Angezeigtes Thema: 'Kongo'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 26.05.2003 um 22:20 (3829 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2003-05-15 10:05 hat revolutionsound geschrieben:

Nun ist es wieder soweit. In Kongo, wo ein innerer Krieg tobt, seit dem Zeitpunkt, in dem es noch keine Ölkrisen gab, droht die Eskalation. Die Erinnungen an ein verkorkstes politisches Handeln - oder Nichthandeln, in Ruanda werden wach. Das Wort 'Völkermord' kursiert schon in der Luft. Es wird an die Uno und an die internationale Staatengemeinschaft appelliert. Die Regierung im Kongo zeigt sich machtlos. Und nun?

Die eingreifenden stabilisierenden Akteure lassen auf sich warten. Die UN, ein Gewürzgemisch der Interessen von beinahe 200 Staaten scheitert vielleicht schon an der Selbsterklärung, denn ihre Mühlen stehen bedrohlich still.
Was macht die Welt?

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Wir leben nicht, wir werden gelebt.

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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 29.12.2004 um 23:18 (1993 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Nicht gebannt, nicht gebannt. Ruanda zeigt die Zähne und der Präsident Kongos gibt seinem Tun nicht Ausdruck, dass er sich ernsthaft um das Wohl seines Volkes bemühen könnte. Eine UN-Mission mit robusten Mandat droht zu scheitern. Und um was geht's? Um Diamanten, Gold und Coltan*, sehr wohl, aber nicht um das Wohl von Völkern. Es wird nicht davor zurückgescheut, auf die Altlasten der düsteren Geschichte beider Länder zurückzugreifen. Die Bekämpfung versprengter Hutu-Milizen sind ein Scheinargument von Ruandas Präsident Kagame. Er will etwas ganz anderes: den Einfluss Ruandas auf den Ost-Kongo und dortige Rohstoffe ausweiten. Durch Waffenlieferungen an Rebellengruppen will man zumindest indirekt an Bodenschätzen des Kongo wie Diamanten und Gold, aber auch das wertvolle Coltan, das weltweit für die Produktion der Mobiltelefone benutzt wird, profitieren.

Und Präsident Kabila im Kongo? Die Staatengemeinschaft will helfen, aber wie es mit Entwicklungshilfe nunmal ist: am Besten, man schaut vor Ort, dass das Geld dort hinkommt, wo es tatsächlich eingesetzt wird und in breitem Maße hilft. Als der CDU-Bundestagsabgeordnete Hartwig Fischer am 29. Oktober 2004 den Präsidenten Joseph Kabila bei einer Audienz zum ersten mal andeutungsweise lächeln sah, fasste er sich ein Herz und sagte: „Monsieur le President, Sie haben für den Aufbau der Infrastruktur (Straßen, Schulen, Brücken) schon 3,8 Milliarden Dollar bekommen. Wann werden Sie mit dem Bau von Straßen, Eisenbahnstrecken, Schulen und Gymnasien anfangen?“ Da hob Kabila zu einem, wie man es von ihm kennt, langen Schweigen an – kann er doch schlecht Französisch und nur Suaheli, kein Lingala, wie es die Kongolesen in Kinshasa sprechen –, und sagte dann: „Wahrscheinlich ist mein Planungsminister nicht kompetent genug“. Na, was sagen die Leser zum letzten Zitat?

* ZEIT-Artikel vom 24.12.2004

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Ich behaupte einfach mal:

Gott wäre kein Patriot.

[ Geändert von revolutionsound am 29.12.2004 ]

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