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        20. revolutionsound, 01.03, 12:18 (18) 
          21. revolutionsound, 02.03, 12:57 (20) 

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Angezeigtes Thema: 'Zur altneuen Ordnung in Afghanistan'
Beitrag Nummer 2 plus eine Antwort

Legende:  - Infos zur Person  - E-Mail  - Homepage öffnen  - Editieren  - Antworten  - Antw. ohne Zitat
Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 15.10.2002 um 00:51 (5150 mal angezeigt)   (Aktuell gewählter Beitrag)
Weitere qualitative Belege für eine temperierte altneue Ordnung in einem gefolterten Land bezeichnen die Auszüge aus einem Text auf rawa-germany vom 14.10.2002:

Die Burka! Ist es nicht absurd, daß zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein Kleidungsstück eine derartige ideologische Bedeutung erlangt hat? Als Laura Bush, die Frau des Präsidenten, während des amerikanischen Feldzuges gegen die Taliban im Oktober 2001 ihre Stimme erhob für die Befreiung der afghanischen Frauen, erfuhren wir, daß der Krieg zur Abschaffung des Ganzkörperschleiers geführt wurde - Bomben gegen Burkas. Eines der damals vorgebrachten Argumente erschien besonders heuchlerisch: Die Burka behindere die Afghaninnen bei der Flucht vor Bomben und Raketenbeschuß.

Auf jeden Fall war die Burka ein nützliches Instrument, um die Solidarität von europäischen und amerikanischen Frauen zu mobilisieren. Erinnern wir uns: Wie bereits im Kosovo-Konflikt wurde die behauptete Verletzung elementarer Menschenrechte mißbraucht, um die Bedenken der Friedensfreunde und -freundinnen gegen Krieg in einem der ärmsten Länder der Welt zum Schweigen zu bringen.


Mit solchen Argumenten also wurde Afghanistan noch weiter zurückgegombt, als es vorher schon zerstört war. Heuchlerisch ist der Feldzug auch deswegen, da unter der Regierung von Clinton das Regime in Afghanistan noch offiziell bis 1998 unterstützt worden ist.
__

Im Juni fand in Kabul die Loja Dschirga statt, der große Ältestenrat, der die politische Neuordnung Afghanistans einleiten sollte. Unter den eineinhalbtausend Delegierten waren zweihundert Frauen. Mit einigen von ihnen sprach Natasha Walter auf dem Tagungsgelände in einem stickig heißen Zelt. »Für uns Frauen waren lange alle Türen verschlossen«, sagt eine Frau, die ihre zweijährige Tochter auf dem Schoß hält. »Diese Loja Dschirga ist nur ein erster Schritt, aber im Parlament müssen ebenso viele Frauen wie Männer sitzen.«

Hat da jemand zu Beginn des Krieges nicht von Frauenrechten geredet?
__

Eine ausgesprochen negative Bilanz der Loja Dschirga aus Frauensicht zieht Belquis Ahmadi, Delegierte und Mitglied der International Human Rights Law Group (The Washington Post, 8.7.02). Wie die Versammlung einhellig als Erfolg gefeiert werden könne, sei ihr und allen denjenigen ein Rätsel, die in Sachen Frauenrechte Realität über Rhetorik stellten. Den 200 weiblichen Delegierten drohten nicht nur die alltägliche Benachteiligung und Belästigung, sie waren und sind ihres Lebens nicht sicher. Die Bedrohung geht nicht länger von internationalen Parias wie den Taliban aus, sondern von Mitgliedern der hochgelobten neuen Regierung Afghanistans. Nach einem als positiv empfundenen Beginn beschlich die Frauen angesichts der Drohungen, Bestechungen und Einschüchterungen von Seiten der Warlords in der Loja Dschirga immer mehr ein Gefühl der Vergeblichkeit. Als Beispiel nennt die Autorin den Fall der abgesetzten Frauenministerin, Sima Samar, die von einer Zeitung als afghanischer Salman Rushdie bezeichnet wurde. Eine solche Diffamierung ist lebensbedrohend in einer Gesellschaft, wo Extremisten vielfach nur darauf warten, Drohungen in die Tat umzusetzen. Tatsächlich hat ein Richter des obersten Gerichtshofs bereits von der Möglichkeit gesprochen, Sima Samar wegen Gotteslästerung anzuklagen, ein Verbrechen, auf das die Todesstrafe steht.

Da lesen wir aber nichts von Gleichberechtigung. Da lesen wir was von Fundamentalismus und Missbrauch von Religion. So war es zuvor aber auch schon. Es war doch klar, dass ein strenger Islam niemals ein politisches System zulassen würde, dass den Islam und diverse Inhalte von Offenbarungen selber in Frage stellt. Die Politik tanzt doch um das goldene Kalb des Geldes und des Öles. Und zur Durchsetzung des Krieges haben viele viele Leute mit gespaltener Zunge geredet.
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Ja, gewiß, es ist viel internationale Hilfe nach Afghanistan geflossen - das meiste davon wahrscheinlich für die Helfer selbst. Jedenfalls reichten die etwa 800 Millionen Dollar in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nicht, um die unmittelbare Not von Millionen Menschen zu lindern. Afghanistan hat wahrscheinlich weltweit die höchste Müttersterblichkeit, die Hälfte der Kinder sind unterernährt, die Lebenserwartung soll bei 46 Jahren liegen - aber schon verschwindet Afghanistan von unseren Fernsehschirmen, und die Spenden gehen zurück.

Medienkanalisierung. Möglichst wenig Aufmerksamkeit für eine streng organisierte Misere. Das gilt es zu verhindern.
__

Das Ausmaß der Zerstörung Kabuls, sagt Natasha Walter, hat ihre Vorstellungen weit übertroffen. Kilometerweit nur Trümmer und Ruinen, bis zu den kahlen Bergen, von denen jetzt, nach mehreren Jahren Dürre, jeden Nachmittag dunkle Staubwolken in die Stadt wehen. Ein Szenario wie in einem Film über den Atomkrieg. Kaum zu glauben, daß Kabul in den siebziger und achtziger Jahren eine lebendige kosmopolitische Stadt war, wo Frauen in kurzen Röcken auf den Straßen und in den Parks flanierten. Pakistanische Freunde sprechen bis heute voller Nostalgie davon, wie sie damals, als bei ihnen selbst ein islamistischer Militärdiktator herrschte, zum Wochenende nach Kabul reisten, um so etwas wie modernen Lebensstil zu genießen, Restaurants, Kino, Einkaufsbummel.

Dann wurde die Stadt aber in den letzten fast zweieinhalb Jahrzehnten auf übelste Art und Weise zurückentwickelt. Übrigens auch durch die Hände der Supermächte. Ich hoffe, dass ist nichts Neues für die Leserin/den Leser.
__

Damals waren in Afghanistan 40 Prozent der Ärzte Frauen, an der Kabuler Universität waren die Hälfte der Studierenden Mädchen. Gebildete Frauen in Kabul lebten verhältnismäßig frei; auf dem Lande allerdings galten immer andere Regeln.

Wo sind die 40 Prozent Ärztinnen geblieben?

Ursprüngliche Quelle: Frei von Rechten
_________________
Die Justiz der Justiz ist das Volk.

[ Geändert von revolutionsound am 15.10.2002 ]

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Antworten:
Von: revolutionsound (Rang: Moderator)   Beiträge: 3739
Mitglied seit: 18.02.2002
Geschrieben am: 22.12.2002 um 13:25 (2412 mal angezeigt)   ( 1. Antwort auf aktuellen Beitrag)   Diesen Beitrag als Aktuellen nehmen
Afghanistan soll befreit worden sein. Grosse Sprüche wurden geklopft, bevor und während die Bomben fielen. Nach dem Einmarsch wurden die Warlords der Nordallianz - oder sollen wir sie auch Terroristen nennen? - zu ihren Ämtern erhoben. Nun dürfen sie unter der Geissel eines Gottesgesetzes ihren Staatsterrorismus ausüben. Folgende Beispiele stehen dafür, dass Afghanistan nichts neues unter der Sonne erfährt:

  • Die Scharia besteht: sie ist ein Willkürgesetz.
  • Filme, die einem fundamentalistischen Islam nicht entsprechen, sind verboten.
  • Zu Ereignissen in der Öffentlichkeit haben Frauen Kleidervorschriften.
  • Journalisten in den Provinzen werden eingeschüchtert.
  • Internet ist unerschwinglich für die Bevölkerung.
  • Schwerstverbrechen - wie die des General Dostums - werden nicht geahndet.
  • Die al'Quaida ist in Afghanistan durchaus noch aktiv.
  • Die intranationalen Konflikte haben nicht aufgehört.
  • ...


Die Revolutionary Association of the Women of Afghanistan (RAWA) kritisierte die Art und Weise, wie die (Un)Lösung der hiesigen Regierung eingeführt wurde, nämlich durch Kooperation mit fundamentalistischen Gruppierungen, die sich von den Taliban lediglich durch Nuancierungen unterscheiden. Die aktuelle Situation hat RAWA vorausberechnet, dazu braucht man kein Prophet noch Staatsdenker sein, sondern langjährige Erfahrung haben.
Der Krieg hat letztendlich den (Staats)Terrorismus unterstützt und sollte einen Willkürapparat erhalten. Tief einschneidende Reformen, wie es die RAWA schon seit Dekaden fordert, sind verhindert worden und sollen auch weiterhin verhindert werden.
Wir müssen lernen, die Motive zwischen den Zeilen zu lesen. Worte können das Gegenteil meinen, wie anders sollen wir diesen Blöff der Geschichte verstehen, der nun keiner mehr sein kann? Somit bleibt die Befreiung der Bevölkerung, der Unterdrückten - und das sind weiterhin insbesondere die Frauen - weiterhin eine Aufgabe in unserer Welt.

_________________
Wir leben nicht, wir werden gelebt.

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