Angezeigtes Thema: 'Ein politphilosophisches Thema'
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Von: Sozialist (Rang: Vielschreiber)   Beiträge: 783
Mitglied seit: 29.09.2002
Geschrieben am: 28.11.2002 um 17:26 (2698 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2002-11-28 14:37 hat revolutionsound geschrieben:


Stimmt. Hoffentlich hält der Trend an.

Sieht mir nicht so aus. Mitlerweile hat die Ermüdung eingesetzt.

Eigentlich sind die Probleme doch sehr generell. Nehmen wir das Embargo gegen Irak. Aufgrund einer internationalen Kneifzangenpolitik mussten über eine Million Menschen ihr Leben lassen. Nun kann man wegen diesem Missstand eine Kampagne starten. Das Unding wird in der Öffentlichkeit etwas diskutiert. Das Bewusstsein der Individuen wendet sich gegen diese Art von Politik. Dann kommt die Ermüdung. Das Thema ist zerredet. Die Ermüdung kommt mir dann so vor wie ein riesiger Trugschluss. Ist denn das Problem gelöst? Wird so eine Schandtat in Zukunft verhindert? Leo machte uns wieder auf den Völkermord in Tschetschenien aufmerksam. Tatsächlich findet derartige Politik ständig statt. Der Völkermord erweist sich als eine Art Kontinuum. Und die Fittiche der Staatsführungen werden über diese Völkermorde gehalten. Dahin muss die Wahrnehmung 'wandern' und dagegen muss sich in gewisser Form 'Aggression' richten. Das Phänomem Völkermord muss zum Erliegen gebracht werden.

Das ist eines der Probleme unserer Gesellschaft. Ein Problem setzt sich im Bewusstsein fest, kommt eine Weile in die Schlagzeilen, einige Problemlösungsvorschläge werden halbherzig diskutiert, ohne von den Verantwortlichen Stellen in Erwägung gezogen zu werden. dann kommt die Ermüdung dieses Themas und das nächste Thema taucht auf, ohne das letzte Problem gelöst worden wäre. Du hast schon recht, dass muss sich ändern, aber wie?

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wieder da...

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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 28.11.2002 um 22:31 (2602 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Stimmt. Hoffentlich hält der Trend an.

Sieht mir nicht so aus. Mitlerweile hat die Ermüdung eingesetzt.

Eigentlich sind die Probleme doch sehr generell. Nehmen wir das Embargo gegen Irak. Aufgrund einer internationalen Kneifzangenpolitik mussten über eine Million Menschen ihr Leben lassen. Nun kann man wegen diesem Missstand eine Kampagne starten. Das Unding wird in der Öffentlichkeit etwas diskutiert. Das Bewusstsein der Individuen wendet sich gegen diese Art von Politik. Dann kommt die Ermüdung. Das Thema ist zerredet. Die Ermüdung kommt mir dann so vor wie ein riesiger Trugschluss. Ist denn das Problem gelöst? Wird so eine Schandtat in Zukunft verhindert? Leo machte uns wieder auf den Völkermord in Tschetschenien aufmerksam. Tatsächlich findet derartige Politik ständig statt. Der Völkermord erweist sich als eine Art Kontinuum. Und die Fittiche der Staatsführungen werden über diese Völkermorde gehalten. Dahin muss die Wahrnehmung 'wandern' und dagegen muss sich in gewisser Form 'Aggression' richten. Das Phänomem Völkermord muss zum Erliegen gebracht werden.

Das ist eines der Probleme unserer Gesellschaft. Ein Problem setzt sich im Bewusstsein fest, kommt eine Weile in die Schlagzeilen, einige Problemlösungsvorschläge werden halbherzig diskutiert, ohne von den Verantwortlichen Stellen in Erwägung gezogen zu werden. dann kommt die Ermüdung dieses Themas und das nächste Thema taucht auf, ohne das letzte Problem gelöst worden wäre. Du hast schon recht, dass muss sich ändern, aber wie?

Es ist auch die Darstellungsweise von Problemen. Ereignisse geschiehen an einem Datum oder in einem Zeitraum. Nehmen wir Anschläge. Sie sind Auswüchse eines generellen Problems. Es gibt das Problem des Terrorismus wie auch des Staatsterrorismus (man denke nur an China). Eines schürt das andere. Auf den Anschlag in New York hin wurde durch die Propaganda weltweit Unruhe geschürt. China reagierte sehr schnell mit Solidarität mit den USA. Sie nahm den 'Kampf gegen den Terrorismus' als Vorwand für die eigenen innerstaatlichen militärischen Massnahmen, unter anderem gegen die Uiguren. Auch im Kaschmir entbrannten die Konflikte mit neuer Intensität. Damit haben wir jedoch nicht nur ein punktuelles Ereignis vor uns liegen, auf das reagiert wurde, sondern in der Reaktion war ein Mechanismus impliziert, welcher in anderen Regionen weltweit wirken konnte. Was also als falsche Reaktion 'gegen' den Terrorismus erkannt werden kann, muss in den Augen einiger nicht 'falsch': nur das eigentliche Interesse kann dann nicht mehr der 'Kampf gegen den Terrorismus' sein. Wenn diese Art von Darstellung sich durchsetzen würde, dann wäre viel gewonnen. Auch eine andere Wahrnehmung durch die Gesellschaft wäre möglich - dementsprechend auch die Reaktion auf und der Umgang mit diesen Informationen.

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Wir leben nicht, wir werden gelebt.

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