Angezeigtes Thema: 'Sind unsere Medien demokratiefeindlich?'
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Von: Kunstguerilla (Rang: Moderator)   Beiträge: 508
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 24.05.2002 um 11:57 (2095 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Hi!

Am 2002-05-23 19:12 hat Bodo geschrieben:

Nein, Du begehst den selben Verdreher wie BILD & Co. Die Randalierer sind keine Demonstranten, sondern Randalierer. Die Demonstranten blieben friedlich, wie schon die Tage zuvor.

Wieso? Die Randalierer waren Personen aus der Demo. Das sie nicht die Meinung der Mehrheit der Demonstranten vertreten haben, aendert nichts daran, dass mit ihrem Auftreten die Demo an Aggressivitaet gewonnen hat.

Nö, Du hast auf der einen Seite die Demonstration - auf der anderen Seite gewalttätige Randalierer, die sich unter die Demonstranten mischen. Die Veranstalter versuchen zwar, die Gewalttäter zu isolieren, aber mach' das mal, bei so gewaltbereiten Störenfrieden! Aber die Demonstration != Chaoten. Die sind nicht Teil der Demo, sondern mischen sich unter diese bzw. machen ihren Scheiss aus dieser heraus.
Das ist ein altes Problem und die Veranstalter werden dem kaum Herr. Mich kotzen diese Berufsrandalierer dermassen an, weil sie die Anliegen Tausender dadurch in der Öffentlichkeit in Misskredit bringen.
Nämlich genau auf diese Weise, wie Du es ja selbst getan hast. Schade, sehr schade.

Denn die Medien sind ein ganz wesentlicher Faktor, wenn es um Meinungsbildung geht (siehe oben). Daraus folgt aber, dass die generelle Unwissenheit des Wahlvolkes auch zum Teil durch die desinformierenden Medien verursacht wird.

Ja. Und damit foerdern sie auch eine Entwertung der Demokratie. Nur das Zeil ist nicht, die Demokratie anzugreifen, sondern das Ziel ist auf banale Weise zu unterhalten (=billig Geldzu verdienen).

Ich halte es aber für erschütternd, dass man das so einfach hin nimmt. Man stellt fest: Ja, is halt so. Und das war es dann. Gleichzeitig beklagt man aber die Unmündigkeit, das geringe politische Interesse. Ja, wie denn auch, wenn die Organe, die für die Meinungsbildung mit zuständig sind entweder nur durch Müll und Skandale in Erscheinung treten (Parteien) oder das Volk geistig zu Tode unterhalten (Medien)?

[schmidt]

Ich seh das so selten. Obwohl es mir immer gefaellt, wenn ich reinschauen.

Es ist auch immer gut und das bleibt ein Phänomen. Egal über welche Banalität Schmidt auch immer referiert bzw. sich mit seinem Alter Ego Andrack unterhält - er macht daraus eine tiefe Erfahrung

Ein Infoportal, dass News aus aller Welt kompetent und technisch gut gelöst zusammenführen würde, wäre ein Hit! Aber da bräuchtest Du eine richtige Redaktionscrew, die das alles zusammenträgt und analysiert. Wer soll das bezahlen?

Solche gibt es doch schon, z.b. Indymedia - heisst das so?

Yep, http://germany.indymedia.org/. Die - und andere - sind sehr gut. Aber sie haben im Grunde das gleiche "Probleme" wie die BILD. Sie zeigen *ein* mögliches Bild. Mir schwebte eher ein Portal vor, dass zu einer Schlagzeile verschiedenste "Ansichten" in Form verschiedener Presseorgane zusammenführt. Denn auch wenn ich Indymedia (oder die taz, oder Guerilla News) lese, erhalte ich das Bild einer vorgefassten Meinung - hier eine unabhängige, alternative. Zur eigenen Meinungsbildung fände ich es aber günstig, z. B. eine Schlagzeile auf der einen Seite von der taz (alternativ) und auf der anderen Seite von der FAZ (konservativ) zu lesen. Ich will ja keine vorgefertigte Meinung, sondern will Informationen - möglichst breit -, um mir meine eigene Meinung zu bilden.

Und auch andere Magazine berichten recht umfangreich auch ueber das, was abseits des Masseninteresses passiert.

Natürlich, keine Frage. Ich lege immer wieder das Online-Angebot der taz ans Herz, das halte ich (auch technisch) für hervorragend.

Was mich eher reizen wuerde ist, die Darstellungen der verschiedenen Medien zu ein und demselben Ereignis vergleichend gegenueber zu stellen.

Na, genau das meinte ich doch

Ist mir aber auch zuviel arbeit (-;

Oh, schade

Grüße, Andreas.


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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 24.05.2002 um 13:27 (2117 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-05-24 11:57 hat Kunstguerilla geschrieben:

Wieso? Die Randalierer waren Personen aus der Demo. Das sie nicht die Meinung der Mehrheit der Demonstranten vertreten haben, aendert nichts daran, dass mit ihrem Auftreten die Demo an Aggressivitaet gewonnen hat.

Nö, Du hast auf der einen Seite die Demonstration - auf der anderen Seite gewalttätige Randalierer, die sich unter die Demonstranten mischen. Die Veranstalter versuchen zwar, die Gewalttäter zu isolieren, aber mach' das mal, bei so gewaltbereiten Störenfrieden! Aber die Demonstration != Chaoten. Die sind nicht Teil der Demo, sondern mischen sich unter diese bzw. machen ihren Scheiss aus dieser heraus.

Also Chaoten = substr( Demontration, x, y ) (-;
Das aendert aber doch nichts daran, dass die Demo umkippte. Zu einer Demo gehoeren nicht nur die, die friedliche demonstrieren, sondern eben auch die Randalierer und sogar die Ordnungsmacht. Das alles ist die Demo. Und was einer davon tut, passiert im Zusammenhang mit der Demo.

Das ist ein altes Problem und die Veranstalter werden dem kaum Herr. Mich kotzen diese Berufsrandalierer dermassen an, weil sie die Anliegen Tausender dadurch in der Öffentlichkeit in Misskredit bringen.

Yupp.

Nämlich genau auf diese Weise, wie Du es ja selbst getan hast. Schade, sehr schade.

Ich?

Ein Infoportal, dass News aus aller Welt kompetent und technisch gut gelöst zusammenführen würde, wäre ein Hit! Aber da bräuchtest Du eine richtige Redaktionscrew, die das alles zusammenträgt und analysiert. Wer soll das bezahlen?

Solche gibt es doch schon, z.b. Indymedia - heisst das so?

Yep, http://germany.indymedia.org/. Die - und andere - sind sehr gut. Aber sie haben im Grunde das gleiche "Probleme" wie die BILD. Sie zeigen *ein* mögliches Bild. Mir schwebte eher ein Portal vor, dass zu einer Schlagzeile verschiedenste "Ansichten" in Form verschiedener Presseorgane zusammenführt. Denn auch wenn ich Indymedia (oder die taz, oder Guerilla News) lese, erhalte ich das Bild einer vorgefassten Meinung - hier eine unabhängige, alternative.

Natuerlich.Wie willst du zu einer vollkommen objektiven Meinung kommen? Das gibt es nicht. Sobald es jemand notiert, wird es eine Meinung. Selbst wenn man unkommentiert nur Bilder zeigt, ist das nur eine Auswahl des Gesamten und damit eine Meinung dessen, der auswaehlt.

Zur eigenen Meinungsbildung fände ich es aber günstig, z. B. eine Schlagzeile auf der einen Seite von der taz (alternativ) und auf der anderen Seite von der FAZ (konservativ) zu lesen. Ich will ja keine vorgefertigte Meinung, sondern will Informationen - möglichst breit -, um mir meine eigene Meinung zu bilden.

Und die Wahrheit ist der Durchschnitt (-;


Was mich eher reizen wuerde ist, die Darstellungen der verschiedenen Medien zu ein und demselben Ereignis vergleichend gegenueber zu stellen.

Na, genau das meinte ich doch


Mein Anliegen waere dabei aber, zu vergleichen und damit zu sehen, wie genau es Medien allgemein mit der Wahrheit nehmen. Rausfinden, was nun wirklich die objektive Wahrheit ist, kannst du so auch nicht.


Ist mir aber auch zuviel arbeit (-;

Oh, schade


Technisch ist es wohl gar nicht so schwer. aber die Infos ranzukarren. das geht nur mit einem Heer von Freiwilligen so wie die, die die Infos bei guenstiger.de oder dooyoo.de liefern.


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