Angezeigtes Thema: 'Mehr positive Nachrichten wagen'
Beitrag Nummer -1 plus eine Antwort

Legende:  - Infos zur Person  - E-Mail  - Homepage öffnen  - Editieren  - Antworten  - Antw. ohne Zitat
Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 26.07.2003 um 12:12 (3864 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2003-07-26 11:10 hat revolutionsound geschrieben:

Über negative Entwicklungen und Nachrichten kann man vielleicht einfacher diskutieren. Mit einem guten Freund von mir habe ich darüber neulich auch wieder diskutiert: er meinte, dass er die Zeitungen nicht mehr gerne zur Hand nehme, da so viele negative Schlagzeilen zu finden seien. Einen Fernseher wolle er garnicht erst haben. Mich selber muss ich auch an der Nase packen, sollte ich doch, wenn ich schon so ein Thema wie dieses aufmache, das Internet mehr nach positiven Nachrichten durchforsten (oder Nachrichten, die ich positiv einordnen würde).

Gerade bei Dir habe ich sehr den Eindruck, daß Du sehr aktiv auf der Suche nach poltischem Fehlverhalten und Skandalen bist.

Dein Freund hat natürlich im großen Maße recht: Sich ständig schlechte Nachrichten anzuschauen, ohne die Aussicht zu haben, etwas daran verbessern zu können, macht einen krank (hat man hingegen selbst die Möglichkeiten, etwas an der schlechten Situation zu ändern, ist es gut, sich zu informieren zu entsprechend zu handeln).

Wieso also sehnen wir uns geradezu nach schlechten Nachrichten? Vielleicht, weil es uns so gut geht und wir Menschen so geschaffen sind, daß wir etwas brauchen, um uns darüber aufzuregen. Oder um es zu bemitleiden.

Tatsache ist, das wir gewohnheitsgemäß das Positive als Normalzustand hinnehmen und daher einen Ausschlag ins Negative umso stärker wahrnehmen. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist unser eigener Körper: Der Zahnarzt sticht uns ein Spritze ins Zahlfleisch. "Autsch, das tut weh" - eine schlechte Nachricht. Gleichzeitig gibt es aber 1000 Stellen, an denen wir auch den Schmerz einer Spritze spüren können, an denen wir aber keine bekommen. Eigentlich sagt jede dieser Stellen: "Mir geht es gut" - 1000 gute Nachrichten. In unser Wahrnehmung aber ist nur der Schmerz im Mund präsent.

Oder:
+ Du haste eine Million im Lotto gewonnen
+ Vor Deiner Tür stehen 20 studierende Modells, die Dich haben wollen
+ Deinem Kind geht es gut
+ Georg Bush ist gerade tot umgefallen
+ Das Wetter ist fantastisch
- Deine Mutter ist gestorben

Wie ist Dein Gesamtzustand?

_________________
Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

Aktionen:   Informationen zu Bodo   User-Website besuchen Bodo   Antworten mit Zitieren   Antworten ohne Zitieren
Antworten:
Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 27.07.2003 um 01:59 (1933 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2003-07-26 12:12 hat Bodo geschrieben:

Am 2003-07-26 11:10 hat revolutionsound geschrieben:

Über negative Entwicklungen und Nachrichten kann man vielleicht einfacher diskutieren. Mit einem guten Freund von mir habe ich darüber neulich auch wieder diskutiert: er meinte, dass er die Zeitungen nicht mehr gerne zur Hand nehme, da so viele negative Schlagzeilen zu finden seien. Einen Fernseher wolle er garnicht erst haben. Mich selber muss ich auch an der Nase packen, sollte ich doch, wenn ich schon so ein Thema wie dieses aufmache, das Internet mehr nach positiven Nachrichten durchforsten (oder Nachrichten, die ich positiv einordnen würde).

Gerade bei Dir habe ich sehr den Eindruck, daß Du sehr aktiv auf der Suche nach poltischem Fehlverhalten und Skandalen bist.

Eben. Ein wenig Selbstreflexion kann nicht schaden. Sicherlich, es gibt viel zu beklagen, aber wenn ich nur rumjammere, ist noch nicht vielen geholfen. Die Leute werden höchstens auf (noch mehr) Missstände (weltweit) aufmerksam.

Dein Freund hat natürlich im großen Maße recht: Sich ständig schlechte Nachrichten anzuschauen, ohne die Aussicht zu haben, etwas daran verbessern zu können, macht einen krank (hat man hingegen selbst die Möglichkeiten, etwas an der schlechten Situation zu ändern, ist es gut, sich zu informieren zu entsprechend zu handeln).

Was wird er zum Ausgleich machen? Vielleicht probieren, selber erfolgreich zu sein und eine (für ihn) angenehme Umwelt schaffen.

Wieso also sehnen wir uns geradezu nach schlechten Nachrichten? Vielleicht, weil es uns so gut geht und wir Menschen so geschaffen sind, daß wir etwas brauchen, um uns darüber aufzuregen. Oder um es zu bemitleiden.

Jetzt will ich echt mal ein paar gute Nachrichten, um mich vielleicht mal mitzufreuen oder mitzufeiern.

Tatsache ist, das wir gewohnheitsgemäß das Positive als Normalzustand hinnehmen und daher einen Ausschlag ins Negative umso stärker wahrnehmen. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist unser eigener Körper: Der Zahnarzt sticht uns ein Spritze ins Zahlfleisch. "Autsch, das tut weh" - eine schlechte Nachricht. Gleichzeitig gibt es aber 1000 Stellen, an denen wir auch den Schmerz einer Spritze spüren können, an denen wir aber keine bekommen. Eigentlich sagt jede dieser Stellen: "Mir geht es gut" - 1000 gute Nachrichten. In unser Wahrnehmung aber ist nur der Schmerz im Mund präsent.

Hm. Ob im Zahn oder am Kleinen Zeh, irgendwie landet der Schmerz im Kopf. Ein zentriertes System. Und das Gehirn sagt dann: "nur der Schmerz ist mir wichtig."

_________________
Wir leben nicht, wir werden gelebt.

Aktionen:   Informationen zu revolutionsound   User-Website besuchen revolutionsound   Antworten mit Zitieren   Antworten ohne Zitieren
Legende:  - Infos zur Person  - E-Mail  - Homepage öffnen  - Editieren  - Antworten  - Antw. ohne Zitat