Am 2002-11-19 14:20 hat revolutionsound geschrieben:

Wieso siehst Du in der Erfassung der DNA-Daten eine gezielte Benachteiligung der Sinti und Romas?

Stimmt. Ist nicht korrekt ausgedrückt. Eigentlich hätte ich schreiben sollen 'benachteiligbar'. Mit der Genanalyse lassen sich 'theoretisch' auch Verwandtschaften nachweisen. Wenn jemand böse will, kann derjenige die ganze Familie anvisieren.

"Jemand böses will"? Was stellst Du Dir praktisch darunter vor?

Diese sind ohnehin meist bereits an ihrem Auftreten als solche erkennbar.

Zumeinst schon. Was ist mit Halb- und Viertelsinti? Die müsste es doch eigentlich auch geben. Es können immer wieder Situationen vorkommen, wo die Abstammung eine Rolle spielt.

Da habe ich Zweifel, dass die S&Rs als Voksgruppe so markante genetische Daten haben, daß man selbst nach zweifacher Vermischung noch Zugehörigkeiten zu einer Volksgruppe feststellen kann.
Und selbst wenn: Wo ist da die konkrete Gefahr? Nicht das es mir gefällt, daß solche Daten gesammelt werden (von schwere Straftaten mal abgesehen), aber bedrohlich wäre das nur in einem all ähnlich dem Holocaust. Und damals hat es auch ohne funktioniert.

"Jemand böses will"? Was stellst Du Dir praktisch darunter vor?

Das Problem wäre folgendes. Diese Regierung in Frankreich hätte vielleicht nichts mit den Sinti vor. Aber würde der Rechtspopulismus in Frankreich überhand gewinnen, wäre die Gefahr des Missbrauchs von solchen Gesetzen auf einmal unangenehm grösser.

Ein Holocaust wäre ein Negativszenario.

Das Spielen mit den Genen (Genforschung, Klonen) wäre im Missbrauchsfall ein weiteres. Wer könnte das kontrollieren? Und wer möchte den Missbrauchsfall nachhaltig ausschliessen?