Angezeigtes Thema: 'Zur altneuen Ordnung in Afghanistan'
Beitrag Nummer -1 plus eine Antwort

Legende:  - Infos zur Person  - E-Mail  - Homepage öffnen  - Editieren  - Antworten  - Antw. ohne Zitat
Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 22.12.2002 um 13:25 (2425 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Afghanistan soll befreit worden sein. Grosse Sprüche wurden geklopft, bevor und während die Bomben fielen. Nach dem Einmarsch wurden die Warlords der Nordallianz - oder sollen wir sie auch Terroristen nennen? - zu ihren Ämtern erhoben. Nun dürfen sie unter der Geissel eines Gottesgesetzes ihren Staatsterrorismus ausüben. Folgende Beispiele stehen dafür, dass Afghanistan nichts neues unter der Sonne erfährt:

  • Die Scharia besteht: sie ist ein Willkürgesetz.
  • Filme, die einem fundamentalistischen Islam nicht entsprechen, sind verboten.
  • Zu Ereignissen in der Öffentlichkeit haben Frauen Kleidervorschriften.
  • Journalisten in den Provinzen werden eingeschüchtert.
  • Internet ist unerschwinglich für die Bevölkerung.
  • Schwerstverbrechen - wie die des General Dostums - werden nicht geahndet.
  • Die al'Quaida ist in Afghanistan durchaus noch aktiv.
  • Die intranationalen Konflikte haben nicht aufgehört.
  • ...


Die Revolutionary Association of the Women of Afghanistan (RAWA) kritisierte die Art und Weise, wie die (Un)Lösung der hiesigen Regierung eingeführt wurde, nämlich durch Kooperation mit fundamentalistischen Gruppierungen, die sich von den Taliban lediglich durch Nuancierungen unterscheiden. Die aktuelle Situation hat RAWA vorausberechnet, dazu braucht man kein Prophet noch Staatsdenker sein, sondern langjährige Erfahrung haben.
Der Krieg hat letztendlich den (Staats)Terrorismus unterstützt und sollte einen Willkürapparat erhalten. Tief einschneidende Reformen, wie es die RAWA schon seit Dekaden fordert, sind verhindert worden und sollen auch weiterhin verhindert werden.
Wir müssen lernen, die Motive zwischen den Zeilen zu lesen. Worte können das Gegenteil meinen, wie anders sollen wir diesen Blöff der Geschichte verstehen, der nun keiner mehr sein kann? Somit bleibt die Befreiung der Bevölkerung, der Unterdrückten - und das sind weiterhin insbesondere die Frauen - weiterhin eine Aufgabe in unserer Welt.

_________________
Wir leben nicht, wir werden gelebt.

Aktionen:   Informationen zu revolutionsound   User-Website besuchen revolutionsound   Antworten mit Zitieren   Antworten ohne Zitieren
Antworten:
Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 11.01.2003 um 19:22 (2319 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Es hagelt Bestätigungen dafür, dass es einen Befreiungskrieg für Afghanistan seitens der Allianz nie gegeben hat. Die Allianz unterstützt Ismail Khan, einen Warlord, der seine Geisseln der Politik vehement anwendet: Folterung sind an der Tagesordnung.
Hier ein Zitat von Rumsfeld: [Ismail Khan is] an appealing person.... He's thoughtful, measured and self-confident.... I could tell you what we talked about, but I'm not going to.
Mir erscheint die 'Gewaltherrschaft' als ein weltweites Netzwerk, wenn ich solche Zeilen lese. Offensichtlicher kann man doch einen Gewaltherrscher nicht mehr unterstützen. Weiter: Violence and Repression in Western Afghanistan
Rumsfeld ist vogelfrei - er weiss genau, was es zu verbergen gilt.

_________________
Wir leben nicht, wir werden gelebt.

Aktionen:   Informationen zu revolutionsound   User-Website besuchen revolutionsound   Antworten mit Zitieren   Antworten ohne Zitieren
Legende:  - Infos zur Person  - E-Mail  - Homepage öffnen  - Editieren  - Antworten  - Antw. ohne Zitat