Angezeigtes Thema: 'To engage or not to engage (in Iraq)?'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 16.09.2002 um 22:51 (2063 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Meiner Einschätzung nach will Bush einen Krieg. Von Saddam kriegt man kaum mit, was da wirklich los ist. Ich denke, seine Chancen nach einem ernsten Angriff der USA weiterhin Staatschef zu sein, sind denkbar schlecht. Deswegen kann er eigentlich nicht an einem Krieg interessiert sein, weil er was könnte er gewinnen?

Eine Zelle wie Milosevic?

Das oder ein Grab in der trockenen Wuestenerde.
Fraglich, ob er das will.

Was steht denn offiziell in Aussicht neben dem Sturz des Regimes?

Auch ein bin Laden konnte doch nicht ernsthaft auf darauf bauen, einen Krieg zu gewinnen. Trotzdem legen sich die Kerle an.

Bin Laden hat eine andere Position. Er kann das, was er bisher getan hat, auch dann machen, wenn die USA hinter ihm her ist. Er braucht kein bestimmtes Land, Volk, Steuereinnahmen oder Staatsgrenzen.

Trotzdem war es eine komische Politik. Die USA verstanden es als Einladung zur Invasion und machen sich ran an den Bau einer Pipeline. Und die nächsten Islamisten sind an der Macht.

Allerdings ist hier die Situation deutlich anders als in Afghanistan. Dort wollte die Zivilbevölkerung die Taliban gerne loswerden. Im Irak hingegen ist der Rückhalt für Saddam eher hoch - danke jahrelanger Propaganda.

Die Nordallianz unterscheidet sich jedoch nicht wirklich von den Taliban.

Da bin ich nicht sehr informiert.
Meinem Eindruck nach tut sie das schon. Kassai (?) hat schon ein weit staatsmännischeres Auftreten als Omar, die verschiedenen Volksgruppen sind in der neuen Legislative besser vertreten und der Kontakt zum Westen wird sicher auch eine Liberalisierung des Landes mit sich bringen (die Taliban hingegen waren sehr isoliert und entsprechend zwangsweise unabhängig und kaum zu beeinflußen).

Die Scharia ist wieder eingeführt. Die Unterdrückung der Frauen ist wieder an der Tagesordnung - übrigens auch durch die Taliban, die sich ein wenig zurückgezogen hat. Einige von den Taliban sind übrigens jetzt bei der Nordallianz (->angeworben).

Saddam hat im eigenen Land tatsächlich keine ernsthaften Gegner für das eigene Regime. Der erste Golfkrieg endete tatsächlich mit einer Regimebelassung, aus welchem Motiv auch immer.

Bush sen. wollte seinem Sohn noch etwas übrig lassen (-;

Fällt also unter mittelfristige Politik. [-:

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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 17.09.2002 um 00:56 (2141 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-09-16 22:51 hat revolutionsound geschrieben:


[Saddams Abgang]
Das oder ein Grab in der trockenen Wuestenerde.
Fraglich, ob er das will.

Was steht denn offiziell in Aussicht neben dem Sturz des Regimes?

Soweit ich mich erinnere will Bush Saddam komplett absägen.
Erfüllt Saddam die UN-Resolutionen und verhindert damit einen Angriff der Amis, dann sitzt er vielleicht im Irak bis er an Demenz stirbt.


[Nach den Taliban]
Die Scharia ist wieder eingeführt. Die Unterdrückung der Frauen ist wieder an der Tagesordnung - übrigens auch durch die Taliban, die sich ein wenig zurückgezogen hat. Einige von den Taliban sind übrigens jetzt bei der Nordallianz (->angeworben).

hat sich wirklich so wenig geändert? Sehr bedauerlich.


Der erste Golfkrieg endete tatsächlich mit einer Regimebelassung, aus welchem Motiv auch immer.

Bush sen. wollte seinem Sohn noch etwas übrig lassen (-;

Fällt also unter mittelfristige Politik. [-:

Hat er sich gedacht: "Das hat mich ja so irre beliebt gemacht, das sollte mein Sohn auch mal versuchen. Da sammeln wir noch ein paar Jahre Spenden von den Ölproduzenten und dann kaufen wir meinem debilen Sohn dein Präsidentenstuhl."

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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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