Angezeigtes Thema: 'Wer ist auf der "No-fly-list"?'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 21.04.2003 um 14:19 (1935 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2003-04-20 20:52 hat Bodo geschrieben:

Demletzt lass ich online einen Artikel - vielleicht sogar einem Link von hier folgend?
Da ging es um einen deutschen Journalisten, der auf dem Weg irgendwo nach Süd- oder Mittelamerika war und über Florida geflogen ist. Dort wurde er kontrolliert und weil in seinem Pass u.a. ein Stempel aus dem Irak (oder war es Afghanistan?) war, würde er über einen Tag festgehalten (ohne die deutsche Botschaft zu informieren) und dann durfte er seinen Weiterflug nicht antreten (obwohl der ja auch zum Verlassen der USA geführt hätte), sondern wurde nach Deutschland zurückgeschickt und hat fortan Einreiseverbot.
Ebenso erging es einem Begleiter des obigen Journalisten, der zwar nicht den falschen Stempel hatte, aber in Begleitung einer Person war, die den falschen Stempel im Paß führte.

Mich hat schon immer gewundert, warum den amerikanischen Grenzkontrollen nicht meine kubanische Stempel aufgefallen ist. :-> Aber naja, ich war ja in Kuba mit dem Bevölkerungsfonds der UN unterwegs und hätte sie dann gefragt, warum es so viele Dollarscheine in Kuba gibt (wie anscheinend auch erst wieder in Irak entdeckt worden ist - Gottes heiligstes Mittel kommt wohl überall hin).
Spass beiseite.

Mir erzählten Freunde ein halbes Jahr nach dem Unglück am 11.9., dass Einreisende einfach festgehalten worden sind, scheinbar willkürlich, und stundenlangen Befragungen ausgesetzt wurden, die laut Aussagen sogar ziemlich erniedrigend gehalten wurden. Eine Aufarbeitung auf deutscher Seite war zwecklos, denn die Grenzkontrollen erfreuen sich freier Handhabe der Staatssouveränität.

Bedenklich fand ich auch, dass afghanische Bürgerrechtler nicht einmal auf internationalen Treffen ihre Anliegen bekunden konnten, obwohl sie keiner der radikalen rivalisierenden und kriegsführenden Parteien angehörten. Aber das ist mir in dem Studium internationaler Politik überhaupt schon mehrmals aufgefallen, wirklich demokratisierende Bewegungen werden nicht erwähnt oder im Keim erstickt, weil sie das Interesse der internationalen Gemeinschaft fehlt, sie zu unterstützen. So konnten demokratische Entwicklungen in Afrika in der Tat um Jahre bis Jahrzehnte verzögert werden. Ein wichtiges Memorandum wurde mehr oder minder unter Verschluss gehalten. Erst zwei Jahrzehnte wurde ein neues Memorandum in Umlauf gebracht, dass fast schon ein Negativszenario in Afrika beschwor. Das Memorandum geriet glücklicherweise in Kreuzfeuer. Die Diskussion, gleichzeitig der Streit um die Entwicklung Afrikas ist nicht abgebrochen.

Das wird so nicht lange weitergehen. Fragt sich nur, ob die USA implodieren und dabei nur sich selbst zerstören oder ob es zu einer Explosion kommt, die noch viele andere mit reinreißt.

So, wie das Regime sich dort benimmt, will sie mitreissen. Innerstaatlich werden sich die Interessengegensätze verschärfen. Allerdings werden die 'Gefechte' sich ganz bestimmt nicht innerhalb der Parteien lösen. Die bürgerrechtlichen Bewegungen dürften weiter an Zulauf und an Druck gewinnen. Das Regime wird allerdings nicht einen Millimeter nachgeben. Jetzt stellt sich die Frage: wie werden die Auseinandersetzungen geführt werden?

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