolgung aus religiösen und politischen Gründen stattfindet, kann man davon ausgehen, dass ein Gutteil der Insassen zu Unrecht inhaftiert ist - und das es wahrscheinlich noch nie anders war. Das ändert den Teint dieser Einrichtung auf globalen Massstab.
Eine Differenzierung wäre echt mal eine Überlegung wert.

Den Begriff "Gefängnis" finde ich entsprechend auch dann passend, wenn es sich bei den Einsitzenden nicht um Straftäter handelt. Justizvollzugsanstalt hingegen wäre da dann etwas hochtrabend und schönfärberisch.


Das wird so manchen Rechtsanwalt wahrscheinlich anwiedern. Es muss sehr frustrierend sein zu sehen, wie ein Urteil zu Unrecht gefällt wird.

Ob Jurististen tatsächlich über so etwas nachdenken? (-;

So ein juristischer Prozess kann sehr finanzstark sein: ein Bekannter von mir hat gerade einen zweieinhalbjährigen Prozess wegen arglistiger Täuschung bei Verkauf hinter sich. Zwischendurch gab' es sage und schreibe ein Unrechtsurteil gegen die Beweise!
Da sei es erlaubt, darüber nachzudenken, wohin Juristen denken (können).

Ausserdem verlockt das Recht zum Missbrauch der juristischen Mittel. Bei Ausschluss der Öffentlichkeit wird ein Prozess nicht nachvollziehbar. Das heisst dann leider, dass die Begebenheiten im Prozess kaum nachprüfbar oder kontrollierbar sind. Und das ist gefährlich.

Und da hilft es uns weiter, den Begriff Gefängnis zu definieren?

Es sieht gerade danach aus, als würden wir aus Einstein eine Gerölllawine an Begriffsreflexionen machen. Aber solche (Vor)Überlegungen halte ich für einen Rückblick in die Geschichte für ziemlich sinnvoll.

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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 12.08.2002 um 21:35 (2137 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-08-12 20:21 hat revolutionsound geschrieben:

Auch der Richter kann kriminell sein.

Man kann auch nach einem Arztbesuch kränker sein, als davor. Sollen wir also statt "Arzt" in Zukunft den Begriff: Person-mit-medizinischer-Ausbildung-die-man-wegen-einer-Erkrankung-oder-auch-vorbeugend-aufsucht-und-vielleicht-als-Folge-dieses-Besuches-gesundet nennen?

Das wär doch mal überlegenswert.

Es wäre vollkommen unnötig, weil es jeder weiss. Ebenso wie sich hinter dem Begriff "Gefängnis" eben das gefangen-nehmen von Personen versteckt. Und jeder weiß, daß
gefangen zu sein nichts mit Schuld oder Verbrechen zu tun haben muß. Ein Mörder sitzt in einem Gefängnis, ein Unschuldiger tut es, ein Entführter ebenso und ein aus Versehen eingeschlossener auch.


Der Begriff lässt sich missbrauchen. Der tatsächliche Ort (Gefängnis) ist vor Missbrauch nicht gefeit. Wenn man bedenkt, dass in vielen Ländern weltweit Verfolgung aus religiösen und politischen Gründen stattfindet, kann man davon ausgehen, dass ein Gutteil der Insassen zu Unrecht inhaftiert ist - und das es wahrscheinlich noch nie anders war.

Aber daran ändert sich doch nichts, indem man statt Gefängnis ein anderes Wort benutzt (wobei ich es durchaus für zutreffend halte).


Das wird so manchen Rechtsanwalt wahrscheinlich anwiedern. Es muss sehr frustrierend sein zu sehen, wie ein Urteil zu Unrecht gefällt wird.

Ob Jurististen tatsächlich über so etwas nachdenken? (-;

So ein juristischer Prozess kann sehr finanzstark sein: ein Bekannter von mir hat gerade einen zweieinhalbjährigen Prozess wegen arglistiger Täuschung bei Verkauf hinter sich. Zwischendurch gab' es sage und schreibe ein Unrechtsurteil gegen die Beweise!
Da sei es erlaubt, darüber nachzudenken, wohin Juristen denken (können).


Wenn es in einem Streit zwei Parteien gibt und die Führer beider Parteien haben ein Interesse daran, daß der Streit möglichst heftig verläuft und möglichst lange andauert, dann ist das klar, daß es hier keine guten oder schnellen Lösungen gibt. Das ist die Existenz eines Jurists (verallgemeinend gesprochen).


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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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