Angezeigtes Thema: 'Ein politphilosophisches Thema'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 09.11.2002 um 13:37 (2758 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2002-11-09 00:38 hat Bodo geschrieben:

Am 2002-11-08 22:46 hat revolutionsound geschrieben:

Ist der Staat sinnvoll?

Die Alternative dazu ist die Anarchie.

Ist das die einzige Alternative? Was verstehst du unter Anarchie?

Das es keinen gibt, der Regeln aufstellt und durchsetzt.

Freiheit stösst sich an der Freiheit des anderen. Eine Regelfreiheit kann ja theoretisch zur Willkür (Ungeregeltheit) führen, mit bösen Folgen. Ohne Regeln kommt tatsächlich nicht umhin.

Und die funktioniert nur, wenn alle "gut" sind.

Damit wird ja auch der Staat gerechtfertigt. Man braucht sozusagen eine Regelung.

Der Staat schafft einen Konsenz der Basis für das soziale Zusammenleben ist.

Kann es diesen Konsens überhaupt geben? Wir werden doch alle in einen Staat 'hineingeboren' - später stellt sich heraus, dass wir eigentlich garnicht zufrieden sind.

Beim Staat hingegen langt es bereits, wenn ein paar, die an den richtigen Positionen sitzen, "gut" sind.

Die Staatengeschichte zeigt jedoch eine lange Geschichte, die mitunter sehr grausam wurde. Besonders kommen manche ganz bösen Leute (und auch da reichen ja bekanntlich wenige :->) auf den Gedanken, ein sehr grosses Reich machen zu wollen. Die hohe Machtposition im Staat lockt zum Missbrauch der Macht. Und letztendlich hängt dann das System an dem Phänomen fest, dass es zu "lösen" suchte: die Menschen bleiben kriminell und der ganze Organismus der Staates kann zur Kriminalität bewogen werden.

Ja. Aber würde eine Gesellschaft ohne Staat keine Kriminellen hervorbringen?

Erfahrungen in der Geschichte zeigen: nein. Nur wenige Gesellschaften mögen das geschafft haben - ich möchte es nicht ausschliessen.
Generell könnte man fragen, ob der Staat nicht auch Kriminalität in manchen Fällen begünstigen kann.
Jedoch gibt es mehr Faktoren, die zur Kriminalität führen.

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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 09.11.2002 um 14:12 (2787 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-11-09 13:37 hat revolutionsound geschrieben:

Ist das die einzige Alternative? Was verstehst du unter Anarchie?

Das es keinen gibt, der Regeln aufstellt und durchsetzt.

Freiheit stösst sich an der Freiheit des anderen. Eine Regelfreiheit kann ja theoretisch zur Willkür (Ungeregeltheit) führen, mit bösen Folgen. Ohne Regeln kommt tatsächlich nicht umhin.

Und die Regellosigkeit ist meines Wissens Kernidee der Anarchie.


Der Staat schafft einen Konsenz der Basis für das soziale Zusammenleben ist.

Kann es diesen Konsens überhaupt geben? Wir werden doch alle in einen Staat 'hineingeboren' - später stellt sich heraus, dass wir eigentlich garnicht zufrieden sind.

Dann hat der Staat versäumt uns an ihn anzupassen. Denn es gehört ja zu seinen Aufgaben, seine Bürger so zu erziehen, daß sie in das Konzept des Staates passen, in die Gesellschaft integriert werden.
Es ist auch so, daß die meisten Eigenschaften, die den kritisch Denkenden am Staat aufstossen, solche sind, die es eigentlich auch vom Konzept her nicht geben sollte (Korruption, Misswirtschaft etc.). Hier verstoßt der Staat gegen seine eigenen Regeln.


Ja. Aber würde eine Gesellschaft ohne Staat keine Kriminellen hervorbringen?

Erfahrungen in der Geschichte zeigen: nein. Nur wenige Gesellschaften mögen das geschafft haben - ich möchte es nicht ausschliessen.

Es ist vor allem eine Frage der Erziehung. Aber Erziehung bedarf auch Regeln, weil irgendwer definiert immer, was gut ist und was böse ist und damit auch, was kriminell ist.
So gesehen mag es an sich in der Anarchie keine Kriminalität geben, weil es keine Regeln gibt, gegen die man verstossen kann (-;

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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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