Angezeigtes Thema: 'To engage or not to engage (in Iraq)?'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 16.09.2002 um 16:45 (2268 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Am 2002-09-16 01:45 hat Bodo geschrieben:

Am 2002-09-16 01:13 hat revolutionsound geschrieben:

Die Wissenschaft ermöglicht doch einen Weg, der nicht unbedingt öffentlich in Frage gestellt ist, Doppelagent hin oder her. Es gibt ganz andere Wege, im Bett mit dem Feind zu sein.

Ich denke, die Staaten schauen ihren Wissenschaftlern bei solchen Dingen schon genau auf die Finger.

Man will sich ja nicht in das eigene Fleisch schneiden. Kein Wunder also, dass Stoiber an einem zweiten Atomei interessiert ist (waffenfähiges Plutonium). Aber ich will ja nichts unterstellen.

[Britisches Verteidigungsministerium bestätigt Angriffe im Irak]
Genau so funktioniert's. Der Irak testet aus, wieviel er sich trauen kann und die USA und GB nehmen das als Rechtfertigung dafür, ein paar Angriffe (diesmal wohl etwas mehr) zu fliegen. Der Irak kann das ganze in der islamischen Welt auf dem Konto "Opfer für den heiligen Krieg" verbuchen und die Gegenseite im Westen unter "Verteidigung der Freiheit". Auf der Strecke bleiben ein paar tote Irakische Soldaten und ein paar zerstörten Militäranlagen die im Fall eines wirklichen Angriffes aber ohnehin hoffnungslos überfordert wären und entsprechend nutzlos sind.

Wollen beide also den Krieg oder wollen sie ihn verhindern?

Meiner Einschätzung nach will Bush einen Krieg. Von Saddam kriegt man kaum mit, was da wirklich los ist. Ich denke, seine Chancen nach einem ernsten Angriff der USA weiterhin Staatschef zu sein, sind denkbar schlecht. Deswegen kann er eigentlich nicht an einem Krieg interessiert sein, weil er was könnte er gewinnen?

Eine Zelle wie Milosevic? Auch ein bin Laden konnte doch nicht ernsthaft auf darauf bauen, einen Krieg zu gewinnen. Trotzdem legen sich die Kerle an. Und die USA kommen u.a. ihren Ölinteressen nach.

Allerdings ist hier die Situation deutlich anders als in Afghanistan. Dort wollte die Zivilbevölkerung die Taliban gerne loswerden. Im Irak hingegen ist der Rückhalt für Saddam eher hoch - danke jahrelanger Propaganda.

Die Nordallianz unterscheidet sich jedoch nicht wirklich von den Taliban. Und die Taliban genoss die Ziehkultur im Kräftespiel der Großmächte und im Stellvertreterreigen.
Saddam hat im eigenen Land tatsächlich keine ernsthaften Gegner für das eigene Regime. Der erste Golfkrieg endete tatsächlich mit einer Regimebelassung, aus welchem Motiv auch immer.


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Von: Bodo (Rang: Moderator)   Beiträge: 2722
Mitglied seit: 13.01.2002
Geschrieben am: 16.09.2002 um 17:57 (2122 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2002-09-16 16:45 hat revolutionsound geschrieben:

Man will sich ja nicht in das eigene Fleisch schneiden. Kein Wunder also, dass Stoiber an einem zweiten Atomei interessiert ist (waffenfähiges Plutonium). Aber ich will ja nichts unterstellen.

Das ist eben Stoibers Vorstellung davon, was zukunfstüchtig ist.



Meiner Einschätzung nach will Bush einen Krieg. Von Saddam kriegt man kaum mit, was da wirklich los ist. Ich denke, seine Chancen nach einem ernsten Angriff der USA weiterhin Staatschef zu sein, sind denkbar schlecht. Deswegen kann er eigentlich nicht an einem Krieg interessiert sein, weil er was könnte er gewinnen?

Eine Zelle wie Milosevic?

Das oder ein Grab in der trockenen Wuestenerde.
Fraglich, ob er das will.


Auch ein bin Laden konnte doch nicht ernsthaft auf darauf bauen, einen Krieg zu gewinnen. Trotzdem legen sich die Kerle an.

Bin Laden hat eine andere Position. Er kann das, was er bisher getan hat, auch dann machen, wenn die USA hinter ihm her ist. Er braucht kein bestimmtes Land, Volk, Steuereinnahmen oder Staatsgrenzen.


Allerdings ist hier die Situation deutlich anders als in Afghanistan. Dort wollte die Zivilbevölkerung die Taliban gerne loswerden. Im Irak hingegen ist der Rückhalt für Saddam eher hoch - danke jahrelanger Propaganda.

Die Nordallianz unterscheidet sich jedoch nicht wirklich von den Taliban.

Da bin ich nicht sehr informiert.
Meinem Eindruck nach tut sie das schon. Kassai (?) hat schon ein weit staatsmännischeres Auftreten als Omar, die verschiedenen Volksgruppen sind in der neuen Legislative besser vertreten und der Kontakt zum Westen wird sicher auch eine Liberalisierung des Landes mit sich bringen (die Taliban hingegen waren sehr isoliert und entsprechend zwangsweise unabhängig und kaum zu beeinflußen).


Saddam hat im eigenen Land tatsächlich keine ernsthaften Gegner für das eigene Regime. Der erste Golfkrieg endete tatsächlich mit einer Regimebelassung, aus welchem Motiv auch immer.

Bush sen. wollte seinem Sohn noch etwas übrig lassen (-;

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Seelig sind die, die da arm an Geist sind, denn sie werden sich Christlich Soziale Union nennen.

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