Angezeigtes Thema: 'Sind unsere Medien demokratiefeindlich?'
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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 23.05.2002 um 19:12 (2123 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2002-05-23 18:31 hat Kunstguerilla geschrieben:

Und zugegeben wuerden mit fortschreitender Stunde die Demonstration auch aggressiver.

Nein, Du begehst den selben Verdreher wie BILD & Co. Die Randalierer sind keine Demonstranten, sondern Randalierer. Die Demonstranten blieben friedlich, wie schon die Tage zuvor.

Wieso? Die Randalierer waren Personen aus der Demo. Das sie nicht die Meinung der Mehrheit der Demonstranten vertreten haben, aendert nichts daran, dass mit ihrem Auftreten die Demo an Aggressivitaet gewonnen hat.

Demokratiefeindlich finde ich die Medien nicht. Sie sind einfach reisserisch, zu unterhalten ist das wichtigste. Da nimmt man es mit der Wahrheit nicht so genau und mit der Genauigkeit erst recht nicht.

Gut finden kann ich das aber nicht. Denn die Medien sind ein ganz wesentlicher Faktor, wenn es um Meinungsbildung geht (siehe oben). Daraus folgt aber, dass die generelle Unwissenheit des Wahlvolkes auch zum Teil durch die desinformierenden Medien verursacht wird.

Ja. Und damit foerdern sie auch eine Entwertung der Demokratie. Nur das Zeil ist nicht, die Demokratie anzugreifen, sondern das Ziel ist auf banale Weise zu unterhalten (=billig Geldzu verdienen).

[schmidt]
Ich habe es geseheh, ja, das war klasse (wie überhaupt einmal wieder die ganze Sendung)

Ich seh das so selten. Obwohl es mir immer gefaellt, wenn ich reinschauen.


Aber das ist nicht Thema fuer EIN Thema, sondern da kann man ein ganzes Portal drueber machen (-;

Ok, fang Du an Im Ernst: Ein Infoportal, dass News aus aller Welt kompetent und technisch gut gelöst zusammenführen würde, wäre ein Hit! Aber da bräuchtest Du eine richtige Redaktionscrew, die das alles zusammenträgt und analysiert. Wer soll das bezahlen?

Solche gibt es doch schon, z.b. Indymedia - heisst das so? Und auch andere Magazine berichten recht umfangreich auch ueber das, was abseits des Masseninteresses passiert.
Was mich eher reizen wuerde ist, die Darstellungen der verschiedenen Medien zu ein und demselben Ereignis vergleichend gegenueber zu stellen. Ist mir aber auch zuviel arbeit (-;


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Antworten:
Von: Kunstguerilla (Rang: Moderator)   Beiträge: 508
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 24.05.2002 um 11:57 (2096 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Hi!

Am 2002-05-23 19:12 hat Bodo geschrieben:

Nein, Du begehst den selben Verdreher wie BILD & Co. Die Randalierer sind keine Demonstranten, sondern Randalierer. Die Demonstranten blieben friedlich, wie schon die Tage zuvor.

Wieso? Die Randalierer waren Personen aus der Demo. Das sie nicht die Meinung der Mehrheit der Demonstranten vertreten haben, aendert nichts daran, dass mit ihrem Auftreten die Demo an Aggressivitaet gewonnen hat.

Nö, Du hast auf der einen Seite die Demonstration - auf der anderen Seite gewalttätige Randalierer, die sich unter die Demonstranten mischen. Die Veranstalter versuchen zwar, die Gewalttäter zu isolieren, aber mach' das mal, bei so gewaltbereiten Störenfrieden! Aber die Demonstration != Chaoten. Die sind nicht Teil der Demo, sondern mischen sich unter diese bzw. machen ihren Scheiss aus dieser heraus.
Das ist ein altes Problem und die Veranstalter werden dem kaum Herr. Mich kotzen diese Berufsrandalierer dermassen an, weil sie die Anliegen Tausender dadurch in der Öffentlichkeit in Misskredit bringen.
Nämlich genau auf diese Weise, wie Du es ja selbst getan hast. Schade, sehr schade.

Denn die Medien sind ein ganz wesentlicher Faktor, wenn es um Meinungsbildung geht (siehe oben). Daraus folgt aber, dass die generelle Unwissenheit des Wahlvolkes auch zum Teil durch die desinformierenden Medien verursacht wird.

Ja. Und damit foerdern sie auch eine Entwertung der Demokratie. Nur das Zeil ist nicht, die Demokratie anzugreifen, sondern das Ziel ist auf banale Weise zu unterhalten (=billig Geldzu verdienen).

Ich halte es aber für erschütternd, dass man das so einfach hin nimmt. Man stellt fest: Ja, is halt so. Und das war es dann. Gleichzeitig beklagt man aber die Unmündigkeit, das geringe politische Interesse. Ja, wie denn auch, wenn die Organe, die für die Meinungsbildung mit zuständig sind entweder nur durch Müll und Skandale in Erscheinung treten (Parteien) oder das Volk geistig zu Tode unterhalten (Medien)?

[schmidt]

Ich seh das so selten. Obwohl es mir immer gefaellt, wenn ich reinschauen.

Es ist auch immer gut und das bleibt ein Phänomen. Egal über welche Banalität Schmidt auch immer referiert bzw. sich mit seinem Alter Ego Andrack unterhält - er macht daraus eine tiefe Erfahrung

Ein Infoportal, dass News aus aller Welt kompetent und technisch gut gelöst zusammenführen würde, wäre ein Hit! Aber da bräuchtest Du eine richtige Redaktionscrew, die das alles zusammenträgt und analysiert. Wer soll das bezahlen?

Solche gibt es doch schon, z.b. Indymedia - heisst das so?

Yep, http://germany.indymedia.org/. Die - und andere - sind sehr gut. Aber sie haben im Grunde das gleiche "Probleme" wie die BILD. Sie zeigen *ein* mögliches Bild. Mir schwebte eher ein Portal vor, dass zu einer Schlagzeile verschiedenste "Ansichten" in Form verschiedener Presseorgane zusammenführt. Denn auch wenn ich Indymedia (oder die taz, oder Guerilla News) lese, erhalte ich das Bild einer vorgefassten Meinung - hier eine unabhängige, alternative. Zur eigenen Meinungsbildung fände ich es aber günstig, z. B. eine Schlagzeile auf der einen Seite von der taz (alternativ) und auf der anderen Seite von der FAZ (konservativ) zu lesen. Ich will ja keine vorgefertigte Meinung, sondern will Informationen - möglichst breit -, um mir meine eigene Meinung zu bilden.

Und auch andere Magazine berichten recht umfangreich auch ueber das, was abseits des Masseninteresses passiert.

Natürlich, keine Frage. Ich lege immer wieder das Online-Angebot der taz ans Herz, das halte ich (auch technisch) für hervorragend.

Was mich eher reizen wuerde ist, die Darstellungen der verschiedenen Medien zu ein und demselben Ereignis vergleichend gegenueber zu stellen.

Na, genau das meinte ich doch

Ist mir aber auch zuviel arbeit (-;

Oh, schade

Grüße, Andreas.


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Wir haben die Demokratie längst verschlafen, deshalb müssen wir
endlich wieder mehr-demokratie-wagen.de!

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