Angezeigtes Thema: 'Ist mangelhafter Urheberschutz im Interesse des Verbrauchers.'
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Von: huflaikhan (Rang: Regular)   Beiträge: 111
Mitglied seit: 09.02.2002
Geschrieben am: 31.12.2002 um 13:33 (2693 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Halllol,

Am 2002-12-31 13:12 hat Bodo geschrieben:

Hi


Martins ueberraschender Auftritt zum Jahresausgang (-;

Ja, so ist es. Das Schaf kehrt zur Herde zurück

Am 2002-12-31 11:45 hat huflaikhan geschrieben:

Die Antwort dürfte nicht ganz einfach sein. Sicher scheint mir, dass in den genannten Fällen die Formen des Diebstahls in der Tat sehr einfach zu bewerkstelligen sind. Dass aber auch geistiges Eigentum eben nicht mit materiellem Eigentum gleichzusetzen ist und vielfach das Gefühl vorherrscht, dass der Geldwert von geistigem Eigentum nicht korrekt bestimmt worden ist.

Wobei jeder, der sein Geld mit etwas verdient bei dem er das Gehirn benutzt, weiss, dass der Zusammenhang besteht.

Da wäre ich mir nicht so sicher. Denn das Thema ist zu komplex: Das Urheberrecht an Magisterarbeiten zum Beispiel hat nicht der Magister, sondern sein Prof. Der kann damit machen, was er will, auch unter eigenem Namen veröffentlichen. Auch so eine Merkwürdigkeit.

Meines Erachtens ist eben der Wert geistigen Eigentums nicht durch geldwerten Tausch bestimmbar. Gleichwohl wird es so gehandelt - bei Patenten zum Beispiel.

Wem gehört die Musik?
Dem Komponisten? Ja. Gut, so soll er sie denn behalten.
Den Musikern? Nee, denen gehört die Aufführung.
Den Hörern? Nee, denen gehört eigentlich gar nichts, selbst wenn sie dafür Geld ausgeben. Denen gehört die Erfahrung mit Musik (im Live-Konzert) oder das Ding (die CD von mir aus), die sie sich anhören können, bis die Ohren abfallen.

Was also kauft denn so ein Hörer wirklich, eine Leistung einer Vervielfältigungsfirma, mehr eigentlich nicht.

Und ich stelle mich mal ganz dumm. Er kauft kein Original, sondern eine Kopie, schon die Komprimierung a la mp3 oder ogg ist eine Veränderung der Kopie eines Originals. Aber das ist auch eine blöde Argumentation, ich merks ja selbst

Im Musikbereich ist es eben das Problem, dass die Eigentums- und Urheberverhältnisse sehr unklar ineinander vermittelt sind. Zwischen dem Hörer und dem Urheber gibt es keine unmittelbare Vermittlung. Die Wertschöpfungskette ist zu lang, als das man unmittelbaren Schaden spüren könnte. Und zahlreiche Spielarten sind denkbar.

In China bieten Künstler ihre Musik gerade auch auf dem Schwarzmarkt feil, weil sie auf diese Weise eher bekannt werden können als auf dem "normalen" Marketingweg. Ja so ist das in China, hat mir ein Musiker gesagt. Eigentlich ist dies ja ein "Fehler", auch volkswirtschaftlich, aber künstlerisch und öffentlichkeitstechnisch ist es richtig.

Dann kann man nur noch sagen. Die Gesellschaft, in der geistiges Eigentum nicht geschätzt wird, die also solche Ausweichmodelle herausfordert, ist eben falsch gebaut. Schön, das wusste ich schon immer. Aber ändern tut es nichts.

Ach, es ist ein weites, weites Feld ....

Dann guten Rutsch.

Das wünsche ich ebenso.

MH


_________________
Nizza, den 24. November 1887

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Antworten:
Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 31.12.2002 um 16:11 (2684 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-12-31 13:33 hat huflaikhan geschrieben:

Da wäre ich mir nicht so sicher. Denn das Thema ist zu komplex: Das Urheberrecht an Magisterarbeiten zum Beispiel hat nicht der Magister, sondern sein Prof. Der kann damit machen, was er will, auch unter eigenem Namen veröffentlichen. Auch so eine Merkwürdigkeit.

Das finde ich falsch.
Aber die Tatsache, daß in manchen Fällen mit geistigem Eigentum unfair umgegangen wird, beweist ja nicht, daß nicht grundsaetzlich ein fairer Umgang möglich ist.


Meines Erachtens ist eben der Wert geistigen Eigentums nicht durch geldwerten Tausch bestimmbar. Gleichwohl wird es so gehandelt - bei Patenten zum Beispiel.

Das trifft ja auf viele Arten von Eigentum zu (Stichwort "persönlicher/individueller Wert"). Da kann dann der, der diesen Wert besitzt, festlegen, wieviel es ihm Wert ist. Und wer es haben will, muss diesen Preis bezahlen oder es sein lassen.
Das ist meine ganz pauschale Einschaetzung: Bei allem, was nicht lebensnotwendig ist, muss, wer etwas haben will, den Preis bezahlen, den der Besitzer dafuer verlangtl. Bin ich nicht bereit diesen Preis zu zahlen, dann muss ich Verzicht ueben.

[Der Hörer]
Und ich stelle mich mal ganz dumm. Er kauft kein Original, sondern eine Kopie, schon die Komprimierung a la mp3 oder ogg ist eine Veränderung der Kopie eines Originals. Aber das ist auch eine blöde Argumentation, ich merks ja selbst

Was wolltest Du damit be-argumentieren?


Dann kann man nur noch sagen. Die Gesellschaft, in der geistiges Eigentum nicht geschätzt wird, die also solche Ausweichmodelle herausfordert, ist eben falsch gebaut. Schön, das wusste ich schon immer. Aber ändern tut es nichts.

Sicher ändert sich das naechstes Jahr (-;


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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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