Angezeigtes Thema: 'Braucht der Irak einen Leviathan?'
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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 27.11.2006 um 11:25 (3281 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2006-11-27 00:26 hat revolutionsound geschrieben:

Es ist es nicht das Volk, dass sich zerfleischt, sondern es sind kleine Interessegruppen die sich gegenseitig und das Volk dabei mit zerfleischen.

Bürgerkriegschaos: das Volk wird gegeneinander und natürlich auch gegen die Besatzer aufgehetzt. Die Mehrheit macht nicht mit, aber es sind mittlerweile sehr viele.

Wir wir aus regelmässigen Bedrohungsszenarien auf deutschem Boden wissen, können bereits eine handvoll Bartträger die mit einem Flughafenangestellten plaudern, ein Land in Atem halten.
Zumindest wenn jemand Interesse daran hat.


Es überschlägt sich immer mehr - und das kurz nach der Verurteilung des Ex-Diktators.

Meinst Du, es hat damit zu tun?


Der Ruf kommt nun aus den USA selbst. Die Los Angeles Times gibt Zeilen heraus, in denen zur Wiederinstallation Husseins aufgerufen wird. Die USA seien gefeit genug, Genozide zu verhindern, aber nicht, so ein Chaos in Ordnung zu bringen. Richtig: unter ihren Fittichen ging die Unordnung erst los.

Ich bezweifele, dass das helfen würde. Denn im Gegensatz zu früher gibt es keinen funktionierenden Staatsapparat mehr, auf den Saddam zurückgreifen könnte. D.h. durch den Einsatz von Gewalt könnte wohl auch Saddam das nicht lösen und für eine Aussöhnung der Religionsgruppen ist er sicher der falsche Mann.

Ich habe folgende experimentelle Idee: Ich denke, viele Iraker würde gerne da weggehen, wo sie aktuell sind und sich bedroht füllen. Z.B. die Sunniten aus mehrheitlich schiitischen Gebieten. Wie wäre es also mit einer Haustausch-Börse: "Schiit aus der Gegend von Bagdad sucht gleichwertiges Haus im Umfeld von Bassra."
So könnte man Gebiete ethnisch trennen (denn wer glaub, dass es ohne gehen wird, ist einfach dumm) ohne Gewalt anzuwenden und dadurch ohne zusätzlichen Hass zu sähen.

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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 27.11.2006 um 23:38 (3123 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2006-11-27 11:25 hat Bodo geschrieben:

Am 2006-11-27 00:26 hat revolutionsound geschrieben:

Es ist es nicht das Volk, dass sich zerfleischt, sondern es sind kleine Interessegruppen die sich gegenseitig und das Volk dabei mit zerfleischen.

Bürgerkriegschaos: das Volk wird gegeneinander und natürlich auch gegen die Besatzer aufgehetzt. Die Mehrheit macht nicht mit, aber es sind mittlerweile sehr viele.

Wir wir aus regelmässigen Bedrohungsszenarien auf deutschem Boden wissen, können bereits eine handvoll Bartträger die mit einem Flughafenangestellten plaudern, ein Land in Atem halten.
Zumindest wenn jemand Interesse daran hat.

Sicher. In den USA wurde mit Angst vor dem Terrorismus Wahlfang gehalten. Hat nicht geklappt: die Lage im Irak ist wohl zu katastrophal und die Zahl der toten US-Soldaten zu hoch.

Es überschlägt sich immer mehr - und das kurz nach der Verurteilung des Ex-Diktators.

Meinst Du, es hat damit zu tun?

Die Situation war vorher auch katastrophal. Aber die richterliche Entscheidung hat durchaus auch politischen Stellenwert. Hussein war Sunnit und die Entscheidung wurde von anderen Volksgruppen gefeiert.

Der Ruf kommt nun aus den USA selbst. Die Los Angeles Times gibt Zeilen heraus, in denen zur Wiederinstallation Husseins aufgerufen wird. Die USA seien gefeit genug, Genozide zu verhindern, aber nicht, so ein Chaos in Ordnung zu bringen. Richtig: unter ihren Fittichen ging die Unordnung erst los.

Ich bezweifele, dass das helfen würde. Denn im Gegensatz zu früher gibt es keinen funktionierenden Staatsapparat mehr, auf den Saddam zurückgreifen könnte. D.h. durch den Einsatz von Gewalt könnte wohl auch Saddam das nicht lösen und für eine Aussöhnung der Religionsgruppen ist er sicher der falsche Mann.

Auf die Mehrheit kann er auch nicht zurückgreifen, denn die Mehrheit sind die Schiiten. Und die würden einem Hussein-Regime Widerstand leisten. Die Kurden würden sich ebenfalls nun die Zähne blecken. Nein, ein Hussein-Regime - das ist vorbei.

Ich habe folgende experimentelle Idee: Ich denke, viele Iraker würde gerne da weggehen, wo sie aktuell sind und sich bedroht füllen. Z.B. die Sunniten aus mehrheitlich schiitischen Gebieten. Wie wäre es also mit einer Haustausch-Börse: "Schiit aus der Gegend von Bagdad sucht gleichwertiges Haus im Umfeld von Bassra."
So könnte man Gebiete ethnisch trennen (denn wer glaub, dass es ohne gehen wird, ist einfach dumm) ohne Gewalt anzuwenden und dadurch ohne zusätzlichen Hass zu sähen.

Vielleicht würde einige mitmachen. Aber wie steht es mit der Hauptstadt? Wäre vielleicht eine Folge der politische Zerfall des Irak, besonders in territorialer Hinsicht?

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