Angezeigtes Thema: 'Braucht der Irak einen Leviathan?'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 27.11.2006 um 00:26 (3304 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2006-11-19 17:08 hat Bodo geschrieben:

Am 2006-11-15 01:48 hat revolutionsound geschrieben:

Interessant ist ein Kommentar zu dem Artikel:
Der Böhse (14.11.2006 21:29 Uhr)
Hobbes lässt grüßen
Das Problem an der ganzen Sache ist, dass Irak ein Land ist, dass von vielen religiösen gruppen, die sich nicht ausstehen können, bewohnt wird. Um dieses Hobbes'sches Land zu einer Einheit zu formen, brauchte es einen Leviathan: Saddam. Dieser wurde nun gestürzt und so ist diese Stabilität, die er mit Gewalt und Härte aufrechthielt, weg. Das Volk ist zwar frei, doch es zerfleischt sich selbst.
Hat der Böhse recht?

Es ist es nicht das Volk, dass sich zerfleischt, sondern es sind kleine Interessegruppen die sich gegenseitig und das Volk dabei mit zerfleischen.

Bürgerkriegschaos: das Volk wird gegeneinander und natürlich auch gegen die Besatzer aufgehetzt. Die Mehrheit macht nicht mit, aber es sind mittlerweile sehr viele. Alte Spannungen leben wieder auf. Einerseits geraten die Volksgruppen aneinander, sogar unter sich geraten sie aneinander. Dann sind es die religiösen Spannungen, die auf einen langen Pfad zurückblicken können. Es überschlägt sich immer mehr - und das kurz nach der Verurteilung des Ex-Diktators.

Recht hat er darin, dass das unter Saddam nicht so gelaufen wäre. Da war jeder Kopf, der sich aus der Menge erhoben hat, ganz schnell ab.

Der Ruf kommt nun aus den USA selbst. Die Los Angeles Times gibt Zeilen heraus, in denen zur Wiederinstallation Husseins aufgerufen wird. Die USA seien gefeit genug, Genozide zu verhindern, aber nicht, so ein Chaos in Ordnung zu bringen. Richtig: unter ihren Fittichen ging die Unordnung erst los. Und Rumsi hat doch den Folterauftrag gegeben.

J. Chait: Ruf nach dem Ex-Diktator

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Wir leben nicht, wir werden gelebt.

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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 27.11.2006 um 11:25 (3282 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2006-11-27 00:26 hat revolutionsound geschrieben:

Es ist es nicht das Volk, dass sich zerfleischt, sondern es sind kleine Interessegruppen die sich gegenseitig und das Volk dabei mit zerfleischen.

Bürgerkriegschaos: das Volk wird gegeneinander und natürlich auch gegen die Besatzer aufgehetzt. Die Mehrheit macht nicht mit, aber es sind mittlerweile sehr viele.

Wir wir aus regelmässigen Bedrohungsszenarien auf deutschem Boden wissen, können bereits eine handvoll Bartträger die mit einem Flughafenangestellten plaudern, ein Land in Atem halten.
Zumindest wenn jemand Interesse daran hat.


Es überschlägt sich immer mehr - und das kurz nach der Verurteilung des Ex-Diktators.

Meinst Du, es hat damit zu tun?


Der Ruf kommt nun aus den USA selbst. Die Los Angeles Times gibt Zeilen heraus, in denen zur Wiederinstallation Husseins aufgerufen wird. Die USA seien gefeit genug, Genozide zu verhindern, aber nicht, so ein Chaos in Ordnung zu bringen. Richtig: unter ihren Fittichen ging die Unordnung erst los.

Ich bezweifele, dass das helfen würde. Denn im Gegensatz zu früher gibt es keinen funktionierenden Staatsapparat mehr, auf den Saddam zurückgreifen könnte. D.h. durch den Einsatz von Gewalt könnte wohl auch Saddam das nicht lösen und für eine Aussöhnung der Religionsgruppen ist er sicher der falsche Mann.

Ich habe folgende experimentelle Idee: Ich denke, viele Iraker würde gerne da weggehen, wo sie aktuell sind und sich bedroht füllen. Z.B. die Sunniten aus mehrheitlich schiitischen Gebieten. Wie wäre es also mit einer Haustausch-Börse: "Schiit aus der Gegend von Bagdad sucht gleichwertiges Haus im Umfeld von Bassra."
So könnte man Gebiete ethnisch trennen (denn wer glaub, dass es ohne gehen wird, ist einfach dumm) ohne Gewalt anzuwenden und dadurch ohne zusätzlichen Hass zu sähen.

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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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