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Angezeigtes Thema: 'Zur altneuen Ordnung in Afghanistan' Beitrag Nummer 20 plus eine Antwort
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator) |
| Beiträge: 3739 Mitglied seit: 18.02.2002
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Geschrieben am: 01.03.2004 um 12:18 (2289 mal angezeigt) (Aktuell gewählter Beitrag)
Dass sich etwas in Afghanistan getan hat, zeigt übrigens ein Film namens Osama. Der Film erzählt von einem Mädchen, dass seine Mutter versorgen muss, die nicht mehr als Krankenpflegerin arbeiten darf. Die Mutter ist Witwe und darf nicht ohne männliche Begleitung auf die Straße, würde sie das doch wagen, käme es einem Todesurteil gleich. Das Mädchen muss mit geschorenen Haaren das Nötigste besorgen und gibt sich als Junge aus. Eine "Gefängnissituation".
Der Film veranschaulicht die Instrumentalisierung der Religion zu den unmoralischsten Zwecken äusserst gut. Die männliche 'Bevölkerung' wird zur Herrschaft und Ausbeutung erzogen, mit der Instrumentalisierung des Gottes- und Teufelsbegriffs - unter totalitärer Herrschaft. Woher stammt die Anschauung, dass Männer im Himmel in Gärten hausieren dürfen und ihnen Jungfrauen aus der Produktion geliefert werden? Das wirkt sich auf die Realität so aus, dass haufenweise der Himmel auf Erden organisiert wird. Kleine Vergehen - und die weiblichen Noch-Kinder landen in den Häusern und zugleich Gefängnissen religiöser Fundamentalisten, die die Frauen nicht mehr rauslassen. Oder Frauen kommen in die Situation, dass sie sich selbst versorgen müssen, und da ihnen viele Arbeiten verwehrt waren, mussten sie - na was denn wohl? Ein göttlich und zugleich teuflich fundierter Frauen- und Mädchenmarkt.
Äussert beschnittene Freiheit führt zu skurilen Situationen, und die Bedrohung der Rückkehr kommt noch immer von den Bergen her. Nun dürfen die Frauen in Afghanistan wieder auf die Straße. Bleibt das ihnen erhalten?
Versprochen wurde ihnen viel, dann wurde ihrer nicht mehr gedacht. Die Frauen wurden in Afghanistan nicht befreit, aber das wissen wir seit den Entdeckungen von Brisards und Dasquiés - und schon zuvor...
Was die Burkha angeht - ein führendes Mitglied der Revolutionären Vereinigung der Frauen von Afghanistan (RAWA) berichtete kürzlich dem Schriftsteller und Filmemacher John Pilger: "Während der Taliban lebten wir auf einem Friedhof, aber wir waren sicher. Die Gesetze mögen sich geändert haben, aber die Frauen wagen dennoch nicht, ohne Burkha, die sie zu ihrem Schutz tragen, ihre Häuser zu verlassen."
Vergesst nicht, dass es in Afghanistan auch mal sehr warm werden kann.
Wie sieht es mit der persönlichen Sicherheit aus? Ein Bericht der Menschenrechtorganisation Human Rights Watch vom Juli des vergangenen Jahres (2002) gibt an, dass Gewalt, politische Einschüchterung und Angriffe auf Frauen und Mädchen zunehmen.
Das stammt aus 2003, ob es nun so viel anders ist?
In Herat, einer Provinz unter der Herrschaft des Kriegsherren Ismail Kahn, ist es den Frauen nicht einmal möglich, ihre Söhne zur Schule zu fahren. Frauen ist Autofahren verboten. Selbst für bloßes Reisen mit einem männlichen Nichtverwandten können die Frauen eingesperrt oder einem erniedrigenden "Keuschheitstest" unterzogen werden.
Was habe ich oben gesagt?
Eine in New York ansässige Frauenorganisation, "Women for Afghan Women" verkündete am 19. September, dass "die USA und die Internationale Gemeinschaft versagt haben, als es darum ging die Versprechen einzuhalten, die sie den afghanischen Frauen gegeben hatten. Die Aghanen erleben nun die schlimmste Gewalt seit dem Sturz der Taliban, besonders im südlichen Teil des Landes."
Das ist doch ein Zeugnis. Nicht mal mangelhaft, es ist ungenügend.
-> Linda S. Heard, Gulf News
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator) |
| Beiträge: 3739 Mitglied seit: 18.02.2002
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Geschrieben am: 02.03.2004 um 12:57 (2237 mal angezeigt) ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag) Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Am 2004-03-01 12:18 hat revolutionsound geschrieben:
Dass sich etwas in Afghanistan getan hat, zeigt übrigens ein Film namens Osama. Der Film erzählt von einem Mädchen, dass seine Mutter versorgen muss, die nicht mehr als Krankenpflegerin arbeiten darf. Die Mutter ist Witwe und darf nicht ohne männliche Begleitung auf die Straße, würde sie das doch wagen, käme es einem Todesurteil gleich. Das Mädchen muss mit geschorenen Haaren das Nötigste besorgen und gibt sich als Junge aus. Eine "Gefängnissituation".
Der Film veranschaulicht die Instrumentalisierung der Religion zu den unmoralischsten Zwecken äusserst gut. Die männliche 'Bevölkerung' wird zur Herrschaft und Ausbeutung erzogen, mit der Instrumentalisierung des Gottes- und Teufelsbegriffs - unter totalitärer Herrschaft. Woher stammt die Anschauung, dass Männer im Himmel in Gärten hausieren dürfen und ihnen Jungfrauen aus der Produktion geliefert werden? Das wirkt sich auf die Realität so aus, dass haufenweise der Himmel auf Erden organisiert wird. Kleine Vergehen - und die weiblichen Noch-Kinder landen in den Häusern und zugleich Gefängnissen religiöser Fundamentalisten, die die Frauen nicht mehr rauslassen. Oder Frauen kommen in die Situation, dass sie sich selbst versorgen müssen, und da ihnen viele Arbeiten verwehrt waren, mussten sie - na was denn wohl? Ein göttlich und zugleich teuflich fundierter Frauen- und Mädchenmarkt.
Und Verheiratungsfolter:
Fariba war acht Jahre alt, als ihr Vater beschloss, sie zu verheiraten. Ihr Bräutigam war ein 48-Jähriger, der für das Mädchen rund 12.000 Euro zahlte. Mit der Hochzeit begann für Fariba ein Martyrium: Das Mädchen wurde von ihrem Ehemann so lange sexuell missbraucht, bis ein Verwandter den Mut hatte, sich an die Behörden zu wenden. Heute lebt sie in einem Waisenhaus. Doch weder ihr Vater noch ihr Ehemann sind bisher verurteilt worden. Der zuständige Richter weigerte sich sogar, die Ehe zu scheiden, obwohl das offizielle Heiratsalter in Afghanistan für Mädchen bei 16 Jahren liegt.
KAMPAGNE GEGEN GEWALT AN FRAUEN
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