Angezeigtes Thema: 'So fördert man Verschwörungstheorien'
Beitrag Nummer -1 plus eine Antwort

Legende:  - Infos zur Person  - E-Mail  - Homepage öffnen  - Editieren  - Antworten  - Antw. ohne Zitat
Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 19.03.2005 um 18:40 (2310 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2005-03-18 23:50 hat Bodo geschrieben:

Am 2005-03-18 22:27 hat revolutionsound geschrieben:

Klar. Nur eine Stimme, die nicht in Medien mit einer grossen Reichweite erscheint, kann kaum etwas bewegen. Solange die also zusammenhalten, funktioniert es.

Fahren sie mit der Strategie besser, da es so wahrscheinlicher ist, dass ihnen mehr Macht erhalten bleibt?

Ich weiss nicht, was konkret die Motivation ist. Auf jeden Fall ist es wohl angenehmer, Tausend sich sporadisch und ohne Resonanz in den Medien beschwerdende Angehörige zu ignorieren, als vor Millionen Fehler einzugesehen.

Bevor die Fehler eingestanden werden, sind sie meist so oder so schon thematisiert worden, nur nicht rechtskräftig oder von anerkannter offizieller Seite bestätigt. Sollte dies doch passieren, lesen wir den dafür erdachten Begriff "Einräumen". :->

Die Mächtigen tun sich erstaunlicherweise meistens sehr schwer damit, Fehler einzugestehen. Scheint ihnen allgemein lieber zu sein, unglaubwürdig zu werden, als die eigene Fehlerhaftigkeit zuzugeben.

Ein Unfehlbarkeitsanspruch käme ihnen recht?
Das mag damit zusammenhängen, dass sie ihre Position nicht verlieren wollen. Stell dir vor, Bush hätte den Irakeinmarsch als Fehlentscheidung eingestanden bzw. die bisherigen Strategien gegen den Terror als (teilweise) falsch eingestuft, also die eigene Politik als unerfolgreich bewertet, dann hätten wir nun Kerry häufiger vor der Mattscheibe und höchstwahrscheinlich keinen Kriegsarchitekten als Weltbankchefanwärter.

Allerdings braucht der Staat die Aufklärung. Ein Anschlag richtet Schaden im Staat an: es schadet der Bevölkerung, die zum Staat gehört. Und ein Anschlag richtet Schaden an der Infrastruktur an. Also wird der Staat daran setzen, Klarheit in die Lage zu bringen, um sich selbst zu schützen.

Dazu braucht er aber nicht die Öffentlichkeit.

Wenn er es tatsächlich tut, dann wird die Öffentlichkeit dementsprechend mit dem Thema Aufdeckung umgehen. Für sie ist es wichtig zu wissen, dass der Staat tatsächlich seine Bürger schützt/zu schützen sucht. Die Öffentlichkeit interessiert sich insbesondere für die Ergebnisse.

In der Politik läuft einiges gegen das eigene Rechtsempfinden, und über dem weit hinaus, sie kann auch das Recht gängeln, ob nationales oder internationales Recht oder nationale und internationale Normen und Abkommen.
Wenn allerdings bei Verstrickung einer Straftat (grossen Ausmasses - Skandal oder Anschlag) nicht nachgegangen wird: wie soll es dann bewertet werden?

Das ist glaub die Definition von "Politik" <-:

Alles andere ist illusorisch. Im adlexikon ist's trefflich forumuliert:
Politik hat naturgemäß mit Machteinfluss zu tun, der positiv wie negativ verwendet werden kann. Politik im Staat ist erst dadurch möglich, dass der Staat die wesentliche Machtfunktion inne hat (Machtmonopol) und die Menschen durch die erzwungene Teilnahme am Staat bindet. Mit Zitaten von Machiavelli, Weber und Luhmann

Will man also was verändern, muss man Macht zum Ziele haben. Und schon ändert sich nichts. :->

_________________
Wir leben nicht, wir werden gelebt.

Aktionen:   Informationen zu revolutionsound   User-Website besuchen revolutionsound   Antworten mit Zitieren   Antworten ohne Zitieren
Antworten:
Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 19.03.2005 um 20:31 (2358 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2005-03-19 18:40 hat revolutionsound geschrieben:

Die Mächtigen tun sich erstaunlicherweise meistens sehr schwer damit, Fehler einzugestehen. Scheint ihnen allgemein lieber zu sein, unglaubwürdig zu werden, als die eigene Fehlerhaftigkeit zuzugeben.

Ein Unfehlbarkeitsanspruch käme ihnen recht?

Manch einer hat den ja (-;


Das mag damit zusammenhängen, dass sie ihre Position nicht verlieren wollen. Stell dir vor, Bush hätte den Irakeinmarsch als Fehlentscheidung eingestanden bzw. die bisherigen Strategien gegen den Terror als (teilweise) falsch eingestuft, also die eigene Politik als unerfolgreich bewertet, dann hätten wir nun Kerry häufiger vor der Mattscheibe und höchstwahrscheinlich keinen Kriegsarchitekten als Weltbankchefanwärter.

Meinst Du? Also ich würde eher einen Wählen, der einen Fehler macht und diesen eingesteht als einen, der ihn macht und so tut, als wäre es richtig gewesen.


Dazu braucht er aber nicht die Öffentlichkeit.

Wenn er es tatsächlich tut, dann wird die Öffentlichkeit dementsprechend mit dem Thema Aufdeckung umgehen. Für sie ist es wichtig zu wissen, dass der Staat tatsächlich seine Bürger schützt/zu schützen sucht. Die Öffentlichkeit interessiert sich insbesondere für die Ergebnisse.

Die Öffentlichkeit interessiert sich für das, wovon die Medien sagen, dass die Öffentlichkeit sich dafür interessiert.



_________________
Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

Aktionen:   Informationen zu Bodo   User-Website besuchen Bodo   Antworten mit Zitieren   Antworten ohne Zitieren
Legende:  - Infos zur Person  - E-Mail  - Homepage öffnen  - Editieren  - Antworten  - Antw. ohne Zitat