Angezeigtes Thema: 'Ein politphilosophisches Thema'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 14.11.2002 um 22:30 (2801 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Wir leben in einer Parteiendemokratie, was dazu führt, dass ie Parteien ihre Mitglieder oder Sympathisanten in allen drei Staatsgewalten sitzen haben, wodurch die Gewaltenteilung de facto augehoben ist.

Das hätte ich gerne mal als Schaudiagramm - den de facto Zustand. Würde doch auf unserer Homepage gut plaziert sein. :->

Mit den Skandalvorwürfen wird dann auch noch Politik gedreht. Eine Alternative im Parteienstaat (genauer: Zweieinhalbparteiensystem) steht so schnell nicht an. Also ein wenig von der Parteilastigkeit des Machtaufbaus hierzulande...

wieso 2 1/2? auf diese Zahl komme ich nur, wenn ich die FDP nicht mitzähle und das will doch niemand, oder?:-D

Begriff kommt in den politischen Wissenschaften vor... Ich würde es so erklären:
SPD: ca. 40%
Union: ca. 40%
der Rest: ca. 20%
Je nach Gebrauch wird koaliert. Für die Koalition stehen zwei Parteien zur Auswahl. <-:

Anfangen und nie aufhören. Es ist eine Sache des Bewusstseins der breiten Bevölkerung. Die Mechanismen, die in Miseren führen, wiederholen sich doch. Dazu muss man keine Fachmann sein, um das zu sehen: das merken die Schüler in der Schule und die Arbeitenden zuhause, zumindest, dass etwas nicht stimmt. Zuordnen können sie es nicht oder tun sie allzu oft falsch. Aber es ist irgendwie noch eine gewisse Ohnmacht da, ein Zweifel daran, dass man tatsächlich etwas bewegen kann. Es fehlt an Initiative. Die muss vorgelebt und geschult werden. Ausserdem scheinen wir eine Gesellschaft haben, wo die einzelnen Mitglieder zuhauf in eigenen persönlichen Problemen verstrickt sind - hat auch Folgen für Politik und Initiative für die einzelnen. Das ist wirklich auffällig.


Hm, aber das Vorbild wird wahrscheinlich erstmal kaum wahrgenommen werden, was auf die dauer für die Leute, die es trotzdem versuchen wollen sehr frustrierend werden könnte, zumindest würde es mir wahrscheilch so gehen.

Warum wird es kaum wahrgenommen? Wegen den unpraktisch getrimmten Medien?

DAs sich das System nicht ändern kann, ist quatsch. immerhin ist auch der Weg von der absolutie zur Demokratie gelungen, was ja schon ein ziemlich krasser Schnitt ist.

So richtig ist das mit der Absolute ja noch nicht geglückt: in den USA lässt sich noch so etwas wie Patrimonialität beobachten - die sog. Bushlinie. :->

Deshalb wäre mit Sicherheit auch eine weitere Änderung des Systems möglich. Was fehlt sind nur die richtigen Begleitumstände. Vielleicht wär auf lange Sicht gesehen, ein Wirtschaftschaos (und nicht nur auf die Wirtschaft beschränkt) gar nicht so negativ. Denn ohne die richtigen Begleitumstände wäre unser System nicht zu ändern, da die meisten leute schlicht zu bequem sind es anders auch zu tuen.

Im Falle des Wirtschaftschaos, was zu erwarten ist, muss gesamtwirtschaftlich, -gesellschaftlich vorgebaut werden. Aber ehrlich gesagt: wir müssen von einer technisierten und vollautomatisierten Welt wieder ein wenig Abstand nehmen.


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Wir leben nicht, wir werden gelebt.

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Von: Sozialist (Rang: Vielschreiber)   Beiträge: 783
Mitglied seit: 29.09.2002
Geschrieben am: 15.11.2002 um 15:26 (2668 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-11-14 22:30 hat revolutionsound geschrieben:

[Gewaltenteilung aufgehoben]
Das hätte ich gerne mal als Schaudiagramm - den de facto Zustand. Würde doch auf unserer Homepage gut plaziert sein. :->

Dann sollte sie aber auch umbenannnt werden.
Mit den Skandalvorwürfen wird dann auch noch Politik gedreht. Eine Alternative im Parteienstaat (genauer: Zweieinhalbparteiensystem) steht so schnell nicht an. Also ein wenig von der Parteilastigkeit des Machtaufbaus hierzulande...

wieso 2 1/2? auf diese Zahl komme ich nur, wenn ich die FDP nicht mitzähle und das will doch niemand, oder?:-D

Begriff kommt in den politischen Wissenschaften vor... Ich würde es so erklären:
SPD: ca. 40%
Union: ca. 40%
der Rest: ca. 20%
Je nach Gebrauch wird koaliert. Für die Koalition stehen zwei Parteien zur Auswahl. <-:

Hmm, so hab ich es noch gar nicht betrachtet. Könnte man auch als den "Fluch der Volksparteien" bezeichnen. Aber ist dieses System noch zu halten, wenn SPD und CDU sich imme weiter annähern und um die Mitte schachern? Wenn diese beiden großen Parteien defacto austauschbar sind und in einer Koalition immer den bestimmenden Partner darstellen, was bedeutet das dann für unsere Wahlmöglichkeiten?
Hm, aber das Vorbild wird wahrscheinlich erstmal kaum wahrgenommen werden, was auf die dauer für die Leute, die es trotzdem versuchen wollen sehr frustrierend werden könnte, zumindest würde es mir wahrscheilch so gehen.

Warum wird es kaum wahrgenommen? Wegen den unpraktisch getrimmten Medien?

DIe Medien bringen nur das, was die gesellschaft sehen will. Und da die gesellschaft lieber etwas über Diktatoren hört, wird ihnen auch nichts anderes vorgesetzt. Wenn sie ein System sehen würden, dass besser als ihres funktioniert, müssten sie ja versuchen etwas zu ändern und das ist anstrengend.
So richtig ist das mit der Absolute ja noch nicht geglückt: in den USA lässt sich noch so etwas wie Patrimonialität beobachten - die sog. Bushlinie. :->

Naja, ich hoffe doch mal, den wird die Demokratie auch noch überleben.
Im Falle des Wirtschaftschaos, was zu erwarten ist, muss gesamtwirtschaftlich, -gesellschaftlich vorgebaut werden. Aber ehrlich gesagt: wir müssen von einer technisierten und vollautomatisierten Welt wieder ein wenig Abstand nehmen.

Auf zu den naturalisten.

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wieder da...

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