Angezeigtes Thema: 'Karsais umstrittenen Haltung gegenüber den Taliban'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 27.05.2005 um 00:43 (2942 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2005-05-25 22:06 hat Bodo geschrieben:

Am 2005-05-24 20:51 hat revolutionsound geschrieben:


Betreffs Newsweek: Bezeichnend ist, dass die Artikel mehrfach von offizieller Stelle abgesegnet wurden. Ich glaube einmal von seiten der Regierung und dann von Seiten des Militärs. Wozu Newsweek sich diese freiwillige Zensur oder Kontrolle auferlegt, weiss ich nicht. Es zeigt aber, dass a. die beschriebenen Vorfälle wahrscheinlich wahr sind und dass b. niemand sich deren Brisanz bewußt war - typisch für die Arroganz und Ahnungslosigkeit der Beteiligten.

Das Pentagon nutzte sogleich den Rückzieher der Newsweek und schoss mit der Breitseite. Von daher müsste es dem Pentagon klargewesen sein, warum in Afghanistan vehemente Proteste geschahen. Gleich zwei Mal ein Gesichtsverlust, Newsweek und Pentagon.

Wobei es im Fall von Newsweek bedauerlicher ist, weil erstens unverdient und zweitens die Presse ingesamt eingeschüchtert wird. Und das zu einem Zeitpunkt, an dem langsam wieder kritisch berichtet wird.

Newsweek hat sich kurzfristig was getraut, was sich sonst die Washington Post traut, gut das die Los Angeles Times nachlegt. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die Newsweek deeskaliert hat, da sie die Folgen ihrer Berichterstattung buchstäblich im Fernsehen mitverfolgen konnte, Folgen, die man eigentlich garnicht sehen will. Sollte man in der islamischen Welt es nicht begrüßen, wenn enthüllt wird, dass die Aggressoren die eigenen Kultur und Religion nicht achten und die Presse es eben nicht durch die Blume sagt?

A propos: Karsai verlangt eine Stellungnahme Bushs um weitere Folterskandale in Gefängnissen in Afghanistan.

Aber vergißt nicht zu betonen, dass es sich dabei um Einzelfälle handelt.

Ob er auch so besorgt um die eigenen Gefängnisse ist?

Ich kann ihn nicht einschätzen. Würde mich aber nicht wundern, wenn ihm das grad egal ist und er nur deswegen öffentlich so auftritt, weil er den radikalen Kräfte im Land keine Munition liefern will.

Die Berichte von Gefängnissen in Afghanistan, die ich gelesen habe, weisen eher auf mangelhafte Zustände hin. Um mehr über Folter in Afghanistan zu erfahren, kann man sich ab Juni den ai-Bericht 2005 kaufen bzw. den 2004er gibt es ja auch noch. Afghanistan wird bestimmt keine Weiße Weste tragen.

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Wir leben nicht, wir werden gelebt.

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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 27.05.2005 um 23:13 (3029 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2005-05-27 00:43 hat revolutionsound geschrieben:

[Newsweek und was alles durch eine Toilette passt]
Sollte man in der islamischen Welt es nicht begrüßen, wenn enthüllt wird, dass die Aggressoren die eigenen Kultur und Religion nicht achten und die Presse es eben nicht durch die Blume sagt?

Wieso sollten die begrüssen, was dort ohnehin jeder schon immer glaubt/weiss?

Das waren Drama der USA ist doch das, dass man heutzutage alles schlechtes über sie glaubt.
Möge es ihnen so lange anhaften, wie uns der krautfressende Nazi.


Ich kann ihn nicht einschätzen. Würde mich aber nicht wundern, wenn ihm das grad egal ist und er nur deswegen öffentlich so auftritt, weil er den radikalen Kräfte im Land keine Munition liefern will.

Die Berichte von Gefängnissen in Afghanistan, die ich gelesen habe, weisen eher auf mangelhafte Zustände hin. Um mehr über Folter in Afghanistan zu erfahren, kann man sich ab Juni den ai-Bericht 2005 kaufen bzw. den 2004er gibt es ja auch noch. Afghanistan wird bestimmt keine Weiße Weste tragen.

Für die Zeit unter den Taliban wird es wahrscheinlich keine genauen Zahlen geben.
Wäre interessant zu wissen, wie sehr sich die Zustände durch den Eintritt der Freiheit auf amerikanische Art verbessert (?) haben.

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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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