Angezeigtes Thema: 'Globalisierungskritiker in Florenz'
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Von: Sozialist (Rang: Vielschreiber)   Beiträge: 783
Mitglied seit: 29.09.2002
Geschrieben am: 18.11.2002 um 15:23 (2799 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2002-11-16 23:28 hat revolutionsound geschrieben:

[Brot und Spiele]
Nicht nur Cesar: die Mayas hatten ihre Spielchen, Salomo hatte laut jüdischen Schriften Pferderennen. Man kann die Menschen beeindrucken mit dem, was sie normalerweise nicht sehen oder was sie nicht besitzen oder mit Orten, zu denen sie normalerweise keinen Zugang haben - die Anlässe mögen Feiern, Zeremonien oder politisch sein, jemand spricht, von dem viel geschrieben und erzählt wird mit Krone auf dem Haupt. Dann kennt dieserjenige auch noch die Schrift. Das Volk bekommt zu sehen, dass es nichts besonderes und 'ohnmächtig' (unmächtig).

Naja, zwischen Pferderennen und Gladiatoren würde ich aber noch unterscheiden, auchw enn die Sensationgier dahinter die selbe ist. Aber dem Volk zu vermitteln wie ohnmächtig es ist... über diesen Stand müssten wir doch seit demokratischen Revolutionen hinweg sein, oder? Immerhin hat sich dort gezeigt, dass das Volk doch einiges Bewegen kann und die Herrscher ohne sie keine Herrscher mehr sind, wenn ihnen einfacj niemand mehr folgt.
Die möglichkeit einer inszenierten Selbstverbrennung hatte ich nie in Betracht gezogen, scheint aber ja zu stimmen. Aber das Verhalten der chinesichen Regierung ist mir damit wesentlich rätselhafter geworden. Sahen sie in dieser riesigen Organisation eine Konkurrenz zu ihrer Kommunistischen Partei?

Falun gong ist keine Partei noch eine politische Organisation (obwohl eine politische Kraft von den Praktizierenden ausgehen gehen, sie sind präsent und überall in der Gesellschaft). Die falun gong müssen also von der Regierung, die wegen ihrer Menschenrechtsverbrechen bekannt ist, ins schlechte Rampenlicht gestellt werden, denn vor der Weltöffentlichkeit 'müsse' ja eine politische Verfolgung 'rechtfertigbar' sein. Die Praktizierenden von falun gong (falun gong wird auch nicht als Religion verstanden) haben keine politischen Motive - sowas wie Systemsturz oder so - als Verhaltensmaxime. 'Wahrscheinlich' ist die Praxis an sich systemunterminierend.

Vielleicht werden sie schon allein aus ihrer Größe heraus als bedrohlich angesehen. Immetrhin hat Falun Gong 100mio Praktizierende und damit mehr als Chinas Regierende Kommunistische Partei Mitglieder hat.

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wieder da...

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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 18.11.2002 um 16:35 (2682 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-11-18 15:23 hat Sozialist geschrieben:

Am 2002-11-16 23:28 hat revolutionsound geschrieben:

[Brot und Spiele]
Naja, zwischen Pferderennen und Gladiatoren würde ich aber noch unterscheiden, auchw enn die Sensationgier dahinter die selbe ist.

Unterschiedlich sind sie. Das hervorstechende bei Gladiatorenkämpfen sind viele Todesopfer per se. Der legale Kriegsschauspielplatz war das Stadium.

Aber dem Volk zu vermitteln wie ohnmächtig es ist... über diesen Stand müssten wir doch seit demokratischen Revolutionen hinweg sein, oder? Immerhin hat sich dort gezeigt, dass das Volk doch einiges Bewegen kann und die Herrscher ohne sie keine Herrscher mehr sind, wenn ihnen einfacj niemand mehr folgt.

Die Revolutionen haben es jedoch nicht hinreichend geschafft, sogenannte Elitensysteme auf Dauer vorzubeugen.

Vielleicht werden sie schon allein aus ihrer Größe heraus als bedrohlich angesehen. Immetrhin hat Falun Gong 100mio Praktizierende und damit mehr als Chinas Regierende Kommunistische Partei Mitglieder hat.

Damit ist es doch eine Art Volksbewegung. Obwohl die Praktizierenden keine offiziellen politischen Ziele hat, sind ihre Verhaltensmaxime bestimmt nicht an den Maximen der Regierung ausgerichtet. Und das ist für die Regierung und Staatsapparat per se 'gefährlich'.


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