Angezeigtes Thema: 'Zur altneuen Ordnung in Afghanistan'
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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 11.01.2003 um 19:22 (2320 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Es hagelt Bestätigungen dafür, dass es einen Befreiungskrieg für Afghanistan seitens der Allianz nie gegeben hat. Die Allianz unterstützt Ismail Khan, einen Warlord, der seine Geisseln der Politik vehement anwendet: Folterung sind an der Tagesordnung.
Hier ein Zitat von Rumsfeld: [Ismail Khan is] an appealing person.... He's thoughtful, measured and self-confident.... I could tell you what we talked about, but I'm not going to.
Mir erscheint die 'Gewaltherrschaft' als ein weltweites Netzwerk, wenn ich solche Zeilen lese. Offensichtlicher kann man doch einen Gewaltherrscher nicht mehr unterstützen. Weiter: Violence and Repression in Western Afghanistan
Rumsfeld ist vogelfrei - er weiss genau, was es zu verbergen gilt.

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Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 06.03.2003 um 10:16 (2171 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Nach dem 11. September 2001 wurde die brutale Unterdrückung der Frauen Afghanistans genutzt, um den Krieg gegen das Talibanregime zu legitimieren. Damit wurde eine menschenrechtliche Problematik instrumentalisiert - obwohl nach dem Ende des Taliban-Regimes die Voraussetzungen für mehr Frauenrechte zweifellos besser waren als vorher. Jetzt aber droht eine zweite Instrumentalisierung: Die fundamentalistischen Hardliner sollen auf Modernisierungskurs gebracht werden - um den Preis, dass Frauen grundlegende Rechte verwehrt bleiben. Die westliche Gebergemeinschaft lässt zu, dass die afghanische Gesellschaft auf Kosten der Frauen befriedet wird.

(...)

Nachdem Präsident Karsai Ende letzten Jahres über eine Amnestie etliche Frauen aus dem Kabuler Gefängnis entlassen hat, herrscht bei uns die Meinung, das frauenfeindliche islamistische Sexualstrafrecht gebe es in Afghanistan nicht mehr. Eine Fehleinschätzung: Dieses Recht, auf dessen Grundlage Frauen, die Opfer von Gewalt sind, als Täterinnen eingesperrt werden, ist nach wie vor in Kraft. Das Kabuler Frauengefängnis ist wieder voll belegt mit Frauen, die vor Männern geflohen waren, die sie misshandelt hatten, die von Angehörigen trotz Verheiratung in eine andere Ehe weiterverkauft oder zum Selbstschutz nach Anzeige einer Vergewaltigung bei der Polizei eingesperrt worden waren.

Feststellung: mit dem Feldzug war nie beabsichtigt worden, eine Demokratie zu installieren geschweige die Rechte der Frauen zu verbessern. Die Natur langjähriger Politik sollte nicht geändert werden, und die westlichen Staaten und globalen Spieler stehen in der Schuld der Wiederinstallation von totalitären Verhältnissen mit widerlichen fundamentalistischen und geldhungrigen Kräften in Afghanistan. Wie oft muss man das noch predigen?

Artikel: Aus dem Blickfeld

Wie kann solche Politik gestoppt werden?

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