Angezeigtes Thema: 'So fördert man Verschwörungstheorien'
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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
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Geschrieben am: 18.03.2005 um 00:07 (2377 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2005-03-17 21:28 hat revolutionsound geschrieben:

[Bezüglich des Geiseldramas in Beslan]
Deren Wut steigt. Warum wird nicht konsequent ermittelt und aufgeklärt?

Weil staatliche Stellen (und damit auch die mit ihnen verbundenen Medien) besser fahren, wenn man möglichst wenig drüber spricht?

Dazu müssen sie es erfolgreich schaffen, den Angehörigen der Opfer im Land das Mikrophon zu verwehren. Allerdings geht der Schuss nach hinten los, wenn die Angehörigen und deren Mitstreiter doch eine Stimme bekommen.

Klar. Nur eine Stimme, die nicht in Medien mit einer grossen Reichweite erscheint, kann kaum etwas bewegen. Solange die also zusammenhalten, funktioniert es.


Man erwartet doch eigentlich, dass der Staat nach erfolgreicher Aufklärung streben müsste, da er dann doch Zustimmung vom Volk und freilich auch von den Angehörigen bekommen würde.

Bei einer Aufklärung kann eigentlich nur negatives für den Staat rauskommen. Es können nur Fehler aufgedeckt wurde, die irgendwann davor, danach oder währenddessen gemacht wurden. Daran hat der Staat kein Interesse.
Und wenn er, was aber auch schon eine etwas blauäugige Hoffnung ist, die Fehler analysieren will, um sie zukunftig zu vermeiden, so kann er das auch ohne die Öffentlichkeit tun.


Bei dem Anschlag von Madrid ist von Verstrickung von Sicherheitskräften die Rede gewesen. Und wenn dem so sei, dann müsste auch die Verstrickung ans Tageslicht.

Das mag einem das persönliche Rechtsempfinden vorschlagen. Aber so funktioniert's in der Politik eben leider nicht.


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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 18.03.2005 um 22:27 (2277 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2005-03-18 00:07 hat Bodo geschrieben:

Am 2005-03-17 21:28 hat revolutionsound geschrieben:

[Bezüglich des Geiseldramas in Beslan]
Deren Wut steigt. Warum wird nicht konsequent ermittelt und aufgeklärt?

Weil staatliche Stellen (und damit auch die mit ihnen verbundenen Medien) besser fahren, wenn man möglichst wenig drüber spricht?

Dazu müssen sie es erfolgreich schaffen, den Angehörigen der Opfer im Land das Mikrophon zu verwehren. Allerdings geht der Schuss nach hinten los, wenn die Angehörigen und deren Mitstreiter doch eine Stimme bekommen.

Klar. Nur eine Stimme, die nicht in Medien mit einer grossen Reichweite erscheint, kann kaum etwas bewegen. Solange die also zusammenhalten, funktioniert es.

Fahren sie mit der Strategie besser, da es so wahrscheinlicher ist, dass ihnen mehr Macht erhalten bleibt?

Man erwartet doch eigentlich, dass der Staat nach erfolgreicher Aufklärung streben müsste, da er dann doch Zustimmung vom Volk und freilich auch von den Angehörigen bekommen würde.

Bei einer Aufklärung kann eigentlich nur negatives für den Staat rauskommen. Es können nur Fehler aufgedeckt wurde, die irgendwann davor, danach oder währenddessen gemacht wurden. Daran hat der Staat kein Interesse.

Allerdings braucht der Staat die Aufklärung. Ein Anschlag richtet Schaden im Staat an: es schadet der Bevölkerung, die zum Staat gehört. Und ein Anschlag richtet Schaden an der Infrastruktur an. Also wird der Staat daran setzen, Klarheit in die Lage zu bringen, um sich selbst zu schützen.

Und wenn er, was aber auch schon eine etwas blauäugige Hoffnung ist, die Fehler analysieren will, um sie zukunftig zu vermeiden, so kann er das auch ohne die Öffentlichkeit tun.

Viele Informationen gelangen nicht an die Öffentlichkeit. Freilich tut die Öffentlichkeit gut daran, nach Möglichkeit für Kontrolle des Staates zu sorgen. Der Staat entscheidet sich nämlich nicht selten für die Verbreitung von falschen bzw. ungesicherten Informationen.

Bei dem Anschlag von Madrid ist von Verstrickung von Sicherheitskräften die Rede gewesen. Und wenn dem so sei, dann müsste auch die Verstrickung ans Tageslicht.

Das mag einem das persönliche Rechtsempfinden vorschlagen. Aber so funktioniert's in der Politik eben leider nicht.

In der Politik läuft einiges gegen das eigene Rechtsempfinden, und über dem weit hinaus, sie kann auch das Recht gängeln, ob nationales oder internationales Recht oder nationale und internationale Normen und Abkommen.
Wenn allerdings bei Verstrickung einer Straftat (grossen Ausmasses - Skandal oder Anschlag) nicht nachgegangen wird: wie soll es dann bewertet werden?

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