Angezeigtes Thema: 'Neues aus Absurdistan'
Beitrag Nummer -1 plus 0 Antworten

Legende:  - Infos zur Person  - E-Mail  - Homepage öffnen  - Editieren  - Antworten  - Antw. ohne Zitat
Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 09.04.2003 um 16:36 (6664 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
So, vor mir liegt eine Broschüre mit dem Titel fallen but not forgotten. Es handelt sich um eine Art Werbebroschüre für Gott. Die Veranlassung für dieses Schriftstück war der Anschlag auf das World Trade Center. Auf dem Schriftstück sind viele qualitativ hohe Aufnahmen abgebildet. Es richtet sich insbesonders an die Personen, die sich zu dem damaligen Zeitpunkt fragten, wo Gott während dieses Unglücks (und weitere) gewesen ist.

Where was God in those critical moments that meant the difference between life and death for so many?

Die Antwort wird geliefert: He was there, in New York and Washington, Tokyo and Columbine. He was with those wohl lived and those who died, hearing every prayer. He felt the anguish of every person suffering in confused darkness and silence. He grieved over the hideous sin perpetrated on those innocent people, but He wasn't surprised. Evil choices frequently affect innocent lives.

Was sich Leute alles einfallen lassen, um das Volk am Glauben an Gott festzuhalten, und wo Gott sich nicht überall die Augen zugekniffen haben muss...

Weiter heisst es: Proof of God's Love Why didn't God intervene for the victims...? But he did! He died for them long before they were born, even those victims who would never believe in Him.

Das ist die Anspielung auf die Botschaft am Kreuz, nämlich, dass Gott für alle Zeiten durch die Opferung 'seines Sohnes' (Achtung: teuflisches Menschenopfer!) vorgesorgt hat. Jawoll. Für die Unschuldigen in Irak und Afghanistan interveniert Gott doch auch nicht. Mit was für billigen Lügen wird da die Bevölkerung abgefüttert? Hat Gott ein neu-auserwähltes Dollar-Volk?

Aber damit nicht genug: am Freitag, den 14. September 2001, drei Tage nach dem Unglück (oder für was auch immer das gehalten wird) richtete der bekannte Prediger Billy Graham, der durchaus mal Präsidenten berät oder für sie betet, in der National Cathedral in Washington D.C. seine Worte an die Zuhörerschaft. U.a. liess er verlauten: My prayer today is that we will feel the loving arms of God wrapped around us, and will know in our hearts that He will never forsake us as we trust in Him.* Da haben wohl ein paar Propagandisten so kalkuliert, dass die Leute den Anschlag ohne Nachdenken in Kauf nehmen, damit in Afghanistan einmarschiert werden kann sonst alles drum und dran. Noch vor der Rede Grahams, am 12. September 2001, war der Beschluss bekanntgegeben: Irak werde angegriffen werden. Lassen wir mal kurz den Think Tank weg.

Die Broschüre ist doch De-Aufklärung im höchsten Massstab. Aber immernoch nicht genug: von anderer christlich-fundamentalistischer Seite wurde nämlich der Anschlag als Strafe Gottes verkündet und 'prophetisch' angedeutet. Und diese Sichtweise hat auch funktioniert. Und nun? Ist sich Gott uneins oder schizophren?
Alles nur Politik.

* Wenn es um das geht, was wir im Deutschen als 'Gott' in den Bibeln stehen haben, wird natürlich ein persönliches Fürwort immer gross geschrieben.

_________________
Wir leben nicht, wir werden gelebt.

Aktionen:   Informationen zu revolutionsound   User-Website besuchen revolutionsound   Antworten mit Zitieren   Antworten ohne Zitieren
Legende:  - Infos zur Person  - E-Mail  - Homepage öffnen  - Editieren  - Antworten  - Antw. ohne Zitat