Angezeigtes Thema: 'Das Milgram-Experiment'
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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
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Geschrieben am: 02.08.2007 um 17:03 (3363 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2007-08-02 15:15 hat revolutionsound geschrieben:

So viel könnte man also zum Thema Erwählung sagen. Wäre Mose nicht von der Pharaonentochter gefunden wurden, sondern von einer Flechterin, hätte er vielleicht nie von seinen Ursprung erfahren und wäre ein stinknormaler Ägypter geworden.

Und wäre Gandhi von Hitler adaptiert worden, wäre er wohl kaum zum Symbol des gewaltlosen Widerstands geworden.

Das sind aber alles keine neuen Erkenntnisse und waren sie auch 1962 (Milgram) nicht. Das weiss jeder, der z.B. ein Kind erzogen hat.

Einfluss auf die Gesellschaft haben solche Erkenntnisse leider trotzdem kaum. Da spart man immernoch am liebsten bei den Armen und deren Kindern und legt das Geld dann nachher für den Knastaufenthalt hin um dann bei der Resozialisierung wieder zu knausern.


Oder anders: hätte man mich früh in die HJ gesteckt, was hätte mich erst von der Ideologie trennen können und evtl. von der Bereitschaft, Böses gegen ein Volk zu verüben?

Der Zufall und das, was Du vorher erlebt und verinnerlichst hast.

Ich denke, 1 Jahr HJ würde mindestens aus 90% der Jugendlichen überzeugte Nazis machen. Das muss eigentlich auch so sein, denn der Mensch hat das Bedürfnis das, was er lebt und erlebt für richtig zu halten. Wer will schon etwas leben, dass man selbst für falsch hält.


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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 03.08.2007 um 20:04 (3305 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2007-08-02 17:03 hat Bodo geschrieben:

Am 2007-08-02 15:15 hat revolutionsound geschrieben:

So viel könnte man also zum Thema Erwählung sagen. Wäre Mose nicht von der Pharaonentochter gefunden wurden, sondern von einer Flechterin, hätte er vielleicht nie von seinen Ursprung erfahren und wäre ein stinknormaler Ägypter geworden.

Und wäre Gandhi von Hitler adaptiert worden, wäre er wohl kaum zum Symbol des gewaltlosen Widerstands geworden.

Er griff auf alte Gedanken zurück, die über Tausende von Jahren tradiert worden sind. Auch Hitler ist mitunter ein Produkt einer gewissen Ideengeschichte, die sich über viele Jahre angesammelt hat. Die Ideen überdauern den Menschen, genauso wie die Natur seiner Gene.

Das sind aber alles keine neuen Erkenntnisse und waren sie auch 1962 (Milgram) nicht. Das weiss jeder, der z.B. ein Kind erzogen hat.

Ganz bestimmt. Deswegen wird Jahrtausenden probiert, auf die Erziehung der Kinder Einfluss zu nehmen. Allerdings ist das Ergebnis von Milgram in der Weise erhellend, dass es anregt, über sich selbst nachzudenken oder sich ein Werte und Ideale festzulegen. Die Propanden waren über sich selbst erschrocken, hatten sich jedoch zuvor auch kaum bewusst mit dem Thema auseinandergesetzt.

Einfluss auf die Gesellschaft haben solche Erkenntnisse leider trotzdem kaum. Da spart man immernoch am liebsten bei den Armen und deren Kindern und legt das Geld dann nachher für den Knastaufenthalt hin um dann bei der Resozialisierung wieder zu knausern.

Eigentlich dumm.

Oder anders: hätte man mich früh in die HJ gesteckt, was hätte mich erst von der Ideologie trennen können und evtl. von der Bereitschaft, Böses gegen ein Volk zu verüben?

Der Zufall und das, was Du vorher erlebt und verinnerlichst hast.

Ich denke, 1 Jahr HJ würde mindestens aus 90% der Jugendlichen überzeugte Nazis machen. Das muss eigentlich auch so sein, denn der Mensch hat das Bedürfnis das, was er lebt und erlebt für richtig zu halten. Wer will schon etwas leben, dass man selbst für falsch hält.

Vom Verinnerlichten kann man sich garnicht so leicht lösen. Verbunden sind damit auch soziale Bindungen. Vielleicht steckt ein sehr ursprünglicher Überlebenstrieb dahinter. Wer sich Vorteile verschafft, kommt durch.


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